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Mallorcas Hotelverband berichtet – im Gegensatz zu Schweizer Reiseveranstaltern – von einer Stornowelle auf der Baleareninsel. Bild: TN

Chaos auf Mallorca und Mykonos?

Gregor Waser

Von 30 Prozent Stornos auf Mallorca und grossem Durcheinander auf Mykonos ist die Rede. Das sagen die Schweizer Reiseveranstalter zur aktuellen Situation.

Mallorca und Mykonos werden zu Corona-Hotspots, positiv Getestete bleiben im Hotelzimmer eingesperrt: in den letzten Tagen hat sich gemäss der internationalen Presse die Lage auf den beliebten Ferieninseln zugespitzt. Die Infektionszahlen sind nun mitten in der Hochsaison deutlich angestiegen und gemäss Mallorcas Hotelverband FEHM werden aktuell 30 Prozent der Buchungen wieder storniert.

Die Stornowelle vornehmlich aus Deutschland und Grossbritannien dürfte auch damit zu tun haben, dass heute in Grossbritannien und am Freitag in Deutschland über Anpassungen der Einreiseregeln informiert werden soll. Möglicherweise wird Spanien in Deutschland vom Risikogebiet zum Hochinzidenzgebiet hochgestuft, was wiederum eine Quarantäne nach Rückreise bedingen würde, die frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Test beendet werden kann. Schweizerinnen und Schweizer können weiterhin frei einreisen, müssen lediglich ein Gesundheitsformular vor der Reise online ausfüllen und unterschreiben.

Doch wie beurteilen die Schweizer Badereisen-Veranstalter die aktuelle Situation? Müssen auch sie viele Stornos gebuchter Gäste verzeichnen? Und wie geht es ihren Gästen vor Ort?

«Unsere Partner vor Ort sind aktuell noch sensibilisierter.»

«Wir haben die Mykonos-Situation gestern nochmals eingehend geprüft und unsere Reiseleiter sensibilisiert, falls sich einer unserer aktuell 50 bis 60 Gäste vor Ort aufgrund der Lage unwohl fühlen sollte. Die Resonanz der Kunden vor Ort und auch der Kunden, welche bereits zurückgereist sind, war durchgehend positiv, unseren Gästen geht’s gut», sagt Constanze Andrianello, Executive Assistant, TUI Suisse. Umbuchungsanfragen verängstigter Kunden seien praktisch keine eingegangen. «Wenn nun aber jemand wirklich Sorgen hat wegen dem Ferienziel, buchen wir gerne auf eine andere Insel um». Weiter unterstreicht sie, dass die Schutzkonzepte in den Hotels einwandfrei umgesetzt werden – in diesen Tag noch umso strikter, «unsere Partner vor Ort sind aktuell noch sensibilisierter».

«Bis heute haben wir noch kein negatives Feedback unserer Kundinnen und Kunden auf Mykonos erhalten», sagt Tanja Pöll, Stv. Mediensprecherin von Hotelplan Suisse. «Zudem liegen uns bis heute auch keine Annullationen für Ferien auf Mykonos vor. Griechenland ist in diesem Sommer nach wie vor die beliebteste Destination unserer Kundinnen und Kunden – insbesondere die Inseln Kreta, Kos und Rhodos.» Die Lage auf diesen Inseln sei nach wie vor in Ordnung und Ferien seien dort problemlos möglich.

Und zur Situation auf Mallorca, sagt Tanja Pöll: «Aufgrund der Corona-Entwicklung in Spanien verzeichneten wir in den letzten Wochen einige Annullationen und einen leichten Nachfragerückgang für Ferien in Spanien. Einige der Kundinnen und Kunden haben sich jedoch auch entschieden, ihre Ferien statt in Spanien nun zum Beispiel in Griechenland, auf Zypern oder in der Türkei zu verbringen»

«Wir haben vereinzelte Anfragen unserer Kunden in den letzten Tagen erhalten», sagt Laura Zygmunt, Junior Communication Manager bei DER Touristik Suisse. «Was Mykonos betrifft, weilen unsere Kunden mehrheitlich abseits der Hotspots und verbringen weiterhin erholsame Ferien. Und von einer Storno-Welle, was Mallorca-Buchungen betrifft, kann nicht die Rede sein, nur vereinzelte Annullationen sind eingegangen». Und auf aktuelle Buchungseingänge angesprochen, sagt sie: «Bis zu Beginn der Sommerferien und in den letzten zehn Tagen mit dem schlechten Wetter in der Schweiz verzeichneten wir noch viele kurzfristige Buchungen, seit dieser Woche ist es aber ruhiger geworden.»