Spanien verzeichnet eine enorme Zunahme an Buchungen

Ab heute 7. Juni können Schweizerinnen und Schweizer, die ihren Impfplan mindestens 14 Tage vor der Anreise abgeschlossen haben, nach Spanien reisen – frei von der bisher obligaten PCR-Testung. Impfbescheinigungen, die in spanischer oder englischer Sprache auf Papier ausgestellt sind, werden akzeptiert, wenn es sich bei dem verabreichten Impfstoff um einen von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) zugelassenen Impfstoff oder um einen Impfstoff handelt, der auf der WHO-Liste für Notfälle steht.

Ungeimpfte Minderjährige der gleichen Familieneinheit können mit einem negativen PCR Test einreisen (Kinder unter 6 Jahren benötigen keinen Nachweis). Der Impfpass oder PCR Test von Minderjährigen muss bei der Ankunft vorgelegt werden. Die Aufnahme von geimpften Bürgern aus Nicht-EU-Ländern ohne zusätzliche Gesundheitsanforderungen kann im Falle einer Verschlechterung der epidemiologischen Situation im Herkunftsland oder der Verbreitung von Varianten rückgängig gemacht werden.

Herr Díaz del Barco, wie beurteilen Sie die Vorausbuchungen aus dem Markt Schweiz? Und welche Bedeutung nimmt die Schweiz für das Reiseland Spanien ein?

Horacio Díaz del Barco: Wir sind sehr erfreut über die explosionsartige Zunahme der Buchungen nach Spanien seit der Streichung des Landes von der BAG-Liste der unter Quarantäne stehenden Risikoländer am 11. März und glauben, dass sich dieser positive Trend ab dem 7. Juni, wenn die neuen Massnahmen zur Einreise nach Spanien für Geimpfte in Kraft treten, noch verstärken wird. Bei den Zahlen für den Anstieg der Buchungen muss man allerdings vorsichtig sein, da ein Vergleich mit Zeiten im Jahr 2020 gezogen wird, in denen es aufgrund der Pandemie praktisch keine Reiseaktivitäten gab. Obwohl sich die Situation zu stabilisieren und zu normalisieren scheint, warten viele Touristen immer noch bis zur letzten Minute, um ihre Buchungen vorzunehmen. Wir erwarten, dass sich die Sommersaison 2021 auf etwa 70 % der Saisonzahlen von 2019 erholen wird.

Die Schweiz ist ein sehr beliebter touristischer Markt in Spanien. In einem normalen Jahr reisen rund 2 Millionen Schweizer Touristen zum Urlaub in unser Land. Die überwiegende Mehrheit dieser Reisenden ist gut gebildet, sie respektieren und geniessen die Kultur und Traditionen des Landes, welches sie besuchen, und haben ein hohes Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit – genau die Standards, auf denen Spanien sein Tourismusmodell fest aufbaut. Unter diesem Gesichtspunkt sind die Schweizer die idealen Besucher.

Mit welchen Marketingbemühungen und Kampagnen versucht Spanien in nächster Zeit Ferienreisende wieder zurückzugewinnen?

Wir wollen unsere potenziellen Schweizer Besucher davon überzeugen, dass Spanien ein absolut sicheres Reiseziel ist. Deshalb konzentrieren wir uns auf Kampagnen unter den Slogans «Travel Safe», welche die Massnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit hervorheben, und «Back to Spain», um den Touristen mitzuteilen, dass Spanien als ein weltweit führendes Urlaubsziel auf sie wartet, um zurückzukehren.

Die meisten Schweizer Touristen, die nach Spanien reisen, tun dies angezogen von den Stränden an den Mittelmeerküsten der Halbinsel und den beiden Archipelen, den Balearen und den Kanaren. Wir wollen sie aber davon überzeugen, dass man neben dem Strandleben noch tausend andere Dinge machen kann: Die spanische Kultur und das spanische Kulturerbe (das dritte Land der Welt mit mehr UNESCO-Welterbe-Erklärungen, nur hinter Italien und China), seine aussergewöhnliche Gastronomie und seine Weine, alle Arten von Aktivitäten in der Natur (nicht umsonst ist Spanien das Land mit den meisten Biosphärenreservaten der Welt, auch nach Angaben der UNESCO), in den besten Boutiquen oder auf den Strassenmärkten oder in den besten Ausverkäufen Europas einkaufen oder sein lebendiges Nachtleben geniessen.