Destinationen
«Fahrradfahren, Wandern oder Wassersport stehen hoch im Kurs»
Nun hat Amsterdam eine Obergrenze bei 20 Millionen touristischen Übernachtungen pro Jahr abgesegnet. Während weltweit alle Ferienziele um eine Rückkehr der Touristen buhlen, hat die beliebte Städtemetropole schon mal wohlweislich einen Riegel geschoben, um den künftigen Massentourismus einzudämmen.
Die Quote basiert auf einer Bürgerinitiative. Rund 30'000 Bewohner Amsterdammerinnen und Amsterdamer hatten eine Begrenzung des Tourismus auf maximal 12 Millionen Übernachtungen im Jahr gefordert. Dem folgte die Stadt zwar nicht. Sie legte aber nun gleichwohl eine Obergrenze fest und zwar bei diesen 20 Millionen. Im Rekordjahr 2019 gab es fast 22 Millionen touristische Übernachtungen in Amsterdam.
Sobald der Maximal-Wert überschritten wird, verpflichten sich die Behörden zum Eingreifen: Mögliche Masnahmen sind eine Erhöhung der Touristensteuer und Einschränkung der privaten Zimmervermietung etwa über Airbnb.
Von 303'000 auf 96'000 Schweizer Gäste
Travelnews hat sich mit Natalie Poloczek unterhalten, sie ist PR & Influencer Marketing Manager beim Netherlands Board of Tourism in Köln und gefragt, wie sich die Nachfrage von Schweizer Touristen in den Niederlanden jüngst entwickelt hat. Sie sagt: «Betrachtet man den Zeitraum vor Corona von 2016 bis 2019 haben sich die Besucherzahlen aus der Schweiz von 264'000 auf 303'000 gesteigert. Im Jahr 2020 registrierten wir dann noch 96'000 Gäste.»
Und zum touristischen Wiederaufbau und dem Weg zurück zur Normalität sagt Natalie Poloczek: «Die Niederlande profitieren ähnlich wie andere Destinationen vom Binnen-Tourismus. Die touristische Infrastruktur war für Niederländer selbst nur sehr kurz geschlossen, weshalb auch zu allen Jahreszeiten Tourismus stattgefunden hat. Aktuell sind lediglich Festivals nicht zugelassen, um das Infektionsgeschehen nicht wieder ausbreiten zu lassen.»
Bei den Marketingbemühungen gehen die Niederlande ähnliche Wege, wie andere Europäische Destinationen. «Die Niederlande weisen auf die geltenden Bestimmungen bezüglich Abstand und Hygiene hin, empfangen jedoch sehr gerne Besucher», erklärt Natalie Poloczek. «Aktivitäten im Freien wie Fahrradfahren, Wandern oder auch Wassersport stehen hoch im Kurs. Ferienhausanbieter sind aktuell praktisch ausgebucht, Campingplätze ebenfalls.»
Seit dem 8. August 2021 gilt für Schweizerinnen und Schweizer bei der Einreise in den Niederlanden entweder geimpft, genesen oder getestet zu sein – und dies mit einem Zertifikat zu belegen.