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Im Vergleich zum Vorvorjahr waren am Flughafen Zürich an Ostern rund acht Mal weniger Passagiere auszumachen. Bild: ZRH

Dahin reisten die Schweizer an Ostern

Am Flughafen Zürich stieg die Reisefrequenz über die Ostertage leicht an, im Vergleich zum Vorvorjahr aber erst wieder auf einen Achtel des damaligen Niveaus – was den Reiseveranstaltern eine durchzogene Osterbilanz beschert. Euphorie ist dagegen bei Schweizer Campingplätzen und Ferienwohnungsanbietern auszumachen.

In den vergangenen Wochen verzeichnete der Flughafen Zürich rund 6000 Passagiere am Tag. Doch wie verlierf nun das Osterwochenende? Raffaela Stelzer, Mediensprecherin des Flughafens Zürich sagt dazu: «Über die Osterfeiertage von Donnerstag bis und mit Montag erwarteten wir pro Tag zwischen 11'000 und 14'000 Passagiere, die am Flughafen Zürich abfliegen, ankommen oder umsteigen.» Im Vergleich dazu: in der Zeit vom Gründonnerstag bis und mit Ostermontag 2019 waren es täglich knapp 100'000 Passagiere am Flughafen Zürich – rund acht Mal mehr.

Mit einem Niveau von 15'000 Passagieren an den kommenden Samstagen und Sonntagen rechnet der Flughafen Zürich aufgrund der Frühlingsferien. Als die fünf beliebtesten Reiseländer im April nennt die Flughafen-Sprecherin Spanien, Türkei, Deutschland, Portugal und Kosovo.

Auf tiefem Niveau

Dass bei diesen vergleichsweise bescheidenen Passagierzahlen bei den Schweizer Reiseveranstaltern kaum Euphorie aufkommt, bestätigt die Kontaktaufnahme mit Hotelplan Suisse, TUI Suisse und DER Touristik Suisse.

«Die diesjährigen Ostern können nicht mit 2019 verglichen werden» lässt sich Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler schon gar nicht auf einen Vorvorjahres-Vegleich ein. «Die meisten Buchungen über die Ostertage hatten wir für die Schweiz und Ägypten, gefolgt von Spanien, hier übertrafen die Buchungen für die Kanarischen Inseln jene für Mallorca. Ebenfalls auf tiefem Niveau beliebt waren die Türkei, Punta Cana und Cancun.»

Die beliebtesten Osterziele bei TUI Suisse waren Ägypten, die Dominikanische Republik und Mexiko. «Im Vergleich waren die Buchungseingänge über Ostern auf einem sehr niedrigen Niveau», sagt TUI-Sprecherin Milica Vujcic. «Dennoch hat es uns gefreut, dass einige Kunden spontan noch Ferien gebucht haben. Ein grosses Interesse haben auch Mallorca und Spanien erhalten, dahin gereist sind aber nur vereinzelte Kunden.»

Von einer «gewissen Nachfrage» spricht Markus Flick von DER Touristik Suisse und er nennt dabei die Ziele Ägypten, Mexiko, Dominikanische Republik und die Schweiz.

Eigene vier Wände

In der Schweiz war in der Tat einiges los an den Ostertagen, wenn auch nicht in jenem Mass wie vor zwei Jahren. Viasuisse meldete am gestrigen Ostermontag einen Rückreisestau vor dem Gotthard zwischen Quinto und Airolo von vier Kilometern Länge und Wartezeiten von 30 Minuten. Vor zwei Jahren staute sich die Blechlawine noch auf über zwölf Kilometer – mit Wartezeiten von bis zu drei Stunden.

Äusserst zufrieden zeigen sich die Schweizer Campingplatz- und Ferienwohnungsanbieter. Die 34 TCS-Campingplätze waren nun bereits über die Ostertage komplett ausgebucht. Und auch für die kommenden Frühlings- und Sommerferien verzeichnet TCS bereits eine sehr gute Auslastung. Offensichtlich ist, dass die Schweizer Campingplätze seit Pandemie-Ausbruch einen Zulauf an Neukunden verzeichnen.

Von einem Run auf Schweizer Feriendomizile spricht E-Domizil. Mit Ostern endet in den meisten Schweizer Feriendestinationen die Wintersaison 2020/21. E-domizil.ch verzeichnete 88 Prozent mehr Buchungen gegenüber Vorjahr und ein Plus von 70 Prozent gegenüber dem Winter 2018/19 – ein Rekordjahr in der 15-jährigen Unternehmensgeschichte. «Für das hervorragende Resultat sind verschiedene Faktoren verantwortlich: Der Mangel an ausländischen Ferienalternativen, die optimalen Schneeverhältnisse sowie die sichere Beherbergungsform», sagt Marcel Meek, seit 1. April 2021 Geschäftsführer von E-Domizil.

Auch die kommenden Wochen versprechen für E-Domizil top Auslastungen. Waren die Frühling- und Sommerferien bisher schon stets gut gebucht, verzeichnet der Anbieter nun auch deutliche Zuwächse für die Nebensaisons im Mai, Juni und September. Besonders gefragt seien zurzeit Bauernhofferien, luxuriöse Appartements mit See oder Bergblick und Mehrfamilienhäuser, sagt Meek. Auch Hideaways inmitten der Natur seien sehr beliebt.

(GWA)