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Während 45 Minuten präsentierten Kristiina Talisainen und Agnia Nast von Visit Estonia das facettenreiche Land Estland. Bild: TN

Wie wäre es denn mit Sommerferien in Estland?

Nadia Imbaumgarten

Am gestrigen Nachmittag, 29. April 2021, stellte Visit Estonia in einer virtuellen Präsentation mit anschliessender Fragerunde das vielseitige Reiseland vor. Während 1.5 Stunden drehte sich alles um Essen, Kultur und Natur.

Am Donnerstagnachmittag, 29. April 2021, schalteten sich Personen aus der ganzen Welt ein, um an der live Präsentation von Visit Estonia dabei zu sein. Dass Leute von überallher dabei waren, konnte man am Chatverlauf gut erkennen, welcher durchaus rege genutzt wurde von den Besuchenden, um dort ihre Fragen zu Estland zu stellen.

Die Präsentation dauerte 45 Minuten lang, moderiert von Kristiina Talisainen und Agnia Nast von Visit Estonia. Anschliessend standen den Besuchenden sechs Breakout-Sessions zur Verfügung, welche für Fragen oder den Austausch zu Estland genutzt werden konnten. Die Räume waren nach den Themen Natur, Kultur, Essen, Mice und allgemeine Fragen zu Estland unterteilt. Zudem konnten die finnischen Nachbaren in einem Raum gleich die Fragen in ihrer Landessprache stellen und bekamen auch auf finnisch Antwort. Die Präsentation hat Visit Estonia aktiv gestaltet, sodass die Personen, die auf Fragen von den Moderatorinnen antworteten, auch etwas gewinnen konnten. Am Ende waren es drei Gewinner/innen, für jedes Oberthema, Natur, Essen und Kultur, eine/n.

Gestartet wurde mit dem Thema Natur. In Estland sind die Aktivitäten, welche man draussen unternehmen kann, sehr zahlreich. Dies fängt beim Wandern, Kayaken und Biken an und geht bis hin zu Sonnenuntergängen beobachten. In Estland gibt es eine sogenannte «Fünfte Jahreszeit». Damit meinen die Esten nicht die Fasnachtszeit, so wie bei uns, sondern bezeichnet die so genannte «Fünfte Jahreszeit» jene, die zwischen Winter und Frühling ist. Wenn Eis und Schnee schmelzen, können Bäche und Flüsse die entstehenden Wassermassen nicht aufnehmen; sie laufen über und ergiessen sich in die Landschaft. Dann nutzen die Esten ihre fünfte Jahreszeit gern für besondere Naturerlebnisse, so etwa die Möglichkeit, mit dem Kanu durch den Wald zu gleiten. Der Soomaa-Nationalpark ist in dieser Zeit das angesagte Ziel für solche Touren.

Wildcampen ist erlaubt

Estland ist eines der wenigen Ländern in Europa, in welchem das Wildcampen unter bestimmten Auflagen noch gestattet ist. Doch es ist nicht so, dass man in Estland unbedingt Wildcampen muss, denn die Esten haben den Trend des Campen erkannt und bauen seit Jahren ihre Campingplätze für Besucher aus, die mit Wohnwagen oder Wohnmobil das Land erkunden. Zudem gibt es inzwischen auch immer mehr Anbieter vor Ort, welche Wohnmobile vermieten, sollte man nicht mit dem eigenen anreisen wollen.

Von der Natur zur Esskultur in Estland: Hier erzählten die beiden Damen einiges über die vielseitige Küche Estlands. Herausgestochen ist vorallem die Wichtigkeit des Brotes im Land, früher wie auch noch heute. Überrascht hat, als sie von einem Rhabarber-Wein, für welchen die Saison soeben begonnen hat, oder einem Getränk Namens «Kombucha» gesprochen haben. «Kombucha» ist ein beliebtes Getränk im Land und wird aus Pilzen hergestellt. Was für uns etwas speziell klingt, ist dort nicht mehr weg zu denken.

Beim Oberthema Kultur kam man auf die Sauna-Kultur der Esten zu sprechen. Eine von der UNESCO erwähnte Rauchsauna ist ein typisches estenisches Erlebnis, welches man auf keinen Fall bei einem Besuch im Land verpassen sollte. Die estnische Sauna besteht oft aus einer kleinen Holzhütte. Das Wichtigste beim Saunagang ist der Aufguss, der das Schwitzen anregt. Während der Schwitzzeit kann man sich mit so genannten Saunaquirlen schlagen. Die Wirkung ist ähnlich wie diejenige einer Massage. Sauniert wird übrigens ganzjährig in Estland, nicht nur im Winter.

Street-Art in Tallinn

Selbstverständlich durfte beim Thema Kultur auch die Hauptstadt Tallinn nicht fehlen, denn Tallinn ist eine Stadt für alle Kunst- und Kulturliebhaber. Besonders auch junge Reisende zieht es immer mehr in die bunte, internationale und lebendige Hauptstadt. Hier könnte vorallem der Kreativcampus Telliskivi spannend sein: Ein Gelände einer ehemaligen Fabrik, dass schnell zu einem beliebten Orte der Menschen in Tallinn wurde. In Telliskivi arbeiten einhundert kreative Unternehmen, Organisationen und Start-ups. Ausserdem gibt es auf dem Gelände ausgezeichnete Gastronomiebetriebe, Geschäfte, die estnisches Design anbieten, eine Galerie und drei Theater.

Nicht nur hipp sondern auch historisch zeigt sich die Stadt. Denn hier findet man noch die alten Strassen mit Kopfsteinpflaster, gesäumt von zahlreichen mittelalterlichen Kirchen und Häuser der Kaufleute, den Scheunen und Speichern, von denen viele noch aus dem Mittelalter stammen. Die Altstadt wurde auch von UNESCO zum Weltkulturerbe geehrt.