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Budapest regt alle Sinne an
Sind Sie noch auf der Suche nach einem Ferienziel für den kommenden Sommer? Wir hätten da einen Vorschlag: Warum nicht mal nach Ungarn reisen? Das Land hat viel zu bieten, etwa zahllose kulturelle und gastronomische Höhepunkte, Aktivitäten auf dem Land und Entspannung in Thermalbädern, spannende Events und Festival - und dies alles in weniger als zwei Stunden Flugdistanz, mit täglichen Flugverbindungen aus der Schweiz. Auch für einen kurzen Ausflug lohnt sich Ungarn - dann wird es wohl in die Hauptstadt Budapest gehen.
Man ist geneigt zu sagen, dass es noch nie einen besseren Zeitpunkt, um die grossen imperiale Stadt Budapest zu erleben, welche im «Look & Feel» auf Augenhöhe mit Wien oder Prag ist. Jetzt, wo alle wieder nach London, Paris und Rom strömen, bietet sich ein Besuch in dieser entspannten und doch lebhaften Stadt an. Mit rund zwei Millionen Einwohnern ist es die achtgrösste Stadt Europas, und doch fühlt man sich hier nicht so «erschlagen» wie in anderen Grossstädten, kommt gut zurecht und verliert nur selten die Orientierung. Und falls dies doch mal geschieht, darf man hier auf hilfsbereite Einwohner zählen...
Klassiker und ein gigantischer Stadtpark
Travelnews hat Budapest kürzlich besucht und eine vielseitige, kosmopolitische und moderne Stadt erlebt. Natürlich gehören die Klassiker zu jedem Besuch: Also der immer wieder imponierende Besuch des imposanten Parlamentsgebäudes an der Donau, dem grössten Gebäude Ungarns, wo auch die Kronjuwelen des Landes zu finden sind - inklusive einer «Sunset Cruise» auf dem Fluss, im Rahmen dessen man die Grösse und Pracht des Gebäudes erst recht wahrnimmt. Und natürlich mit einem Besuch des königlichen Schlosses Buda, auf der gebirgigen Buda-Seite (die flachere Seite ist Pest - bekanntlich wurden hier zwei Städte zu einer vereint), sowie die dazugehörige Fischerbastei, ein repräsentativer Bau mit höchst interessanter Architektur und vor allem mit den besten Blicken über die Stadt. Das Burgviertel erreicht man mit der historischen Standseilbahn Sikló, oder auch mit einer günstigen Taxifahrt. Übrigens: Der St.-Stephan-Saal des Königlichen Palastes hat nach sechsjähriger Renovation seine Pforten jüngdst wieder für Besucher geöffnet und bietet interessante geschichtliche Einblicke - inklusive einer Mini-Ausstellung über die Zeit des Kommunismus.
Doch nicht nur die geschichtsträchtigen Sehenswürdigkeiten, welche abends wunderschön beleuchtet sind, ziehen in ihren Bann. Wer grüne Oasen mag, kann auf der Margarethen-Insel inmitten der Donau sportlichen Aktivitäten nachgehen oder einfach flanieren, wie es die Einheimischen tun - zum Beispiel im dortigen Japanischen Garten. Zur Entspannung gibt es dann die Bäder: Die Stadt Budapest verfügt allein über mehr als 100 Thermalquellen, am meisten weltweit. Deshalb hat sich Badekultur etabliert, mit wunderschönen grossen Badeanlagen im ganzen Stadtgebiet. Der Star darunter ist das Szechenyi-Bad, wo sich aufgrund des wunderschönen Settings die Instagrammer treffen. Das Badehaus ist das Schmuckstück des Stadtparks («Városliget») und bietet nebst den vielen Heilbecken (11 an der Zahl) auch ein riesiges Angebot an Massagen. Oder vielleicht doch lieber ins Rudas-Bad am Fusse des Burgviertels, mit seinem Ausblick auf die Stadt und insgesamt 21 eigene Thermalquellen? Oder das Gellert-Bad im berühmten Hotel Gellert? Oder wie wär's mit den heilenden Energien im Bad Szent Lukács? Sind Sie mit der Familie unterwegs, empfiehlt sich vielleicht das Kiraly-Bad, 1565 erbaut und ziemlich retro, dafür herrlich ruhig. Klar ist: Nirgendwo anders ist die Auswahl so gross wie in Budapest.
Und dann die Kultur... man weiss gar nicht wo anfangen! Bekannt sind das Nationaltheater und das gleich daneben liegende Müpa, mit seiner imposanten Konzerthalle und einem integrierten Museum, sowie natürlich die imposante Staatsoper, die seit Herbst 2021 auch über einen neuen Kunstkomplex verfügt. Die neuste Attraktion wurde sogar erst vor wenigen Wochen eröffnet: Das Haus der Musik. Dieses liegt ebenfalls im Városliget und verzückt mit seiner Architektur - etwa einem Dach, das an einen goldenen Blätterwald erinnert, mit Räumen, welche höchsten Klanggenuss bieten, sowie mit interaktiven Ausstellungen im Innern. Das Gebäude selbst ist fast 10'000 m2 gross und ist nur eines von vielen Juwelen im «Liget» - die Neugestaltung des Stadtparks ist das grösste Kulturprojekt Europas, mit einer Investitionssumme von 1 Milliarde Euro. So gesellten sich kürzlich neu ein Ethnografisches Museum, eine neue Nationalgalerie und das «House of Millennium». Vor dem Haus der Musik warten auf Kinder interaktive Musikspielereien, die Eltern können derweil die eklektische Burg Vajdahunyad fotografieren oder sich in einem der Cafés im Park ein Bier gönnen.
Bier, aber natürlich auch andere Getränke und insbesondere auch feine Gerichte, sind in Budapest für vergleichsweise wenig Geld zu haben. Und in der Innenstadt ist ein McDonald's in einem historischen Bahngebäude untergebracht, so dass sogar die Fast-Food-Kette elegant wirkt. Es gibt historische Cafés wie in Wien, beispielsweise das berühmte Café Gerbeaud, oder auch trendige Bars wie das Musza im Four Seasons Budapest. Die einheimischen Spezialitäten - Gulasch, Palatschinken und viel mehr, begleitet von Langos oder Pogacsa, und abgerundet durch ein Stück von einem der gefühlt 1000 verschiedenen Kuchen im Angebot (Tipp: Esterhazy-Torte!) - kann man an zahlreichen Orten geniessen. Besonders beliebt sind hierbei die Restaurant auf den Hügeln Budas im Burgviertel, wegen der Sicht auf die Stadt, etwa das Arany oder das Halaszbastya Etterem in der Fischerbastei. Beliebt bei Einheimischen sind indes die «Ruinenkneipen» im einstigen Judenviertel - verfallene Fabrikgebäude, Lagerhäuser und Wohngebäude wurden hier zu einzigartigen und kreativen Cafés, Kneipen und Nachtclubs umgewandelt.
Auch shoppen kann man gut in der Stadt, primär an der historischen Andrassy-Allee, wo auch alle grossen Marken zu finden sind. Wer gerne Lebensmittelmärkte hat, wird in der grossen Markthalle auf dem Fővám-Platz viel Freude haben. Wer mit Kindern unterwegs ist, wird den Budapester Zoo besuchen wollen, tatsächlich einer der artenreichsten der Welt. Ein Geheimtipp sind ausserdem die vielen Gärten, sowohl im Burgviertel als auch in Pest. Die Stadt ist überraschend grün!
Ungarn ist noch viel mehr als Budapest
Laszlo Könnyid, Deputy CEO for Tourism Strategy beim Ungarischen Fremdenverkehrsamt, erwartet die Rückkehr der Touristen in Ungarn, welches natürlich auch die Folgen der Pandemie bei der touristischen Nachfrage gespürt hat. WUrden 2019 noch 42 Millionen Besucher gezählt, waren es 2021 nur 29 Millionen - immerhin schon 26 Prozent mehr als 2020, doch für 2022 wird immer noch eine Zahl erwartet, die rund 30 Prozent unterhalb jener von 2019 liegt. Vielleicht der optimale Zeitpunkt für einen Besuch?
Dazu muss sich Ungarn noch etwas von Budapest lösen. Über 90 Prozent aller internationalen Besucher kommen nach Budapest. Das ist verständlich, und hat teils auch mit der grossen Nachfrage im Flusskreuzfahrtbereich zu tun. Doch hat das Land mehr zu bieten. Budapest kann als Ausgangspunkt für Touren ins Land dienen. Viele Touristen wie auch Einheimische zieht es südwestwärts an den Balaton, also an den Plattensee, der grösser ist als der Genfersee, jedoch maximal 12 Meter tief und damit im Sommer recht warmes Badewasser bietet. Entlang den 197 Kilometern Küstenlinie finden sich zahlreiche Ferienanlagen, Resortstädtchen und Bäder, dazu Weinbaugebiete. Kein Wunder, finden hier auch unzählige Weinfeste und sonstige Events statt. Wo wir beim Wein sind: Auch die berühmte Weinregion Tokaj will entdeckt werden. Oder vielleicht Städte wie Györ oder Pecs?
Es ist an der Zeit, Ungarn (wieder) zu entdecken und sich ein Bild über das Land zu machen, was jenseits der politischen Berichterstattung ist. Infos zu den Sehenswürdigkeiten im ganzen Land bietet die Website von Visit Hungary.