Destinationen
Zypern unterstützt Reiseveranstalter finanziell
Gregor WaserGestern rief die Cyprus Hotel Manager Association eine prominente Runde ein zu einer virtuellen Konferenz, um die aktuellen Herausforderungen zu besprechen. Schliesslich steht die überaus wichtige Sommersaison an – eine zweite verlorene Hochsaison kann und will sich Zyperns Tourismusindustrie nicht leisten.
Um für ein doch noch gelungenes Tourismusjahr zu sorgen, versprach Savvas Perdios, der Deputy Minister of Tourism, der Reisebranche grosse Unterstützung. Einerseits fällt die Quarantänepflicht bei der Einreise weg. Es reicht eine Impfung oder ein negatives Testresultat. Sollte es zu einem Krankheitsfall kommen, übernimmt Zypern die Aufenthaltskosten. Und für die anwesenden europäischen Reiseveranstalter war eine dritte Information genauso wichtig: denn Zypern wird in den Monaten Juni bis September die Reiseveranstalter mit einem einstelligen Eurobetrag pro Hotelübernachtung und Gast unterstützen – total stehen acht Millionen Euro zur Verfügung.
Neben EasyJet Holidays Verkaufschef Paul Bixby, TUI Purchasing Director Helen Caron, JET2 CEO Steve Heapy und weiteren top Shots der europäischen Veranstalterszene konnte sich auch Tim Bachmann, CEO Hotelplan Suisse, während 15 Minuten zur verzwickten Ausgangslage, den aktuellen Herausforderungen und den intakten Hoffnungen äussern.
Hotelplans wichtigste Badeferien-Destination
Bachmann nannte Zypern als Hotelplans wichtigste Badeferien-Destination, Hotelplan befördere nach Zypern mehr Passagiere als nach Mallorca, Kreta oder in die Türkei. «Zypern ist für uns sehr wichtig und wir begrüssen die von Herrn Perdios vorgestellten Unterstützungsmassnahmen sehr».
Weiter erläuterte Bachmann die aktuelle Situation in der Schweiz mit den derzeit leicht ansteigenden Fallzahlen und den gleichwohl offenen Shops, Schulen und neu auch Restaurant-Terrassen. Die Schweiz stünde zwar nicht so stark im Lockdown wie andere Quellmärkte Zyperns, doch die Lust endlich wieder eine Ferienreise anzutreten sei bei den Kunden sehr gross.
Die Hoffnung auf ein einigermassen intaktes Sommergeschäft legt Tim Bachmann auf die Impfsituation: «Wir rechnen damit, dass 75 Prozent unserer Kunden bis Ende Juni geimpft sind und bis Ende September dürfte jeder, der möchte, geimpft sein». Weiter erklärte er, dass nach wie vor alle Flugpassagiere bei Rückreise in die Schweiz einen negativen Coronatest vorweisen müssen. Leider stehe Zypern derzeit noch auf der Risikoländerliste des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit, eine Quarantäne sei bei Rückreise noch Pflicht. „Das sind zwar aktuell noch schlechte News, aber wir hoffen, dass die in Zypern getroffenen Massnahmen bald zu einer Verbesserung der Situation führen und einer erfolgreichen Sommersaison nichts mehr im Weg steht“.
Noch ein sehr grosses Aufholpotenzial
Buchungen würden in der Schweiz derzeit noch kaum getätigt, erklärt der Hotelplan-Suisse-Chef weiter, und wenn Buchungen reinkommen, erfolgen diese zu über 50 Prozent erst 14 Tage vor Abflug. Sein Fazit: «Wir haben noch ein sehr grosses Aufholpotenzial, viele haben ihre Sommerferien noch nicht gebucht».
Hoffnungen konnte Tim Bachmann Zypern anhand einer kürzlich durchgeführten Kundenumfrage machen. Der Punkt, dass viele Kunden eine Reisebuchung von einem guten Gesundheitssystem an der Destination abhängig machen, spreche für Zypern und die wohl beste medizinische Unterstützung im ganzen Mittelmeerraum. «Und dass Zypern im Krankheitsfall die Kosten einer Quarantäne trägt, hilft uns weiter als Verkaufsargument», so Bachmann.
Abschliessend nannte er die Erwartungen von Hotelplan für diesen Sommer: «Wir rechnen damit, ab Juni zahlreiche Reisen durchzuführen und haben ab anfangs Juni Charterkontingente Richtung Zypern zur Verfügung. Im Juli stehen uns noch zusätzliche Plätze zur Verfügung und wir sind bereit, kurzfristig bei Bedarf noch zu erhöhen.» Vorerst gelte es aber noch abzuwarten, dass die noch geltende Quarantäneregel in der Schweiz bald sistiert werde. Zudem rechne er damit, dass die Spätsaison, als September und Oktober, für das Zypern-Geschäft sehr stark ausfallen könnte, stärker als in einem normalen Jahr. Ein zusätzlicher Grund dafür: «30 Prozent unserer Kunden sind Fernreisegäste. Reisen an jene Destinationen dürften noch länger schwierig sein. Da bietet sich Zypern als attraktive Alternative an, sogar mit Abflügen bis in den November – our much loved desination Cyprus will hopefully profit from them».