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Die Reisemesse Fitur steht 2022 noch ganz im Zeichen von Corona - das Sommerferiengeschäft auf den Kanaren soll es nicht. Bild: Fitur

Die Kanaren glauben felsenfest an einen erfolgreichen Sommer 2022

Im Rahmen der FITUR in Madrid liess die beliebte spanische Ferieninselgruppe wissen, dass sie für das kommende Sommergeschäft mit 90 Prozent des Vor-Pandemie-Volumens rechnen. Damit wäre praktisch eine Rückkehr zur Normalität erreicht.

Die FITUR in Madrid ist eine der ganz wenigen Reisemessen, welche zum Jahresbeginn 2022 live stattfinden. Das Interesse ist enorm, es wird von langen Schlangen und Wartezeiten von über zwei Stunden vor den Eingängen berichtet, doch in Sozialen Medien überwiegt die Freude der Teilnehmenden, sich vor Ort zu treffen. Die Messe steht natürlich im Zeichen der Pandemie und sämtliche Teilnehmenden sind permanent mit Maske unterwegs. Doch gleichzeitig ist eine Aufbruchstimmung zu spüren und ein Glaube, wonach man schon bald über den Berg sei.

Das lässt sich am Beispiel der Kanaren festhalten. Die sonnensicheren spanischen Inseln westlich des afrikanischen Kontinents wurden von Covid-19 knallhart getroffen. Doch nun ist das Jammertal dem Optimismus gewichen: Die lokale Regierung der Inseln («Gobierno de Canarias») erwartet, dass im kommenden Sommer bereits wieder 90 Prozent der Touristenzahlen des Jahres 2019 erreicht werden.      

Ángel Víctor Torres Pérez, der Präsident der Kanarischen Inseln, konnte zwar infolge einer eigenen Corona-Erkrankung nicht live in Madrid dabei sein, liess aber per Videobotschaft vermitteln: «Sie werden mit offenen Armen empfangen.» Die Message ist klar: Deutsche, Briten, Franzosen, Schweizer, Skandinavier und weitere werden herzlich willkommen geheissen, unbeschwerte Ferien auf den Kanaren zu verbringen. Das ist jetzt schon möglich und es finden beispielsweise auch bereits diverse Trainingslager von Fussballmannschaften auf den Kanaren statt. Laut Torres Pérez erreichten die Kanaren bereits 2021 wieder rund 50 Prozent der Touristennachfrage im Vergleich zum prä-pandemischen Niveau. Durch die Präsenz an der FITUR und dem Nachlassen der Covid-Krise erhofft man sich nun wieder deutlich stärkere Sommer-Nachfrage bei den wichtigsten Kundengruppen. Das Jahr 2022 werde, so die Worte von Torres Pérez, «wieder fast so sein wie es Touristen vor der Pandemie kannten».

Das ist nicht einfach aus der Luft gegriffener «Marketing-Talk». Zum einen steht fest, dass die Omikron-Welle nun in Europa ihren Höhepunkt erreicht und im Verlauf des Februar abebben wird. Mit der Rückkehr von wärmeren Temperaturen und dem Erreichen von vernünftig hohen Impfraten europaweit erhofft man sich nun eine graduelle Rückkehr zur Normalität, und damit eine Rückkehr der Nachfrage. Damit rechnen offenbar auch Airlines: Laut Turismo de Islas Canarias liegt die Anzahl verfügbarer Flugsitze auf die Kanaren im Jahr 2022 rund 3,9 Prozent über demselben Wert von 2019.

Aktuell aber noch hohe Fallzahlen

Zuerst muss aber noch das aktuelle Tief überwunden werden. Laut Zahlen der spanischen Gesundheitsbehörden (Stand des 19. Januar 2022) sind die Infektionszahlen auf den Kanaren immer noch sehr hoch. Zuletzt waren es 2880 Infizierte pro 100'000 Einwohnern über einen Zeitraum von 14 Tagen; in der Vorwoche hatte diese Zahl bei 2633 gelegen.

Doch die kanarischen Tourismusbehörden halten fest, dass die Zahlen in dieser Woche erstmals seit November wieder zurückgingen, man sich also wieder in die richtige Richtung bewege. Und weil inzwischen deutlich wird, dass die Auswirkungen von Omikron vergleichsweise gering sind, und das Feedback der vor Ort befindlichen Touristen im Hinblick auf Hygienemassnahmen etc. positiv ist, sei es durchaus legitim, optimistisch nach vorne zu blicken. Buena suerte Canarias!

(JCR)