Destinationen

Brand USA und auch die US-Nationalparks (hier der Grand Canyon) dürfen sich über Geldzuschüsse aus der Staatskasse freuen. Bild: AdobeStock

Geldsegen für den US-Tourismus

Unter anderem wird die Vermarktungsorganisation Brand USA Geldmittel in Höhe von 250 Millionen Dollar erhalten. Darüber hinaus hat der US-Kongress noch weitere, für die Reisetätigkeit wichtige Entscheidungen gefällt. Damit herrscht wieder Optimismus im US-Reisegeschäft.

Fast zwei Jahre lang waren die USA weitgehend vom internationalen Tourismus abgeschottet. Zwar ist das Land nun wieder offen und verzeichnet bereits wieder gute Buchungszahlen aus vielen Quellmärkten. Doch die Reisebranche litt. Und die USA verloren global an Tourismus-Marktanteil. Um diesen Problemen abzuhelfen, lobbyierte die U.S. Travel Association (USTA) in Washington D.C. - und dies mit Erfolg.

Vor wenigen Tagen verabschiedete der US-Kongress eine so genannte «Omnibus Bill» (ein Gesetz, das eine Reihe unterschiedlicher oder nicht zusammenhängender Themen abdeckt), welches staatliche Mittel in Höhe von 1,5 Billionen Dollar an diverse Institution des Landes zuweist. US-Präsident Joe Biden hat den Gesetzesvorschlag bereits unterzeichnet und damit in Kraft gesetzt. Darin wurde unter anderem Brand USA, die Tourismusvermarktungsagentur der USA, mit 250 Millionen Dollar bedacht. Die USTA bezeichnete diese Einbindung in das Haushaltsgesetz als einen «grossen Sieg für die gesamte US-Reiseindustrie». Dies, weil die Reiseindustrie während der Pandemie mehr als jede andere Branche gelitten habe: «Da die Ausgaben für den internationalen Reiseverkehr immer noch 78 % unter dem Niveau vor der Pandemie liegen, wird die Entlastung durch das Gesetz - das bestehende Mittel ohne Kosten für die amerikanischen Steuerzahler nutzt - dem internationalen Reisesegment helfen, sich schneller zu erholen und Arbeitsplätze in den USA wiederherzustellen», so die USTA in einem Statement.

Brand USA hat in der Vergangenheit starke parteiübergreifende Unterstützung erhalten, da man sich auf die Förderung von Reisezielen sowohl in Städten als auch auf dem Land konzentriert und eine hohe Kapitalrendite erzielt, die im Durchschnitt 26 Dollar für jeden für Marketingaktivitäten ausgegebenen Dollar beträgt. Im Zusammenhang mit dieser Verlängerung der staatlichen Zuschüsse an Brand USA wurde auch die kostenpflichtige elektronische Einreisegenehmigung ESTA (mittels deren Einnahmen Brand USA teilweise finanziert wird) verlängert - aktuell bis mindestens 31. Oktober 2028.

Weitere Verbesserungen vorgesehen

Doch nicht nur Brand USA profitierte. Zahlreiche weitere Initiativen mit direkten Auswirkungen auf die Reisetätigkeit wurden in der Omnibus Bill berücksichtigt. Anbei die Übersicht:

Visabearbeitung: Das US-Aussenministerium muss einen Aktionsplan erstellen, um die teils übermässigen Wartezeiten bei der Bearbeitung von Visumanträgen zu verbessern. Dazu muss dem Kongress ein Bericht vorgelegt werden, welcher die Faktoren für Verzögerungen darlegt, und in welchem die Durchführbarkeit von weniger persönlichen Bewerbungsgesprächen bzw. dem Einsatz von Videokonferenzen hierzu untersucht wird.

Konsulatspersonal: Das Aussenministerium wird ermächtigt, bestimmte Gebühreneinnahmen und nicht ausgegebene Mittel aus den Vorjahren zur Wiederherstellung der konsularischen Dienste, einschliesslich der Visabefragungen, zu verwenden.

Geldhilfe: Die EDA (Economic Development Administration) stellt klar, dass normale EDA-Mittel für Reiseförderungsaktivitäten verwendet werden können.

Alternative Kraftstoffkorridore für Reisen und Tourismus: Die Federal Highway Administration wird angewiesen, zukünftige Korridore für alternative Kraftstoffe so auszuweisen, dass sie den Reise- und Tourismusverkehr unterstützen und mit dem «National Travel and Tourism Infrastructure Strategic Plan» übereinstimmen.

Erhebung über internationale Flugreisende: Erhöht die Mittel für Umfragen unter internationalen Flugreisenden um 1 Million Dollar.

Biometrische Identifizierung: Weist die TSA (Transport Security Administration) an, dem Kongress einen Bericht vorzulegen, in welchem die Flughäfen mit und ohne CAT (Credential Authentication Technology) identifiziert werden und ein Plan für die Beschaffung und den Einsatz von CAT-Systemen auf allen Flughäfen der Nation aufgeführt sind.

TSA-Sicherheitskontrollen: Stellt 131 Millionen Dollar für Computertomographie-Screening-Geräte, Ausweisauthentifizierung und Abstandserkennungstechnologie bereit.

Biometrische Ausreise: Weist das DHS (Department of Homeland Security) an, einen Ausgabenplan für die beschleunigte Einführung der biometrischen Ausreise vorzulegen.

National Park Service: Erhöht die Mittel für die Nationalparks um 142 Millionen Dollar und ermächtigt das Innenministerium, Mittel an die Federal Highway Administration für Verkehrsprojekte in den Nationalparks zu übertragen.

(JCR)