Destinationen

Ferien in Deutschland - aktuell noch mit etwas Aufwand verbunden, aber das tut dem Interesse der Schweizer am nördlichen Nachbarland keinen Abbruch. Bild: (c) DZT/Julia Nimke

«#SeeYouSoon» auch in Deutschland

Optimismus prägte die virtuell abgehaltene Jahrespressekonferenz 2021 der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in der Schweiz. Dabei setzte sich das Bundesland Nordrhein-Westfalen besonders in Szene.

Erst kürzlich machte Deutschland mit einer Lockerung der Einreisebestimmungen positive Schlagzeilen. Bei kurzzeitigen Aufenthalten entfällt für Schweizer jegliche Einschränkung, bei längeren Aufenthalten wie Ferien ist das Vorweisen eines PCR- oder Antigen-Tests nötig - dies auch für vollständig Geimpfte oder Genesene. Auch der Lockdown in Deutschland wird beendet, je nach Inzidenz sind hier in verschiedenen Bundesländern bereits wieder Hotels, Campingplätze sowie Gastronomie und Handel geöffnet. Das heisst bei der Ferienplanung ist noch etwas Vorsicht geboten, weil die Bundesländer und dabei gar die einzelnen Verwaltungsregionen teils unterschiedliche Auflagen haben, was die Öffnung von Hotels und Gastronomiebetrieben angeht. Aber grundsätzlich sind Ferien in Deutschland möglich.

Das war auch die Kernaussage der leider dieses Mal virtuell durchgeführten Jahrespressekonferenz der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) in der Schweiz. Unter dem Motto «#SeeYouSoon» präsentierte die DZT live in einem Zürcher Studio ihre Themenschwerpunkte und Events für die kommenden Monate. Gast bei Harald Henning (Leiter der DZT Auslandsvertretung Schweiz und Regionalmanager
Südwesteuropa) im Studio war dieses Mal das Partnerland Nordrhein-Westfalen mit Katharina Hohgrebe (Referentin für internationales Marketing & Events), welche den Zuschauern «NRW» als facettenreiche Feriendestination näher brachte.

Laut Henning blickt die DZT insgesamt zuversichtlich nach vorne: «Gemäss der Studie ‹Destination Brand 2020› bekunden mindestens 49 Prozent der Schweizer/-innen Interesse, in den nächsten drei Jahren für Kurzferien nach Deutschland zu reisen, und 45 Prozent für längere Ferien. Mit unseren diesjährigen Themen-Schwerpunkten greifen wir Deutschlands etablierte Markenwerte ‹Städte & Kultur› und ‹Natur & Gesundheit› auf und setzen zudem neue Akzente, um der veränderten Kundennachfrage in Corona-Zeiten zu entsprechen. Unser Ziel ist es, bei möglichst vielen Schweizer/-innen die Sehnsucht zu wecken, ihre Ferien wieder im Reiseland Deutschland zu verbringen – das laut BFS 2019 schliesslich das beliebteste Auslandsreiseziel der hiesigen Wohnbevölkerung war.

Grössere B2C-Events noch dieses Jahr geplant

Livestream der DZT-Jahrespressekonferenz im eigenen Studio - links im Bild Harald Henning, Leiter der DZT Auslandsvertretung Schweiz und Regionalmanager Südwesteuropa, rechts Katharina Hohgrebe (Marketing & Events, Tourismus Nordrhein-Westfalen. Bild: DZT

Mit der Kampagne «German.Local.Culture.» thematisiert die DZT die Vielfalt deutscher Städte mit Brauchtum und Handwerk, einzigartigen Baustilen und der Stille der Natur in der ländlichen Umgebung. Ziel ist die Unterstützung des Städtetourismus und die Förderung des Kunst- und Kulturwesens, das von der Pandemie besonders stark getroffen wurde. Durch die Vermarktung von Ausflugszielen im Umland der Städte werden ausserdem der ländliche Raum und der nachhaltige Tourismus unterstützt. Weitere vier ähnlich geartete Themenbereiche erwarten die Gäste im Rahmen dieser Kampagne:

  1. German.Local.Flair – hier findet man kulturelle Highlights
  2. German.Local.Craft – Tradition, Brauchtum und Handwerk werden in Deutschland grossgeschrieben
  3. German.Local.Taste – ob Brauereien oder Winzerregionen, Kulinarik Liebhaber sind bestens aufgehoben
  4. German.Local.Green – Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein grosses Thema in Deutschland

Anbei noch der Stimmungsfilm zur Kulturkampagne:

Ein weiteres Fokus-Thema für 2021 ist der 200. Geburtstag des Priesters und Naturheilkundlers Sebastian Kneipp. Damit nimmt die DZT das steigende Bedürfnis der Kunden nach Gesundheit mit dem Trendthema «Wellbeing» aktiv auf. Die Antwort des Reiselandes Deutschland auf den Wunsch der Gäste liegt in mehr als 350 prädikatisierten Kur- und Heilbädern, die ortsgebundene Heilmittel mit langjähriger Tradition und höchsten Qualitätsstandards bei der medizinischen Betreuung verbinden.

Für beide Themen-Schwerpunkte plant die DZT im Juli, August und September 2021 übrigens B2C-Events in der Schweiz. Ausserdem führt die DZT mehrere erfolgreiche Marketingmassnahmen aus dem letzten Jahr in weiterentwickelter Form auch 2021 fort: Dazu zählen die eigens auf den Schweizer Markt zugeschnittenen Kampagnen «Schweizen in Deutschland» und «Schlösser, Burgen, Parks & Gärten» als auch die Kooperation mit den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) zur Bewerbung von Bahnreisen nach Deutschland.

Warum nicht mal nach NRW?

Wie eingangs erwähnt erhielt Tourismus Nordrhein-Westfalen (NRW) im Rahmen der Konferenz auch die Möglichkeit, sich gesondert darzustellen - im Übrigen hatte auch Travelnews das Bundesland jüngst schon mal im Detail vorgestellt. Nebst den Präsentationen von Katharina Hohgrebe, die viele Geheimtipps (siehe unten) vorstellte, war als Überraschungsgast auch Yann Sommer eingeblendet. Der Torwart der Schweizer Nationalmannschaft, seit mehreren Jahren Torwart beim deutschen Fussballclub Borussia Mönchengladbach (die Stadt liegt natürlich in NRW), verriet auch seine liebsten Orte in Nordrhein-Westfalen.

Was lernte man dabei? Nordrhein-Westfalen bietet neue Eindrücke und Erlebnismöglichkeiten an oft überraschenden Orten. So sind nicht nur in den Museen der Metropolen an Rhein und Ruhr Kunstwerke von Weltrang zu finden. Das von Stararchitekt Frank Gehry entworfene
Museum Marta in Herford zum Beispiel ist an sich schon ein sehenswertes Kulturreiseziel im Teutoburger Wald, wechselnde Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst bieten zusätzliche Hingucker und Denkanstösse. Schloss Moyland am Niederrhein, äusserlich ein Prachtbau aus längst vergangenen Zeiten, beeindruckt im Innern mit der weltweit grössten Sammlung an Werken von Joseph Beuys, die im Jahr von Beuys 100. Geburtstag in besonderen Ausstellungen und Aktionen präsentiert wird. In Wuppertal sorgt nicht nur die Schwebebahn für entspanntes Fortkommen, Bahntrassen-Velowege sind ebenfalls schöne Möglichkeiten, um die Metropole des Bergischen Landes steigungsfrei zu entdecken. In Essen bieten Höhenwanderwege Panoramablicke über das grüne Ruhrgebiet.

Harald Henning ergänzte: « Nordrhein-Westfalen passt hervorragend zu unserer ‹German.Local.Culture.›-Kampagne. Es bietet zahlreiche
charmante Städte voller Flair wie Aachen, Münster, Soest oder Monschau. In puncto Architektur, Kultur, Handwerkskunst, Genuss und auch Natur gibt es dort enorm viel zu entdecken und zu erleben.»

«Kunstgenuss, Stadterlebnis und Outdoor-Aktivitäten in der Natur sind bei uns in Nordrhein-Westfalen keine Entweder-Oder-Optionen, sondern lassen sich bestens kombinieren», sagte zudem Dr. Heike Döll-König, Geschäftsführerin von Tourismus NRW. Das sei gerade in Pandemiezeiten wichtig, um trotz wechselnder Rahmenbedingungen unbeschwerte Ferientage verbringen zu können. In der Schweiz ist Tourismus NRW mit den Angeboten genau an der richtigen Adresse: Schweizer/-innen zeigen der «Destination Brand 2020»-Studie zufolge im Vergleich zu Deutschlands anderen europäischen Spitzen-Quellmärkten die grösste Besuchsbereitschaft für die nächsten drei Jahre – und weisen somit ein grosses Recovery-Potenzial auf. Schon jetzt gehört Nordrhein-Westfalen zu den Top 5 der von Schweizer/-innen meist besuchten deutschen Bundesländer.

NRW hat sehr viel zu bieten - gerade auch die Landeshauptstadt Düsseldorf, hier der Medienhafen Düsseldorf. Bild: (c) Tourismus NRW e.V.

(JCR/SD)