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Der Themenpark «The Rig» entsteht auf einer ehemaligen Bohrinsel vor der saudiarabischen Küste. Bild: PIF

So sehen Ferien auf der Bohrinsel aus

Saudi-Arabien plant einen riesigen Themenpark draussen im Meer – mit Gokart- und Achterbahn, Bungee-Jumping, 800 Hotelzimmern und 11 Restaurants. Das sind die Details zum Projekt «The Rig».

Während die weltweite Tourismusindustrie in den Seilen hängt, strebt ein neuer Player mit Wucht auf die touristische Weltkarte. Saudi-Arabien will zu einer der kommenden Destinationen avancieren, scheut dazu keine Kosten und hat sich womöglich von Kevin Costners Meeres-Saga und Actionfilm «Waterworld» inspirieren lassen.

Wie der saudische Public Investment Fonds (PIF) bekanntgibt, soll vor der Küste Saudi-Arabiens auf einer ehemaligen Bohrinsel ein riesiger Themenpark entstehen. Eine Animation zeigt, was Besucher künftig erwartet: ein Aquapark, ein Riesenrad, eine Gokart-Strecke, eine Achterbahn, Extremsportarten wie Bungeejumping oder Fallschirmspringen, eine Kletterhalle sowie drei Hotels mit total 800 Zimmern und elf Restaurants.

Die Fläche des Parks «The Rig» erstreckt sich auf 150'000 Quadratmeter hin zu einer benachbarten Bohrinseln, die mit einer Seilbahn verbunden ist. Wo das Eiland liegt, verrät der PIF noch nicht. Erreicht werden soll «The Rig» mittels Fähre, Yacht, Helikopter oder mit dem Kreuzfahrtschiff.

Zwar ist auch noch kein Datum bekannt, wann der Extrempark fertiggestellt sein soll. Doch zu einem früheren Zeitpunkt war aus dem lange verschlossenen Saudi-Arabien zu erfahren: bis ins Jahr 2030 sollen 100 Millionen Besucherinnen und Besucher jährlich verzeichnet werden – und die eines Tages versiegenden Ölquellen vergessen machen.

Weitere Projekte

Zwar empfängt Saudi-Arabien schon seit Langem Millionen von Touristen. Doch das sind muslimische Pilger, die Mekka besuchen. 2017 ging Saudi-Arabien dann erstmals in die touristische Offensive, um neue Zielgruppen anzusprechen.

Ein Projekt nennt sich «Red Sea». Total 50 Inseln mit Luxusresorts sollen im östlichen Roten Meer entstehen. Erste Inseln sollen schon 2022 fertiggestellt sein. Weiter soll eine Planstadt namens Neom aus dem Boden gestampft werden.

Vor dem Hintergrund dieser futuristischen Projekte geht vergessen, dass Saudi-Arabien insbesondere auch Kulturintressierte anspricht, wir haben anfangs Jahr darüber berichtet. Hauptattraktion sind die fünf Unesco-geschützten Stätten des Landes: das historische Jeddah, die Felsenkunst in der Hail-Region, der Distrikt at-Turaif in ad-Diriah, die archäologischen Stätten der Nabatäerkultur in Madain Salih (bei der Oase Al-Ula) sowie die Oase Al-Ahsa. Zudem befinden sich weitere elf Stätten auf einer «tentative list», um deren Anerkennung als Unesco-Welterbe wird bereits ersucht.

Ob historische Welterbestätte in der Wüste oder schrilles Funpark-Deliriu auf dem Meer: Saudi Arabien stellt sich immer breiter auf, um auf der Tourismus-Weltkarte einen wichtigen Platz einzunehmen.

(GWA)