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Fahrt in das goldene Hadschar-Gebirge von Ras al Khaimah. Bild: Daniel Tschudy

Eindrückliche Gebirgskette und schöne Küstenstrände in إمارة رأس الخيمة

Daniel Tschudy

Eine Oase der Natur, des Rückzugs und der Ruhe findet man in weniger als einer Stunde Fahrzeit vom Flughafen Dubai; einfach in die Gegenrichtung zur Metropole, nordwärts Richtung Oman.

Ras al Khaimah ist ziemlich anders als Dubai. Wer «RAK» besucht, so wird Ras al Khaimah mündlich abgekürzt, hat aber ein Déjà-vu. Denn es fühlt sich an wie Dubai vor einem Vierteljahrhundert: keine glitzernde Metropole, keine Boutique-Alleen und keine futuristischen Überbauungen. Das Emirat Ras Al Khaimah lebt mit seiner Vergangenheit und der fast 7000-jährigen Geschichte; eingerahmt von Wüste, Küstenstränden, Mangroven und einer herrlichen Gebirgskette mit dem Jebal Jais. Dieser ist mit 1934 Metern über Meer der höchste Berg der Vereinigten Arabischen Emirate.

Das touristische Ziel, RAK in eine sinnvolle, nachhaltige und dennoch kompetitive Zukunft zu führen, ist keine leichte Aufgabe. Man kann und will ja nicht einfach Dubai und Abu Dhabi kopieren. Sheikh Saud Bin Saqr al Qasimi, der Machthaber von Ras Al Khaimah, weiss aber genau, dass der Tourismus eine zentrale Rolle spielen muss. Aber halt eben nicht mit Massenstränden und Discotheken, sondern mit dem was Ras al Khaimah einzigartig macht, nämlich Natur und Berge. Dies konnten 170 Schweizer Reisebürofachleute im Spätherbst erleben, als sie für die Generalversammlung des SRV ins Emirat gereist sind. Dort wurden sie von dem Mann begrüsst, der die Vision des Sheikhs umsetzen muss. Raki Phillips führt seit Mai 2019 die Geschicke der Tourism Development Authority.

Das neue Ritz Carlton zielt auf das Luxuspublikum. Bild: Daniel Tschudy

Hotels gibt es bereits einige, das DoubleTree by Hilton gehört zu den ersten vor Ort, wurde 2011 eröffnet und bietet neben Tagungs- und Veranstaltungsräumen über 700 Gästezimmer. Es ist leicht in die Jahre gekommen, zielt auch stark auf das Familiengeschäft, und spürt nun die Konkurrenz von neuen Anbietern.

So, beispielsweise, das Ritz-Carlton auf einem über 4 km2 grossen Gelände in der Al Wadi Wüste. Die 100 unterschiedlichen Zelte und Bungalows offerieren Luxus pur, oder eben Rückzug total. In eigenen Stallungen werden Pferde und Kamele gehalten, bereit zum Ausritt, und wer gut aufpasst, sieht Oryx und Gazellen, die um die Villen ziehen. Höhepunkt ist das vor wenigen Tagen eröffneten Sonara Camp, Beduinenleben zeitgemäss serviert und musikalisch begleitet. Übrigens, auch Mövenpick eröffnet in wenigen Monaten ein neues Hotel, ebenfalls auf der der künstlichen Insel Al Marjan, gleich neben dem DoubleTree.

Klettern und Zippen

Für Liebhaber von Archäologie, Geschichte des früheren Welthandels und arabischer Kultur bietet Ras al Khaimah viel, inklusive mehrere UNESCO-Weltkulturerbe. Wo sich RAK aber richtiggehend von der Konkurrenz abheben kann, auch für den Schweizer Markt, ist das Sportangebot in den Bergen. Allen voran «the longest zipline in the world», eine Seilrutsche mit Start auf 1680 Meter Höhe.

An der Zipline mit 160 Kmh ins Tal. Bild: ikkunapaikka

Man fliegt, je nach Körpergewicht, mit bis 160 Stundenkilometer ins Tal, 2.8 Kilometer weiter unten. Adrenalinstösse garantiert. Die Verantwortlichen bauen derzeit ihre Angebote aus, bald wird man in Jebal Jais auch Paragliding, Klettertouren, Kajaken und Velofahrten unternehmen können.

Raki Phillips und das Team bei der Tourism Development Authority werden das Segment von Sport und Natur weiter ausbauen und dürften so auch immer mehr Schweizer Gäste gewinnen.

Weitere Infos: www.visitrasalkhaimah.com/de; www.hilton.com; www.ritzcarlton.com/en/hotels/uae/al-wadi-desert; www.nara.ae