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Bali wartet mit traumhafen Hotels auf – nur bleiben die Gäste aber vorerst aus. Bild: sushuti

Bali öffnet die Grenzen – und keiner geht hin

Eine Grenzöffnung alleine löst noch keinen Touristenboom aus, zeigt der Blick nach Bali. Hotels, Surfschulen und Tourguides warten weiterhin sehnlichst auf die ersten Gäste.

Seit dem 14. Oktober empfängt die indonesische Ferieninsel Bali wieder ausländische Gäste aus 19 Ländern. Diese müssen geimpft sein und bei Einreise zusätzlich ein negatives PCR-Testergebnis vorweisen. Unter den 19 Ländern figurieren etwa Indien, Japan, Neuseeland, Italien, Frankreich oder Spanien. Aus der Schweiz, Deutschland, aber auch aus Australien kann noch nicht nach Indonesien gereist werden.

Während Hotels, Surfschulen und Tourguides auf Bali sehnlichst auf die Rückkehr der Touristen warten und mit der Bekanntgabe der teilweisen Öffnung Hoffnung geschöpft haben, dass das Tourismusgeschäft nach 20-monatigem Unterbruch wieder ins Rollen kommt, haben sich die ersten Tage seit der Öffnung als sehr frustrierend erwiesen. Denn die Touristen bleiben aus, wie aus verschiedenen Medien zu erfahren ist. Noch ist seit dem 14. Oktober kein internationaler Flug in Bali gelandet. «Seit einer Woche warten wir täglich auf die Ankunft der ersten Gäste», sagt Fransiska Handoko von der Hoteliervereinigung Balis zur «New York Times», «doch, wo sind sie?».

Offensichtlich sind die staatlichen Auflagen zu gross, um jetzt schon Touristen anzuziehen. Denn trotz Impfung gilt es die ersten fünf Tage in Hotelquarantäne zu verbringen. Und wie aus «The Bali Times» zu erfahren ist, werde die Quarantäne rigoros, während 24 Stunden überwacht. Quarantänebrecher werden umgehend heimgeschickt.

So wird ein Restart schwierig

Und dass noch keine Airlines Bali anfliegen, hat auch seinen Grund. Denn nur Direktflüge sind zugelassen. Indonesierinnen und Indonesier müssen aber, wenn sie nach Indonesien reisen, in Jakarte landen. Somit kann diese Gästegruppe bei direkten Bali-Flügen gar nicht berücksichtigt werden, was Airlines von der Wiederaufnahme von Bali-Flügen zusätzlich abhält.

Balis Hoteliers monieren zudem, dass sie zu kurzfristig über die Öffnung informiert wurden, ohne die Gelegenheit zu haben, sich auf die Rückkehr der Gäste vorzubereiten und dass die Auflagen nicht sehr einladend seien. Zwar träfen Anfragen ein aus Übersee. Doch bei Erläuterung der Auflagen schwinde das Interesse. Denn viele Bali-Besuchende kämen in der Regel nur für eine Woche auf die Insel, da falle die fünftägige Quarantäne zu sehr ins Gewicht.

Und für Bali erschwerend: Thailand öffnete am Ende letzter Woche die Grenzen für Reisende aus 46 Länder – mit nur einem eintägigen Aufenthalt in einem vorgegebenen Hotel, bis das negative Testergebnis eintrifft.

Das Beispiel Indonesien zeigt: der Restart einer touristischen Destination ist in der sich abzeichnenden Post-Corona-Zeit äusserst beschwerlich und nicht per blossem Knopfdruck auszulösen.

(GWA)