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An wichtigen Ferienzielen scheint derzeit ungeachtet der Regeln freie Einreise zu gelten. Bild: AdobeStock

Fast kontrollfrei in die Osterferien

Die Osterferien laufen, und viele Schweizerinnen und Schweizer zieht es dabei ins Ausland. Dabei bereiten die Einreisevorschriften immer noch Sorgen. Doch anscheinend werden diese recht locker gehandhabt. Wie war es bei Ihnen? Machen Sie mit bei unserer Umfrage.

Die Osterferien sind in Gang, und erfreulicherweise für die Tourismusbranche ist die Nachfrage für Reisen wieder deutlich angestiegen. Was weiterhin für viel (Beratungs-)Arbeit sorgt, sind die teilweise immer noch recht unterschiedlichen Einreisebestimmungen. Braucht es ein Gesundheitsformular? Gilt das Impfzertifikat noch? Wie sehen die Regeln für Kinder aus? Solche Fragen bereiten vielen Reisenden Sorgenfalten.

Doch in der Praxis scheint sich alles etwas entspannter als erwartet abzuspielen. Zum einen haben viele beliebte Reiseländer, gerade im Mittelmeerraum, ihre Bestimmungen schon weitgehend gelockert. Darüber hinaus scheinen viele Einreisebestimmungen nicht wirklich drastisch eingefordert zu werden. Feedback, das bisher an die Travelnews-Redaktion herangetragen wurde, deutet darauf hin, dass die Einreise an viele Osterferienzielen weitgehend wie vor der Pandemie vor sich geht.

Beispiel Spanien

Randy L. aus Kloten reiste vor wenigen Tagen nach Mallorca. Gegenüber Travelnews erklärt er, dass die Einreise «wie früher» ablief. Es habe zwar Personal am Flughafen in Palma gehabt, welches ausgesehen habe, als ob es alle kontrollieren würde - doch letztlich wurden sämtliche Passagiere einfach durchgewinkt. Zur Erinnerung: Für die Einreise braucht man eine Impf- oder Genesungsbescheinigung oder aber ein negatives Testergebnis mitsamt ausgefülltem SpTH-Gesundheitsformular.

Doch auch Yves H. aus Effretikon, der am Ostermontag nach Teneriffa flog, erzählt gegenüber Travelnews, dass es keinerlei Kontrolle am Zielflughafen gab und auch das Corona-Zertifikat nicht angeschaut wurde. Nach der Ankunft sei es direkt zur Gepäckaufnahme und weiter zum Ferienort gegangen. Auch da habe es zwar Kontrollpersonal gegeben, das jedoch niemanden kontrolliert habe.

Beispiel Italien

Roland Z. aus Lindau reiste jüngst nach Apulien. Gegenüber Travelnews gibt es zu Protokoll: «Self-Checkin in Zürich für den Flug nach Brindisi, keine Fragen wegen Formularen oder so - und in Brindisi auch keinerlei Kontrollen. Dasselbe auf dem Retourweg.»

Beispiel Griechenland

So wie es aussieht, spaziert man inzwischen auch in Griechenland kontrollfrei ein. Eigentlich müssen laut Einreisebestimmung alle Personen über 5 Jahren ein gültiges Corona-Zertifikat (Impfung/Genesung) oder einen negativen Test vorweisen; als am 15. März immerhin erklärt wurde, dass es kein Gesundheitsschema mehr auszufüllen gelte, wurde gleichzeitig versichert, dass die Zertifikatskontrollen strenger würden. Das scheint nicht der Fall zu sein. Therese M. aus Zürich erlebte die Einreise in Chania auf Kreta als völlig problemlos: «Hier war alles völlig unkompliziert, unabhängig des Impfstatus. Ich hatte eigentlich etwas strengere Kontrollen erwartet.»

Beispiel Frankreich

In Frankreich werden Corona-Zertifikate und Gesundheitserklärungen verlangt. Dem Vernehmen nach wird solches aber weder an den Flughäfen in Paris noch in Nizza verlangt. Auch da scheinen entsprechende Kontrollen allerhöchstens noch im Stichprobenmodus durchgeführt zu werden.

Beispiel Nordeuropa

Der Autor selber reiste über die Ostertage nach Norwegen und Schottland. An beiden Einreiseorten, in Bergen sowie in Aberdeen, gab es keinerlei Kontrollen irgendwelcher Art. Wobei man festhalten muss, dass diese beiden Länder inzwischen auch sämtliche Corona-Massnahmen aufgehoben haben, es also ohnehin keine speziellen Bestimmungen mehr gab.

Die Masken als letztes Pandemie-Relikt

Womit wir beim Thema der Maskenpflicht sind. Denn während die Reisebestimmungen ziemlich gelockert wurden, gilt die Maskenpflicht an vielen Orten noch. Doch auch hier gilt: Eingefordert wird nur noch halbherzig. Auf meinen KLM-Flügen ab Zürich nach Amsterdam und weiter nach Bergen galt Maskenpflicht, ebenso am Flughafen Amsterdam. In den allermeisten Fällen hielt man sich daran; wer sich nicht daran hielt, wurde aber kaum je aufgefordert, die Maske aufzusetzen, weder von Behörden noch von Mitreisenden. Auf den Flügen von Norwegen nach Schottland und zurück war die Maske nur noch freiwillig zu tragen; nur die Wenigsten hatten eine auf. Und vor Ort in Schottland gilt zwar in Innenräumen Maskenpflicht; vom Personal deutlich eingefordert wurde diese aber nur im Edinburgh Castle, während man andernorts auf fehlende Masken nicht zu reagieren schien.

Auch in den Mittelmeerländern scheint man nicht mehr so konsequent zu sein. Laut Therese M. trugen am Flughafen Chania, an welchem opffiziell Maskenpflicht herrscht, nur etwa die Hälfte der Reisenden eine Maske - ohne Konsequenzen. In Spanien derweil lief die Maskenpflicht am heutigen 20. April aus und wird nur noch in gewissen Innenräumen aufrecht erhalten.

Inzwischen weiss man, dass die Maskenpflicht bei US-Airlines gefallen ist (Travelnews berichtete). In der Schweiz gelten aktuell noch dieselben Regeln, d.h. die Airline weist vor dem Flug darauf hin, ob Maskenpflicht besteht - dies ist jeweils abhängig davon, wie die Regelung im Zielland lautet. Weder von Swiss noch von Helvetic Airways gibt es derzeit Anzeichen auf eine Änderung der bestehenden Regelung.

Fazit

Unsere kleine Beispiels-Auswahl ist natürlich nur ein Auszug und keine empirische Analyse - wir hoffen, dass sich das Bild, wonach es de facto praktisch keine Corona-bedingten Einreisekontrollen mehr gibt (obwohl diese de jure noch erforderlich wären), anhand unserer Leserumfrage bestätigen wird.

An dieser Stelle möchten wir aber auch klar festhalten: Wird von den Behörden eines Landes eine bestimmte Verhaltensweise (Maskenpflicht) oder auch das Vorlegen bestimmter Dokumente gefordert, sollten sich Reisende unbedingt daran halten. Dies, um Probleme zu verhindern und natürlich auch um damit beizutragen, das Corona-Problem definitiv in den Griff zu bekommen. Es ist also empfehlenswert, auf Reisen immer noch Masken dabei zu haben und auch darauf zu achten, dass die allenfalls notwendigen Zertifikate vorhanden sind. Wenn diese dann nicht kontrolliert werden, dann ist es eben so, und man sollte sich lieber über die umstandslose Einreise freuen, statt sich über die Nicht-Kontrolle zu ärgern.

(JCR)