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Horacio Díaz del Barco (Direktor, Spanisches Fremdenverkehrsamt in der Schweiz), unterstrich in seiner Eingangsrede, wie sich Spaniens Tourismus langsam aber sicher von den Pandemie-Effekten erholt. Alle Bilder: AAA

Spanien präsentiert sich in bestem Licht

Das Spanische Fremdenverkehrsamt lud diese Woche in mehreren Schweizer Städten zur Roadshow. Travelnews war beim Event im Zürcher Zunfthaus Zur Meisen dabei - und erfuhr viel Wissenswertes von den anwesenden spanischen Ausstellern.

Diese Woche lud das Spanische Fremdenverkehrsamt in der Schweiz zu einer grossen Roadshow mit dem vielsagenden Titel «Spanien Reloaded» in diverse Schweizer Städte ein. Der Auftakt wurde am Dienstag (23.11.) in Genf gemacht, tags darauf wurde in Bern Halt gemacht, und zum Abschluss ging es am gestrigen 25. November noch nach Zürich - bei diesem Event im noblen Zunfthaus zur Meisen war auch Travelnews mit dabei. Hatten in Genf und Bern je rund 30 Personen der Roadshow beigewohnt, waren es in Zürich geschätzt um die 80 Personen.

Konzipiert war die Roadshow so, dass es nach einem Willkommens-Cocktail ein Begrüssungsworten des Direktors von Turespaña in der Schweiz, Horacio Diaz del Barco, einen Workshop gäbe, in Form einer Mini-Messe, bei welcher an Tischständen von zahlreichen anwesenden spanischen Tourismus-Dienstleistern Infos vermittelt wurden, während gleichzeitig ein «Flying Dinner» serviert wurde. Doch gehen wir der Reihe nach.

In seiner Ansprache betonte Horacio Diaz del Barco die Attraktivität Spaniens, insbesondere in Anbetracht der hohen Impfquote und tiefen Inzidenzzahlen. Natürlich habe die Corona-Situation dem Tourismus-Land Spanien eine «schwierige Zeit» beschert, doch angesichts der globalen Lage verteidigte sich Spaniens Tourismus ganz gut und konnte wieder deutlich zulegen - allein im 3. Quartal 2021 (also in den wichtigen Sommermonaten) wurden fast 15 Millionen internationale Besucher verzeichnet - mehr als doppelt so viele wie 2020, aber immer noch nur halb so viele wie 2019. Insgesamt zeigte er sich aber optimistisch für die Zukunft und versicherte, Spanien sei ein sicheres Reiseziel.

Anschliessend konnten sich die Reiseprofis an den Tischen der zahlreichen anwesenden Partner Infos aus erster Hand zu Spanien holen. Mit dabei waren Vertreter der wichtigen Provinzen, insbesondere auch von den Kanaren und Balearen, aber auch Airliner oder Hoteliers. Konkret waren folgende Partner mit dabei:

Andalusien, Baskenland, Benidorm, Castilla Y Leon, Catalan Tourist Board, Formentera, Galicia, Gran Canaria, Iberia, Ibiza Tourist Board, Lanzarote, Madrid, Mallorca, Menorca, Navarra Tourism, Paradores de Turismo, Red De Ciudades Ave – Ave Cities Network, Turismo de Tenerife, Vueling.

Travelnews hat sich hie und da umgehört. Denis Garcia Rodriguez, Vertreter von Lanzarote für Central & East Europe, hielt dabei beispielsweise fest, dass die letzten paar Monate effektiv ausgebucht waren - deckungsgleich mit dem guten Sommer-Ergebnis, von welchem Diaz del Barco kurz zuvor gesprochen hatte. Allerdings war auch für ihn klar, dass hierbei «Ferienstau und Nachholbedarf» ausschlaggebend.

Der langjährige internationale Area Sales Manager der Paradores, Alejandro Nedstrom, freut sich derweil im kommenden Jahr wieder auf mehr Auslandgäste. Zuletzt hatte man vor allem dank dem Domestic-Markt durchgehalten: Die Paradores verzeichneten über längere Strecken fast ausschliesslich spanische Gäste; gänzlich fehlten die Gäste aus dem asiatischen Raum. Wobei das FIT-Geschäft, sowohl Direktbucher wie auch Reisebürokunden, die wichtigeren Segmente seien als Gruppen. Die «Paradores» sind übrigens eine spanische Hotelkette, deren Besitz ursprünglich staatlich war (heute teilprivatisiert) und deren Häuser in der Regel stilvolles 3- bis 5-Sterne-Hotels mit meist historischer Bausubstanz sind, gelegen in historisch bedeutsamen Orten. Laut Nedstrom werden in den kommenden Jahren neue Paradores zum Portfolio hinzukommen.

Von Vueling (Ulla Baer) erfuhr man, dass im Winter direkt ab Zürich neu auch Santiago de Compostela - jeweils am Sonntag - angeflogen wird. Inga-Lena Körner (Teneriffa) hielt das erste Wal-Schutzgebiet Europas hervor: Viele wissen nicht, dass vor Teneriffa bis zu 21 verschiedene Wal-Arten vorkommen, welche nun besser geschützt werden - auch im touristischen Sinn: So dürfen künftig nur noch zwei Walbeobachtungs-Boote gleichzeitig unterwegs sein. Lucho Perez (Benidorm) hielt fest, dass die meisten Schweizer im September ins «Little Manhattan» an der Costa Blanca reisen, angezogen vom ganzjährig milden und schönen Wetter.

Viele News von den anwesenden Partnern

Ebenfalls sehr beliebt ist bei Schweizern Katalonien, im Prinzip die der Schweiz am nächsten gelegene spanische Region. Von der auch dorthin recht langen Anfahrt per Auto lässt sich aber niemand einschüchtern: Gemäss Anne-Kristin Schlegel und Montserrat Sierra vom Catalan Tourist Board sei bei Schweizer die «Grand Tour von Katalonien» sehr beliebt. Dabei handelt es sich um eine 2000 Kilometer lange Selbstfahrer-Route, welche es ermöglicht, alle touristischen Highlights Kataloniens in einer Reise zu sehen.

Die Region Castilla y Leon schliesslich, vorgestellt von Susanna Noriega Sanz, verfügt über mehr als 300 Schlösser und vor allem auch Weine. Zur Auswahl stehen neun «Rutas del Vino», entlang denen man die berühmten und leckere Rotweine degustieren kann. Die beliebteste Route führt durch die Region Ribera del Duero, wo fast 21'000 Hektar Weinberge zu finden sind und gut 300 Weinkeller jährlich 50 Millionen Liter Wein produzieren.

Die Bahngesellschaft «Ciudades Ave», präsentiert von Elena Soler, bietet ihrerseits Bahnausflüge in ganz Spanien an - jetzt, wo Nachhaltigkeit so zentral ist, natürlich ein gewichtiges Thema. Insgesamt werden von der Gesellschaft 33 spanische Städte auf dem Bahnweg miteinander verbunden. Kürzlich wurde eine brandneue Website lanciert. Darüber werden jetzt auch selber Zugtickets, oft in Kombination mit Hotels und auch Aktivitäten - alles zusammen als Pauschalreise oder auch separat - verkauft. Das ist eine wesentliche Neuerung, war doch Ciudades Ave bislang nur eine Vermarktungsgesellschaft.

Natürlich gäbe es noch mehr zu erzählen. Letztlich darf festgehalten werden, dass die Roadshow für Turespaña in der Schweiz ein «gran éxito» war, ein Erfolg, welcher Spanien noch stärker wieder ins Zentrum des touristischen Erwachens nach zwei Jahren Pandemie-Koma gerückt hat.

(JCR/AAA)