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Noch viele Unklarheiten zur angekündigten Indien-Öffnung
Nina WildDie jüngsten Neuigkeiten aus Indien stimmen optimistisch, langsam geht es auch dort wieder mit der Grenzöffnung für ausländische Touristen voran. Ab dem 15. Oktober beginnt Indien nach 18-monatigem Unterbruch wieder mit der Ausstellung von Touristenvisa. Die Ausstellung von Geschäfts-, Studenten- und Diplomaten-Visa wurde bereits früher vereinzelt wieder begonnen. Bis zum 15. November können Reisende vorerst nur mit Charterflügen einreisen. Ab dem 15. November wird diese Regelung aufgehoben und es kann auch mit nicht-gecharterten Flügen eingereist werden. Mit Visa für Schweizer Staatsbürger kann ab dem 15. November 2021 wieder gerechnet werden.
Für die Einreise gibt es einige überwindbare Hürden und noch enorm viele Unklarheiten zu den Bestimmungen. Stand jetzt ist klar, dass alle Touristen vor der Reise eine Selbstauskunft auf dem Online-Portal Air Suvidha einreichen und einen negativen COVID-19 RT-PCR-Test hochladen müssen. Dieser Test muss innerhalb von 72 Stunden vor Antritt der Reise durchgeführt worden sein. Jeder Fluggast muss ausserdem eine Erklärung über die Echtheit des Berichts abgeben und kann bei Zuwiderhandlung strafrechtlich verfolgt werden. Reisende, die in Indien ankommen, müssen sich unabhängig von ihrem Impfstatus bei der Ankunft am Flughafen und am achten Tag nach der Ankunft auf eigene Kosten einem COVID-19-RT-PCR-Test unterziehen und sich nach der Ankunft in Indien zehn Tage lang zu Hause oder an der Zieladresse einer Quarantäne unterziehen. Ungeklärt ist, welche Dokumente Schweizerinnen und Schweizer für den Erhalt des Visums einreichen müssen. Die Beschaffung war bereits vor der Pandemie kein einfaches Unterfangen.
Das sagen die Spezialisten
Mit der Öffnung Indiens erweitern sich die Möglichkeiten für einen Asien-Trip. Wir haben uns bei Spezialisten umgehört, wie diese Ankündigung bei den Kundinnen und Kunden ankommt. Bianca Gähweiler, Mediensprecherin von Hotelplan Suisse, zu welcher auch die Spezialistenmarke Travelhouse gehört, sagt: «Wir spüren derzeit noch keine erhöhte Nachfrage für Reisen nach Indien. Dies hängt sicherlich damit zusammen, dass die Neuigkeiten zur Grenzöffnung noch ganz frisch sind. Zudem ist – Stand heute – noch unklar, welche genauen Einreisebestimmungen gelten.» Grundsätzlich sei es aber so, dass Indien im vergleich zu anderen Reiseländern im Portfolio der Marke eher ein Nischenprodukt sei. «Es freut uns jedoch, dass Indien die Grenzen für den Tourismus nun wieder öffnen will und wir unseren Kundinnen und Kunden unsere vielfältigen Rundreisen durch Indien wieder anbieten können», so Gähweiler. Travelhouse biete sämtliche Regionen im Land an und die Spezialistinnen und Spezialisten stehen für Beratungen gerne zur Seite.
Von Ruth Landolt, Geschäftsführerin der Spezialistenmarke asia365 aus dem Hause DER Touristik Suisse klingt es ähnlich: «Wir spüren keine gesteigerte Nachfrage für Indien-Reisen. Natürlich spüren und spürten wir auch während der Pandemie immer ein Interesse nach für Reisen in das Land. Nach wie vor kennen wir die Bedingungen für die Reisen nicht. Die Ankündigung erfolgte zwar, aber wir wissen keine konkreten Details.» Indien sei ein wichtiges Reiseland für den Asia-Spezialisten und ist zusammen mit Nepal und Bhutan in einem eigenen Katalog abgedruckt. «Wir haben immer noch bestehende Buchungen für diesen Winter von Kundinnen und Kunden, welche auf die Durchführung ihrer Reise hoffen», erklärt Landolt. Zuerst müsse aber abgewartet werden, welche Voraussetzungen und Dokumente die Reisenden überhaupt einreichen müssen, um Indien bereisen zu können. «Es sind noch viele Fragen offen», sagt Landolt abschliessend.
Hans Wettstein, Managing Director & Travel Expert bei Insight Reisen, war für ein Statement nicht erreichbar. Er befindet sich gerade auf einer Reise – in Indien.