Destinationen
«Wien geht immer!»
Mike JakobDie Idee hinter der Reise war, gemeinsam mit Wien Tourismus mit Live-Reportagen über die Social-Media-Kanäle den Endkunden und Reisebüros aufzeigen, wie spannend und entschleunigend Städtereisen sind und sich überzeugen lassen, dass Wien viel mehr zu bieten hat als Beethoven, Staatsoper und Sachertorten. Tatkräftige Unterstützung mit Insidertipps erhielt ich vor Ort von der Marktmanagerin Barbara Pargfrieder, und der besten Fremdenführerin der Stadt, Alexa Brauner.
Die Nachfrage nach Städtereisen zieht bei Railtour-Frantour seit dem Sommer wieder an. Gefragt sind vor allem Städte mit viel Grün, viel Freiflächen, Kultur und Unterhaltung, wo man sich nach langer Abstinenz auch wieder etwas für Ohren und Augen gönnen darf. Und gefragt sind vor allem Städte, welche mit der Bahn ideal erreichbar sind. Wien passt dazu perfekt! Keine andere Stadt strahlt aktuell so viel Lebensfreude aus wie Wien, es herrscht wieder Aufbruchstimmung, ein Re-Open Groove. Kein Wunder, hat doch Wien seit zehn Jahren die Auszeichnung «lebenswerteste Stadt der Welt» erhalten. Und letztes Jahr wurde Wien im neuen «The World's 10 Greenest Cities 2020»-Ranking als grünste Stadt der Welt ausgezeichnet. Die Rangliste hebt jene Städte hervor, die als Vorbilder für eine nachhaltigere und grünere Zukunft dienen können. Wien reiht sich im Ranking auf Platz 1 vor München, Berlin und Madrid ein.
Nach den langen Monaten mit nicht enden wollenden Reisehindernissen braucht die Seele endlich wieder Nahrung. Wien ist idealer Soulfood für Kultur, Kunst und Kulinarik. Und es gibt viele Neueröffnungen und auch bewährte Locations zu entdecken.
Wien ist und bleibt die Stadt der Musik. Ab September finden in der Staatsoper und in diversen Konzerthäusern wieder Aufführungen statt, die Agenda wird laufend ergänzt.
Mein Geheimtipp, um hinter die Kulissen der Musik zu schauen, ist das «Haus der Musik». Wiens einzigartiges Klangmuseum lädt ein zu einer musikalischen Reise mit «taste it»-Faktor. Hier blickt man den grossen Komponisten von einst wie Beethoven und Wagner beim Komponieren über die Schulter, begegnet den besten Musikern der Gegenwart und schaut in die musikalische Zukunft der Computermusik. Und vor allem kann man die Klang- und Musikwelt auf interaktive Art selber erproben und das Wiener Philharmoniker Orchester selber dirigieren – ein einmaliges Erlebnis.
Kunstliebhaber haben die Qual der Wahl, denn Wien hat sich zum echten Kunst Mekka gemausert. Die neu eröffnete MQ Libelle auf dem Dach des Leopold Museums im Museums Quartier ist ein Baukunstwerk der Architekten Laurids Ortner und Manfred Ortner und das Herzstück im Museums Quartier. Hier hat man von der Dachterrasse mit Bar eine top Aussicht auf die Innenstadt. Direkt darunter befindet sich das Leopold Museum mit der grössten Sammlung österreichischen Kunst, allen voran Schiele und Klimt. Ich empfehle die neueröffnete Albertina modern. Sie steht im Zeichen moderner, postmoderner und zeitgenössischer Kunst und liegt nur wenige Gehminuten von der bekannten Albertina entfernt.
Bei der Kulinarik gibt es viel neues zu entdecken, vor allem auch Restaurants, welche die Einheimischen kennen. Mein Tipp: Das Rebhuhn, eines der besten Wiener Beisl. Ein Beisl ist nichts anderes als die gemütliche Beiz, wie wir sie von der Schweiz kennen. Und wer weiss, vielleicht ist im Rebhuhn ist das Wienerschnitzel oder die Tafelspitz sogar noch etwas besser?
Vor allem im Herbst kommt man an einem richtigen Heurigen nicht daran vorbei. In Wien gibt es das grösste Weinbaugebiet direkt am Stadtrand einer europäischen Millionenmetropole. Die Winzer schenken ihren jungen süffigen Wein in ihren Heurigen-Lokalen aus. Nebst den köstlichen Tropfen gibt’s auch feine Spezialitäten aus eigener Produktion. Dieses gemütliche Anstossen ist bei Einwohnern und Gästen gleichermassen beliebt. Wenn der «heurige Wein» im Spätherbst ausgetrunken sind, schliessen die Heurigen.
Besonders gut gefallen mir die Heurigen von Mayer am Pfarrplatz oder vom Bio-Winzer Wieninger am Nussberg. One Million Dollar-Sicht auf Wien inklusive.
Wer eine neue In- Location mit unschlagbarer Aussicht sucht, ist im Neni am Prater bestens aufgehoben. Vor zwei Monaten hat Maya Molcho mit ihren Söhnen das neue Rooftop-Restaurant mit Dachterrasse eröffnet und bietet einen atemberaubenden Blick über den berühmten Wiener Prater. Die Gäste können entlang der offenen Küche Platz nehmen, die das Herzstück des Restaurants bildet. Gekocht wird ein gesunder Israel-Wien-Mix und das Motto dazu verbindend: Gemeinsam Teilen und Zusammensein.
Schon mal ein Erdbeer Stanitzel, eine Trüffel Torte oder ein Waldbeer-Sacher probiert? Diese Leckereien gibt es im Landtmann, eines der wenigen verbliebenen Ringstrassen-Cafés. Aufgrund seiner Lage in der Nähe des Parlaments und Rathauses gehen viele Politiker ein und aus, aber auch berühmte Schauspieler. Die hauseigene Patisserie ist herausragend und hier hat man die Qual der Wahl bei den Kaffeesorten: Was darf es sein? Einen kleinen oder grossen Brauner, ein Verlängerter, ein Kapuziner oder ein Fiaker? Kaffee in Wien ist eine Kultur, und Sie werden den richtigen Kaffee finden.
Ein anderes Konzept verfolgt die Vollpension, das Generationencafé in Wien. Hier arbeiten bis zu 30 Omas und Opas, welche ihre besten Kuchenrezepte preisgeben. Und so könnte der Text auf der Website der Vollpension nicht treffender sein: «Wir sind Omas öffentliches Wohnzimmer mit dem geilsten Kuchen zwischen Wien und Tokio, der täglich frisch von unseren Omas und Opas vor deinen Augen zubereitet wird». Ein Besuch lohnt sich, denn nur schon das Interieur sieht aus wie beim Grosi zu Hause.
Lust auf Naschen und Spezialitäten? Auf dem Naschmarkt kauft vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang ein bunt gemischtes Publikum frische Früchte, Gemüse oder diverse Köstlichkeiten aus allen Ländern ein. In den mehr als 120 Marktständen finden auch immer mehr Szenelokale ihr Quartier.
So richtig hipp und neu zu entdecken ist aber der Karmelitermarkt im 2. Bezirk. Aufregendes Essen und junge Kunst machen die Gegend rund um den Karmelitermarkt zu einem spannenden Wiener Grätzel. Das aufstrebende Viertel liegt nicht einmal zehn Gehminuten von der Innenstadt entfernt.
Der grosse Pluspunkt von Wien sind aber die grossen Parks und das viele Wasser mit der Donau. Dies macht die Stadt auch für Familien mit Kindern interessant. Die Hälfte der Fläche von Wien sind Wiesen, Parks oder Rebberge. Donau-Auen oder Alte Donau, Donauinsel oder Donaukanal - in Wien ist der Fluss stets gegenwärtig. Und somit sind auch Ufer und Strände nicht weit. Die Wiener nützen sie zur Erholung, für Spiel und Sport oder für genüssliche Stunden in diversen Strandcafés, Bars und Restaurants.
Die Stadt ist generell sehr entspannt unterwegs. Vieles ist zu Fuss erreichbar, und sonst sind die «Öffis» von überall rasch erreichbar, oder besser bekannt als Tram und U-Bahn. Aktuell wird das U-Bahnnetz auch weiter ausgebaut, in der Innenstadt gibt es diverse Baustellen.
Ideal für die Fortbewegung in Wien ist die Vienna City Card, mit welcher man die volle Mobilität mit dem Öffentlichen Verkehr erhält und weitere attraktive Vorteile in Museen, im Theater und für Konzerte, beim Einkauf und im Restaurant geniesst. Ausserdem ist die ivie-App der perfekte digitale Wien-Guide.
Für die Einreise nach Österreich und in Wien unterwegs generell, gilt aktuell die 3G-Regelung (geimpft, genesen, getestet). Bei bereits erfolgter Impfung erfolgt der Zugang zu Restaurants und Bars mit Vorweisen des Impfzertifikats. Dies gilt auch für Hotels. Anschliessend kann in den Innenräumen auf die Maskenpflicht verzichtet werden. Das System ist simpel und man gewöhnt sich rasch daran. Ungeimpfte können sich in den Apotheken und teilweise auch direkt im Hotel testen lassen.
Und wo Übernachten? Bei railtour gibt es unzählige Hotels zum Buchen, für ein Datum beispielsweise Ende September erscheinen aktuell über 500 Hotels. Es gibt viele Neueröffnungen, aber auch viele Wiener Traditionshäuser mir Charme. Gerne stelle ich zwei Hoteltipps vor:
Die Superbude am Prater, ein neueröffnetes 3-Sterne-Haus mit einem durchdachten Konzept der Zukunft, ein hippes Hotel fernab vom Hotel Mainstream. Das Hybridkonzept aus Hotel und Hostel bietet 17 verschiedene Zimmerkategorien. Ob Glamping Bude im Wohnwagen-Look, Lesezimmer mit Ausblick, Experience-Stockbett in den Familienzimmern oder die Themenbuden für bis zu fünf Personen mit riesiger Bettdecke – in der «Superbude» gibt es aussergewöhnliche Zimmer für Gäste, die das Besondere suchen. Und im Lobby-Bereich befindet sich das «Brenner», in dem man ganztags bis 18 Uhr nach Herzenslust frühstücken kann.
Wer es lieber Wienerisch- traditionell mag, dem kann ich das 4-Sterne-Haus The Harmonie Vienna empfehlen. Ein Boutique-Hotel bis ins kleinste Detail, welches sich in zentraler und doch ruhiger Lage im authentischen Servitenviertel abseits der Touristenpfade befindet. Das Hotel wird von Sonja Wimmer geführt, welche im 2016/2017 den Branchen-Oscar der Hotellerie in Österreich als «Beste Hotelier» erhalten hatte. Ein Konzept mit Kunst und Tanz zieht sich durch das ganze Haus und machen jedes Zimmer des Boutique Hotels zu einem einzigartigen Erlebnis. Hier fühlt man sich wohl, denn das The Harmonie Vienna ist nach einer Bewusst-leben-Philosophie konzipiert. Und es ist ein Vorbild für ein nachhaltiges Stadthotel, die Fassade ist begrünt und das Frühstücksbuffet ist 100% Bio. Tipp: Immer nachmittags von 15 bis 18 Uhr wird in der Bibliothek Tea Time offeriert.
Wien erfindet sich gerade neu. Dies zeigen auch die vielen Pop Up Stores und Pop Up Bars in der Stadt. Um im Sommer der Überhitzung der Stadt vorzubeugen, wurden hunderte Sommerspritzer, Nebelduschen und Wasserfontänen installiert. Wien war auch eine der ersten Städte, welche im Mai 2021 diverse Teststrassen eingerichtet hatten, welche weiterhin benutzt werden.
Zu einer klimaneutralen Stadt gehört auch die passende Anreise. Ich fuhr mit dem Nachtzug ab Zürich direkt nach Wien. Der Vorteil ist, dass man direkt im Stadtzentrum ankommt, und dazu ausgeruht und entspannt. Geschlafen habe ich wie ein «Murmeli» und das Zmorge im Nightjet vor der Ankunft in Wien ist lecker, dazu noch mit Aussicht auf die vorbeiziehende Landschaft. Neu sind im Nachtzug nach Wien bei Bedarf Gratis-Gurgel-Testkits verfügbar. Die Proben können nach der Ankunft in Wien bei allen Billa und Penny Discountern abgegeben werden, und man erhält nach 24 Stunden das Testergebnis.
Für die Rückfahrt benutzte ich den Tageszug Railjet, welcher sechs Mal täglich Wien mit Zürich und umgekehrt direkt und ohne Umsteigen verbindet. Hier kann man wählen zwischen First, Business und Eco Klasse, und die Aussicht unterwegs auf die Tiroler Bergwelt ist einmalig. Und zum Abschluss der Reise kann am Sitzplatz oder im Speisewagen ein Wiener Schnitzel bestellt werden.
Fazit
Wien geht immer! Und Wien ist in der Restart-Phase der perfekte Ort, um eine Stadt wieder zu entdecken.
Bei railtour ist die Hotelübernachtung, die Bahnreise und viele Aktivitäten und Ausflüge in Wien buchbar und auch die Reisebüros können im Dynamic Travelshop alles in einem Tool buchen. Allgemeine Informationen über die Stadt Wien finden Sie hier.