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Im Süden der kanarischen Insel La Palma ist am Sonntagnachmittag ein Vulkan ausgebrochen. Bild: Screenshot Instagram / #lapalmavolcano

Die Ferien gehen trotz Vulkanausbruch weiter

Am Sonntagnachmittag kam es erstmals seit 50 Jahren zu einem Vulkanausbruch auf der Kanareninsel La Palma. 5000 Menschen wurden bereits evakuiert – darunter auch 500 Touristen. Schweizerinnen und Schweizer sind derweil in Sicherheit.

50 Jahre lang war es ruhig auf der kanarischen Insel La Palma, wo 83'000 Menschen leben. Am Sonntagnachmittag ereigneten sich mehrere Explosionen in der Gemeinde El Paso im Süden der Insel. Ein Vulkan ist ausgebrochen, der bis zum Abend bereits mehr als sieben Schlote gebildet hatte, wo Vulkanmaterial austrat. Die Behörden riefen die Alarmstufe rot eines Vulkannotfallplanes aus und begannen mit Evakuierungen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez sagte eine geplante USA-Reise ab und traf am Abend auf La Palma ein.

Glücklicherweise gibt es bislang keine Berichte über verletzte Personen. Der Ausbruch befindet sich in einem relativ unbesiedelten Gebiet. Weil sich das heisse Gestein jedoch in Richtung Küste bewegt, wurden etwa 5000 Bewohner der Ortschaften El Paso, Llanos de Aridane und des Badeortes Tazacorte an der Westküste der Insel in Sicherheit gebracht. 500 von Ihnen seien Touristen.

Auch Schweizerinnen und Schweizer vor Ort

Schweizerinnen und Schweizer weilen derzeit ebenfalls auf der kanarischen Insel La Palma. «Wir haben nur rund ein Dutzend TUI Gäste auf La Palma, welche wohlauf und sicher sind. Wir raten unseren Kunden generell sich an die Anweisungen der Behörden und des Hotels vor Ort zu halten. Die Situation wird weiterhin genau beobachtet», sagt Milica Vujcic, Mediensprecherin von TUI Suisse auf Anfrage von Travelnews.

DER Touristik Suisse hat ebenfalls Gäste auf der Insel, welche jedoch nicht direkt vom Naturereignis betroffen sind: «Es befindet sich aktuell eine Gästegruppe von uns auf La Palma. Sie sind alle wohlauf, ein Wechsel der Unterkunft oder gar eine vorzeitige Rückkehr ist aktuell nicht notwendig, da weite Teile der Insel nicht vom Vulkanausbruch betroffen sind. Wir verfolgen die weitere Entwicklung selbstverständlich aufmerksam und stehen über die lokale Vertretung mit den Gästen in Kontakt. Vor Ort gilt es, den Empfehlungen und Weisungen der örtlichen Behörden Folge zu leisten», erklärt Mediensprecher Markus Flick auf Anfrage.

Hotelplan-Kundinnen und Kunden seien derzeit nicht auf La Palma anzutreffen, versichert Hotelplan-Pressesprecherin Bianca Gähweiler.

Und beim Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) heisst es auf Anfrage: «Das EDA hat Kenntnis vom Vulkanausbruch von Sonntag 19. September 2021 auf La Palma auf den Kanarischen Inseln. Die Schweizer Vertretung in Madrid steht in Kontakt mit den zuständigen Behörden vor Ort. Dem EDA liegen derzeit keine Informationen über betroffene Schweizer Staatsangehörige vor.»

Zerstörung und Brände

Mittlerweile hat der Vulkan bereits mehrere Häuser zerstört, es sei indes nicht auszuschliessen, dass bis zu 10'000 Menschen evakuiert werden müssen. Die Feuerwehr ist immer wieder im Einsatz, um Buschbrände zu bekämpfen. Auch das spanische Militär wurde auf die Insel entsandt um Unterstützung zu leisten. Die Behörden haben die Bevölkerung aufgefordert, Ruhe zu bewahren. Jedoch wird von der Asche und vor eventuell gesundheitsschädlichen Gasen gewarnt, die austreten.

Der Ausbruch des Vulkans, welcher noch keinen Namen hat, kam wenig überraschend. In den vergangenen Tagen hat er sich durch rund 6600 kleine und mittlere Erdbeben und eine leichte Anhebung des Erdbodens angekündigt. Die Menschen wurden angehalten, leichtes Gepäck mit ihrem Handy, wichtigen Dokumenten und eventuell benötigten Medikamenten vorzubereiten.

Gemäss dem Schweizer Flug-Portal «Aerotelegraph» wurde der Flugverkehr bis auf einen kurzen Unterbruch nicht beeinträchtigt. Die Flughafenbetreiberin Aena beobachte die Situation laufend.

(NWI)