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Der Queen Elizabeth Nationalpark ist einer der wenigen Orte weltweit, wo Löwen tagsüber auf Bäume steigen. Bild: Malte Clavin, www.malteclavin.com

Das müssen Sie über eine Uganda-Reise wissen

Cornel Küng

Travelnews hat Uganda besucht, die «Perle Afrikas». Die Berggorillas sind nach wie vor das Aushängeschild. Das Land bietet allerdings weit mehr. Teil 1/2.

Wieso Uganda?

Uganda ist wohl unbestritten die erste Wahl für alle, die sich den Wunsch einer Begegnung mit den seltenen Berggorillas in freier Wildbahn erfüllen möchten. Die Magnetwirkung der Berggorillas ist nach wie vor ein Trumpf im Marketing. Gleichzeitig bleiben die vielen weiteren Attraktionen damit untergewichtet. Das tropische Land am Äquator bietet eine Üppigkeit an Landschaften und eine Artenvielfalt bei Fauna und Flora, die seinesgleichen sucht. Zudem ist der Charme der lokalen Bevölkerung schlicht ergreifend. Zu Recht darf sich Uganda die Krone als «Perle Afrikas» aufsetzen.

Überblick

Bereits in den 60er Jahren war Uganda ein geheimes Juwel für Afrikareisende. Seit rund 20 Jahren ist das Land politisch stabil und sicher. Die Wirtschaftsleistung verzeichnete zudem einen fulminanten Anstieg, die Armutsgrenze ist kontinuierlich gesunken und liegt mittlerweile unter 20 Prozent. Wachstum im Tourismus ist eine strategische Priorität, entsprechend hat sich die touristische Infrastruktur in erfreulicher Weise entwickelt. Von Massentourismus kann jedoch nicht die Rede sein, auch wenn die Tickets für die Gorilla Trekkings begehrt sind. Eine rechtzeitige Vorausbuchung für Letztere wird übrigens dringend empfohlen. Seit die Möglichkeit zu Barzahlung unterbunden wurde, sind Tickets vor Ort limitiert auf allenfalls noch verfügbare Plätze.

Von der Schweiz nach Uganda bieten diverse Gesellschaften gute Flugverbindungen an und ermöglichen eine hohe Flexibilität bei Anreise und Aufenthaltsdauer. Dank einer guten Abdeckung komfortabler Lodges mit authentischem Charakter lässt sich das Land heute auch bequem gebettet bereisen, wie unsere Gruppe erfahren durfte. Inlandflüge bieten sich für grössere Distanzen an, allerdings mit Limiten beim Gepäck (15 Kilogramm). Das Strassennetz wird kontinuierlich ausgebaut, die Hauptverbindungsstrecken zur Hauptstadt sind asphaltiert. Etliche Stunden auf Pisten, bevorzugt mit einem 4x4 Geländewagen, gehören zum Abenteuer – eines das sich absolut lohnt!

Weitblick in die Natur aus der Katara Lodge. Bild: CK

Reisezeit

Hinsichtlich Klima lässt sich Uganda grundsätzlich ganzjährig bereisen. Zu meiden gilt allenfalls die erste und meist stärkere der beiden Regenzeiten während der Monate März bis Mai. Als beste Jahreszeit gilt die Trockenzeit danach, also ab Juni bis September. Auch im Oktober hatten wir relativ wenig Niederschläge, die übrigens je nach Lage im Land beträchtlich variieren können. Alternativ bietet sich die zweite Trockenzeit von Dezember bis Februar an. Aubrey Price, der Besitzer der Ndali Lodge, wies uns auf die fantastische Weitsicht während der Regenzeiten hin, zumindest ein Vorteil während jener Monate. Nach stärkeren Niederschlägen können allerdings Pisten innerhalb der Nationalparks wie auch unbefestigte Zufahrten unpassierbar werden, auch für Geländefahrzeuge. Abgesehen vom hohen Norden sind die Temperaturen sehr angenehm und tagsüber meist zwischen 20 und 30 Grad Celsius. Kühler wird es Richtung Südwesten. Die Lodges im Umkreis des Bwindi National Parks sind teilweise über 2000 Meter über Meer. Richtig kalt wird es in den hohen Lagen des Ruwenzori Gebirges.

Tierwelt

Die Uganda Wildlife Authority (UWA) wacht über eine grosse Zahl kategorisierter Schutzgebiete. Dazu zählen die 10 Nationalparke, weitere 12 Wildschutzgebiete, und eine grosse Anzahl weiterer geschützter Wasser- und Sumpflandschaften.
Die Nationalparks und Wildschutzgebiete verteilen sich auf zwei Achsen, entsprechend den beiden Grabenbrüchen, die Uganda einbetten. Eine Nord-Süd Achse verläuft, angrenzend an Kenia, vom Mount Elgon NP im Osten hoch zum Kidepo Valley NP ganz im Norden Ugandas. Die zweite Achse verläuft entlang des westlichen Grabenbruchs, vom Mgahinga Gorilla National Park im äussersten Südwesten bis zum East Madi Wildlife Reserve im Nordwesten des Landes.

Bei der Reiseplanung bietet sich somit je nach verfügbarer Zeit die Fokussierung auf eine der Achsen an. Da beide Gorillaparks im Westen liegen, geniesst jener Grabenbruch mit den beiden Seen Lake Albert und Lake Edward die höhere Attraktivität. Für Bergfreunde bietet das Ruwenzori Gebirge mit dem gleichnamigen Nationalpark eine grosse Auswahl an Trekkings mit Führern und Lastenträgern. Mit dem Mount Stanley und dessen Margherita-Spitze liegt der dritthöchste Berg Afrikas auf der Grenze zwischen Uganda und der DR Kongo. Wie auch der Bwindi Nationalpark mit den Berggorillas zählt der Ruwenzori Nationalpark zu den UNESCO-Welterbestätten.

Uganda-Grasantilopen im Queen Elisabeth National Park. Bild: CK

Wildtiere - Big Five

Uganda verspricht gar Big Seven, oder Big 5 + 2. Zu Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe und Leopard gesellen sich die Berg-Gorillas und die Schimpansen, die übrigens mit etwas Glück ein grosses Spektakel bieten können, anders als die kontemplativen Momente bei den Gorillas. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Nashörner nach deren Ausrottung heute nur an einem Ort in Uganda vorkommen, dem Ziwa Rhino Sanctuary.

Tiersafaris lassen sich perfekt mit den Primaten Trekkings kombinieren. Ob nun Wildtiere oder Vögel im Fokus stehen, beide lassen sich bequem mit Geländefahrzeugen oder teilweise auch zu Wasser beobachten. Letzteres bietet sich ideal auf dem Kazinga Kanal an, welcher den Lake Edward mit dem Lake George verbindet.  

Artenreiche Vogelwelt

Angesichts der Tatsache, dass zehn Prozent der weltweit lebenden Vogelarten in Uganda vorkommen, ist wenig verwunderlich, dass das Land auch Ornithologen und Vogelbeobachter anzieht. Das Land bietet auch einige Vogelarten, die in Uganda wie auch in Ostafrika endemisch sind.

Lodging

Übernachtungsmöglichkeiten rund um die Parks und Reservate gibt es in unterschiedlichen Budgetklassen. Auch im höheren Preissegment bewahren die Lodges Lokalkolorit, sowohl in der Architektur wie auch beim Charme des Personals.

Inmitten der Natur: Die Crater Safari Lodge im Kibale National Park. Bild: CK

Cornel Küngs Tagebuch

«Der Tag war bereits angebrochen, als der Dreamliner in Entebbe sanft ausrollte...»
Cornel Küngs Tagebuch seiner Uganda-Reise.


Die Uganda-Reise erfolge auf Einladung von Aviareps, in Vertretung des Uganda Tourism Boards.