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Die touristische Morgenröte in den USA ist von vielen Seiten erwünscht. Aber noch muss man sich gedulden. Bild: Aaron Burden

Die USA machen sich jetzt an die Wiedereröffnung

Die Biden-Regierung hat Arbeitsgruppen ins Leben gerufen, welche sich mit der Öffnung des Reiseverkehrs mit den US-Nachbarländern sowie Europa befassen. Wie schnell die Öffnung erfolgen kann, steht immer noch in den Sternen.

Die USA sind üblicherweise das wichtigste Fernreiseziel im Sommer - für Schweizer, aber auch für Bürger vieler anderer Länder. Doch noch sind touristische Reisen dorthin nicht möglich - und die Sommerferien stehen vor der Tür bzw. haben in einigen Ländern bereits begonnen.

Travelnews befasste sich bereits im März mit der Frage nach der Öffnung der USA. Damals gab es Gerüchte über eine Öffnung Mitte Mai, welche sich bekanntlich nicht bewahrheitet haben. Wir prognostizierten eine Öffnung im Frühherbst, und erhielten dafür teils auch Schelte von bestens informierten Lesern, welche behaupteten, dass die USA ganz sicher im Juni offen sein würden. Das ist zumindest fraglich: Die Regierung von US-Präsident Joe Biden kündigte nämlich erst letzte Woche an, dass nun Arbeitsgruppen gebildet werden, welche sich mit der (touristischen) Öffnung der Grenzen zu Mexiko und Kanada sowie zum europäischen Raum EU/Schengen sowie Vereinigtes Königreich) befassen. Ein Zeithorizont oder gar ein konkretes Datum wurde nicht bekannt gegeben, an welchem Resultate zu erwarten sind.

Natürlich wurde die Ankündigung wohlwollend aufgenommen - von Airlines, welche seit langem Druck hinsichtlich einer Öffnung machen, oder auch bei der U.S. Travel Association, deren umtriebiger Präsident Roger Dow die Ankündigung als «wichtigen Schritt» betitelte und sich optimistisch zeigte, dass die Arbeitsgruppen, bestehend aus staatlichen Vertretern sowie solchen aus der Privatwirtschaft, relativ rasch zu einer verbindlichen Öffnungsstrategie kommen sollten. Da die USA die Mehrheit der Bevölkerung per 4. Juli geimpft haben wollen, kursiert dieser Tag - der US-Nationalfeiertag - als ein möglicher Tag für eine Wiedereröffnung, oder zumindest eine Ankündigung diesbezüglich.

Das mag allerdings auch «wishful thinking» sein: Dass eine öffentlich/private Arbeitsgruppe innert zwei Wochen eine so komplexe Frage mit einer vernünftigen Strategie beantworten kann, darf zumindest (leider) angezweifelt werden. Und im Fall der U.S. Travel Association schwingen auch eigene Interessen mit: Eigentlich will man ja Mitte September die wichtigste touristische Einkaufsmesse der USA, den IPW, in Las Vegas durchführen. Die Stadt ist selber inzwischen frei von Restriktionen, zumindest für Amerikaner. Doch die anhaltende Unsicherheit über die Einreisebestimmungen haben dem Vernehmen nach viele abgehalten, sich für die Teilnahme - ob als Aussteller oder als Besucher - zu verpflichten. Für die Mega-Reisemesse natürlich ein schwieriger Zustand.

Vorerst muss man sich also sowohl als Tourist wie auch als Einkäufer von touristischen Leistungen (oder als Medienvertreter) vorerst weiterhin in Geduld üben und hoffen, dass tatsächlich anfangs Juli eine Roadmap für die Wiedereröffnung publiziert wird. Wer nicht warten kann und täglich nachschauen will, wie die Situation ist, findet auf dieser Website die besten Informationen.

(JCR)