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Antalya ist ein beliebtes Badeferienziel für Schweizerinnen und Schweizer. Bild: Atıf Zafrak

«Schweizerinnen und Schweizer reisen oft in die Türkei»

Nina Wild

Timuçin Güler, Generaldirektor für Promotion im Ministerium für Tourismus und Kultur der Türkei spricht im «Ländercheck» über aktuelle Einreisebestimmungen, die Öffnung des Landes für den Tourismus und die Sommerhighlights für Reisende.

Schweizerinnen und Schweizer können die Türkei bereisen. Geimpfte und genesene Personen sind von der PCR- oder Antigentest-Pflicht befreit. Zu beachten ist, dass eine vollständige Impfung (zwei Impfdosen) obligatorisch ist und seit der zweiten Impfung mindestens zwei Wochen vergangen sein müssen. Wer keinen Nachweis über die Impfung oder Genesung vorlegen kann, muss ein ärztliches Attest mit einem negativen Covid-19 PCR-Testergebnis vorweisen. Dieser Test muss 72 Stunden vor Abflug vom ersten Abreiseort durchgeführt werden. Kinder unter sechs Jahren müssen sich vor der Abreise nicht testen lassen.

Darüber hinaus müssen alle ankommenden Passagiere mindestens vier Tage vor ihrer Ankunft in der Türkei das «Traveler Entry Form» online ausfüllen. Kinder unter sechs Jahren sind davon ausgenommen. Dort werden Kontaktinformationen einschliesslich der Adresse der Unterkunft in der Türkei angegeben. Das Formular muss beim Check-in vor dem Flug in die Türkei sowie bei der Einreise vorgelegt werden.

Zusätzlich dazu muss ebenfalls vor der Einreise das Passagierlokalisierungsformular ausgefüllt werden. Es muss mindestens vier Tage vor der Abreise in die Türkei online eingereicht werden. Nach dem Ausfüllen des «Passenger locator form», wird ein eindeutiger HES-Code generiert (Hayat Eve Siğar-Code). Dieser Code ist für Reisen in der Türkei eine zwingende Voraussetzung während der Coronavirus-Pandemie. Diesen Code benötigen alle Reisenden in der Türkei. Internationale Besucher müssen den Code bereits erhalten, bevor sie einen Flug in die Türkei nehmen. Inländische Reisende benötigen ihn ebenso um interne Flüge, Busse und Züge zu nehmen. Jeder Reisende braucht seinen eigenen HES-Code. Nur Kleinkinder unter zwei Jahren sind von dieser Gesundheitsanforderung ausgenommen.

Nach der Ankunft in der Türkei werden Passagiere und Flugpersonal einem kurzen medizinischen Check unterzogen und dieser beinhaltet unter anderem auch Temperaturkontrollen. Reisende, die dabei keine Symptome zeigen, können ihre Reise fortsetzen. Reisende, die positiv auf das Coronavirus getestet werden, werden in einer bestimmten medizinischen Einrichtung der türkischen Behörden untergebracht. Alternativ kann der Reisende in einer privaten medizinischen Einrichtung seiner Wahl behandelt werden.

«Seit dem Beginn der Covid-19 Pandemie hat die Türkei seine Werbeaktivitäten weiterhin fortgesetzt.»

Herr Güler, wie beurteilen Sie die Vorausbuchungen aus dem Markt Schweiz? Welche Bedeutung nimmt die Schweiz für das Reiseland Türkei ein?

Timuçin Güler: Die Türkei war schon immer ein wichtiges Ferienziel für Europa. Die Schweizerinnen und Schweizer reisen oft in die Türkei, um das kulturelle Erbe zu entdecken und die lokale Kulinarik zu kosten. Neben den Reisezielen mit kulturellem Schwerpunkt wie Istanbul, Kappadokien und Pamukkale, sind Izmir und Antalya seit einigen Jahren von grossem Interesse für Schweizerinnen und Schweizer.

Mit welchen Marketingbemühungen und Kampagnen versucht die Türkei in nächster Zeit Ferienreisende wieder zurückzugewinnen?

Seit dem Beginn der Covid-19 Pandemie hat die Türkei seine Werbeaktivitäten weiterhin fortgesetzt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt in über 57 Zeitschriften, verteilt auf acht Länder, Werbemassnahmen durchgeführt. Es wurden mit 64 Filmen und Kommunikationskampagnen auf digitalen Plattformen insgesamt 7,7 Milliarden Vorführungen und 1,5 Milliarden Aufrufe in 82 Ländern erzielt.

Welche Regionen und Themen werden dabei in den Fokus gerückt?

  • Kappadokien bietet den Besuchern lebhafte Erlebnisse und inspirierende Eindrücke der Vergangenheit, die bis in die Gegenwart reichen. Im Laufe der Jahrhunderte wurden dort Höhlendörfer, Burgen und Heiligtümer von Men-schenhand in Felsen gegraben. Damit entstanden ganze unterirdische Städte, die für das blosse Auge unsichtbar sind und seinen Entdeckern ein historisches und ursprüngliches Erlebnis bieten. Mehr Informationen dazu gibt es hier.
  • Der Iztuzu-Strand im Osten von Marmaris befindet sich an der Stelle, wo der Dalyan-Kanal ins Meer mündet. Iztuzu befindet sich eine Bootsfahrt von der antiken Stadt Kaunos und seinen Felsengräbern entfernt. Dieser Strand ist die Brutstätte für eine seltene Art von bedrohten Meeresschildkröten.
  • Mit einem herrlichen, 20 km langen Strand war Patara schon immer, und bleibt bis heute, ein idyllischer Ort. Die Stadt besass einen wichtigen Hafen und ihr Schicksal war fest mit dem Meer, seinen Gezeiten und Strömungen verbunden. Diese Gezeiten brachten aussergewöhnliche Persönlichkeiten nach Patara: Denker, Pioniere und Mystiker der damaligen Zeit.
  • Antalya ist eine Stadt, in der das Meer, die Sonne, die Geschichte und die Natur in Harmonie miteinander verbunden sind. Die antike Stadt Side ist als Hafenstadt, und vor allem für ihr riesiges antikes Theater im Osten von Antalya bekannt. Weitere Infos gibt es hier.
  • Göbeklitepe ist eine der bekanntesten und meist diskutierten archäologischen Stätten des letzten Jahrzehnts. Die anthropomorphen Skulpturen werden auf 11000-12000 v. Chr. zurückdatiert. Es wird angenommen, dass diese Skulpturen mit Steinwerkzeugen hergestellt wurden. Im Jahr 2018 wurde Göbeklitepe in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen und ist damit die 18. UNESCO-Welterbestätte der Türkei. Ausführende Informationen gibt es unter diesem Link.
  • Mehr als 1500 Jahre lang war İstanbul die Hauptstadt des römischen, byzantinischen und osmanischen Reiches. Es wurde mit historischen Monumenten geschmückt und hatte sich zu einer Metropole entwickelt, in der sich verschiedene Kulturen, Nationen und Religionen mischten. Mit einem Arm nach Asien und dem anderen nach Europa ausgestreckt, ist İstanbul die einzige Stadt der Welt, die auf zwei Kontinenten gebaut wurde. Der Bosporus führt die Gewässer des Schwarzen Meeres, des Marmarameers und des Goldenen Horns durch das Herz der Stadt. Mehr dazu gibt es hier.

Wieso sollten Reisende gerade jetzt in die Türkei reisen? Welche Neuheiten gibt es zu verkünden?

Die Türkei hat das «Safe Tourism»-Programm in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Tourismus sowie den relevanten Ministerien vorbereitet. Damit wird sicherer Tourismus in der Türkei ermöglicht, indem relevante Grundregeln in allen Reisephasen definiert und entsprechende Massnahmen ergriffen wurden. Das dazugehörige Zertifikat «Safe Tourism Certificate» ist seit dem 1. Januar 2021 verpflichtend für alle Einrichtungen ab 30 Zimmern. Bisher wurden 10'000 Einrichtungen (Stand 1. Juni 2021) zertifiziert. Touristen, die sich an Flughäfen oder in Hotels einem PCR-Test unterziehen wollen, können diesen auf die hygienischste und sterilste Weise durchführen.

Die Türkei hat ein Krankenversicherungssystem mit einer «COVID-19-Deckung», welche sowohl ausländische Reisende als auch Reisende mit türkischer Staatsbürgerschaft schützt. Diese Touristenschutz- und Unterstützungsversicherung deckt alle Aspekte der Reise ab: vom Flugzeug bis zum Flughafen, Transfers und Hotels. Touristen werden damit spezielle Versicherungspakete angeboten, um die Kosten für ihre Behandlung zu decken, sollten sie sich während ihren Ferien in der Türkei mit Covid-19 infizieren.