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Schon viele Feriengäste wollten von den schönen Seychellen gar nicht mehr abreisen. Einige Touristen müssen nun aber in diesen Tagen ungewollt einen verlängerten Aufenthalt in Kauf nehmen. Bild: GWA

Rückreise aus den Seychellen verzögert sich

Gregor Waser

Erst wurden zahlreiche israelische Touristen auf den Seychellen statt ins Flugzeug in Quarantäne geschickt. Dann erlebt auch ein Schweizer Tourist das gleiche Schicksal. Tourismusverantwortliche der Seychellen wehren sich gegen Vorwürfe falscher Testresultate.

Waren Sie schon einmal auf den Seychellen? Und wollten am liebsten gar nie mehr abreisen? Schon vielen Touristen ist es auf den traumhaften Inseln im Indischen Ozean so ergangen.

Und die Seychellen haben sich in diesem Jahr dank tiefen Coronazahlen und mittlerweile einer hohen Impfrate von 62 Prozent als attraktives Reiseziel empfohlen. Nicht zuletzt nach dem 25. März, als die Quarantänepflicht nach Einreise fiel. Doch nun macht eine Geschichte die Runde von Touristen, die sehr gerne wieder zurück in die Heimat reisen möchten – aber nicht können. Denn der obligate PCR-Test vor der Rückreise fiel positiv aus.

Die Wogen in der Facebook-Gruppe «Seychelles for Travelers during Coronavirus» gehen derzeit hoch. Zahlreiche israelische Touristen beklagen sich, auf den Inseln ungerechterweise festgehalten zu werden. Die Rede ist von fälschlicherweise positiv ausgestellter Testresultate. Der Unmut gipfelt darin, dass die Touristen nun zehn Tage lang in teuren Hotels ausharren müssen, bevor sie die Rückreise antreten können.

Die israelische Zeitung «Haaretz.com» nimmt den Fall auf. Einer von angeblich 20 betroffenen israelischen Touristen beklagt sich, die Situation sei absurd: «Das kann nicht sein, dass so viele Touristen, die geimpft sind, nun plöztlich positiv getestet werden». Fest steht, dass seit anfangs Monat die Corona-Massnahmen auf den Seychellen wieder deutlich verschärft wurden, nachdem die Fallzahlen wieder angestiegen sind.

Auch Schweizer betroffen

Wie Travelnews heute aus dem Bekanntenkreis erfahren hat, sind auch Schweizer Gäste betroffen, offenbar von Manta Reisen. Die wollten zurück in die Schweiz fliegen, wurden aber positiv getestet und müssen nun auf den Seychellen ausharren. Wir haben bei DER Touristik Suisse nachgefragt, ob Kenntnisse über gestrandete Schweizer vorliegen.

Mediensprecher Markus Flick bestätigt zumindest einen Fall: «Es trifft zu, dass der PCR-Test eines Kunden von Manta Reisen vor dem geplanten Rückflug in die Schweiz in der vergangenen Woche positiv ausgefallen ist. Wir stehen mit der betroffenen Person in Kontakt, sie ist symptomfrei. Der neue Rückflug ist für diese Woche geplant.»

Mittlerweile hat sich Sherin Francis, die CEO des Seychelles Tourism Board (STB) zu den jüngsten Medienberichten geäussert, schliesslich steht der Vorwurf im Raum, die Seychellen würden willkürlich positive Testresultate aussprechen, um Hotelübernachtungen zu generieren. Gemäss «Seychelles News Agency» sagt Sherin Francis: «Ein solches Vorgehen, absichtlich positive Resultate auszustellen, wäre unsinnig. Dies würde nur unsere Statistiken verschlechtern und sich negativ auswirken.»

Und weiter sagt sie: «Nach Monaten der Anstrengungen, die Tourismusindustrie wieder in Fahrt zu bringen, sind die Seychellen sehr darum bemüht, dass alle unsere Gäste einen unvergesslichen Aufenthalt auf unseren Inseln haben und glücklich zurückreisen. Alles andere wäre kontraproduktiv.»

Ob es sich wirklich um Testfehler vor Ort gehandelt hat und 20 Touristen davon betroffen sind, wie in der besagten Facebook-Gruppe beklagt wird? Mittlerweile haben sich israelische Offizielle eingeschaltet, um die Wogen zu glätten. Kenntnisse lägen nur von zehn Fällen vor, beschwichtigen sie und die Klagen seien übertrieben – mit dem gleichzeitigen Aufruf an die Landsleute, sich an die Quarantänevorschriften zu halten.

Fest steht: das internationale Reisen ist in diesen Monaten erschwert ob der unterschiedlichen Auflagen, Testobligatorien, Impfnachweise und Zertifikate. Erschwerend kommt hinzu, wie wir bereits letzte Woche kommentiert haben, es tauchen derzeit vermehrt auch gefälschte PCR-Tests und Zertifikate auf. Und neu nun also auch Klagen von Reisenden, die die Resultate der offiziell durchgeführten Tests anzweifeln.