Destinationen

Wohin soll es gehen? Viele Asien-Reisen rücken wieder in den Bereich des Machbaren - auch Bali (Bild) soll bereits ab Juli wieder zu bereisen sein. Bild: Sebastien Vantroyen

So ist die aktuelle Situation hinsichtlich Reisen nach Asien

Asien war gefühlt über die ganze Pandemie-Zeit hinweg total verschlossen. Einige Länder lassen sich aber bereits wieder bereisen, bei anderen stehen Öffnungen in naher Zukunft zumindest im Raum. Die Impfung ist dafür jeweils das zentrale Element. Der beliebte Ferienkontinent will langsam aber sicher ins touristische Angebot zurückkehren.

Dass sich Thailand schon bald wieder für Touristen öffnen will - wohlbemerkt mit Bedingungen, aber immerhin weit weniger drastischen als bisher - sorgt für Aufbruchstimmung in der Reisebranche. Auf Phuket soll es ja bereits ab Juli losgehen können. Damit setzt die wichtigste asiatische Reisedestination ein wichtiges Zeichen.

Doch wie sieht es hinsichtlich der anderen asiatischen Staaten aus? Ist dort auch Morgenröte zu vernehmen? Hier gibt es wesentliche Unterschiede - manche Staaten sind bereits offen, manche kurz davor, während es bei anderen weiterhin sehr düster aussieht. Travelnews hat, in Rücksprache mit Diethelm Travel, versucht die aktuelle Lage in verschiedenen asiatischen Ländern zusammenzustellen.

Bali/Indonesien

Eines der weiteren touristisch sehr wichtigen Ziele in Asien ist die indonesische Insel Bali. Im März 2020 wurde die visafreie Einreise für Personen aus 160 Ländern, darunter jenen aus der Schweiz, unterbunden. Allerdings konnte man bis Ende 2020 noch mit einem «Business Visa» oder «Social Visa», wofür die Hilfe von Agenten beigezogen werden musste, einreisen. Im Januar 2021 wurde auch dies verboten. Die Einreise ist für Ausländer nur mit expliziter Erlaubnis der indonesischen Behörden möglich - für herkömmliche Touristen demnach nicht.

Doch nun kommt Bewegung in die Sache. Grundsätzlich will sich Bali ab Juli 2021 wieder für Reisende öffnen. Dies soll, ähnlich wie in Thailand, zunächst in klar definierten «touristischen Zonen» geschehen. Auf Bali wären dies die gängigsten Touristenorte wie etwa Nusa Dua, aber also nicht die Insel generell. Damit das überhaupt möglich ist, erhält Bali beim gesamtindonesischen Impfprogramm eine bevorzugte Behandlung. Verständlich, macht doch der Tourismus auf Bali das Gros des Einkommens aus - und da Bali 2020 einen Rückgang von 75 Prozent des Tourismus hinnehmen musste, drängen auch dort viele auf eine Wiedereröffnung.

Für Schweizer ist dies noch nicht zwingend positiv. Grundsätzlich will Indonesien im Rahmen von «Travel Bubbles» öffnen. Als Voraussetzung geprüft wird, auch hier wieder analog Phuket, eine Nonstop-Flugverbindung aus dem Herkunftsland auf die Insel. In Frage kommen deshalb primär Reisende aus Australien, Südkorea, China, Japan, Singapur und Malaysia. Diese müssten zudem eine Covid-Impfung vorlegen sowie einen negativen PCR-Test bei der Einreise. Ob sich allenfalls via diese Staaten aus der Schweiz nach Bali einreisen lässt, bleibt zu klären.

Sri Lanka

Die Gewürzinsel südlich des indischen Subkontinents ist aktuell einer der wenigen Lichtblicke in Asien. Das Land ist für Touristen vollständig geöffnet, natürlich mit einigen Bedingungen. Zum einen muss man mindestens zwei Wochen vor der Einreise die zweite Covid-Impfdosis bereits erhalten haben. Das Zertifikat im Original muss vorliegen, und zwar mit einer zertifizierten Englisch-Übersetzung falls notwendig. Danach muss bei der Ankunft sowie am Tag 7 der Reise ein PCR-Test vorgenommen werden, während dem man sich in einem Quarantänehotel befindet. Sind beide Tests negativ, kann man dieses verlassen und sich frei bewegen und auch in anderen Hotels übernachten.

China und Hong Kong

China ist aktuell für Touristen noch geschlossen. Chinesische Staatsbürger oder dort Wohnsitzberechtigte müssen sich bei der Einreise in 14-tägige Quarantäne begeben. Immerhin hat die chinesische Regierung angekündigt, dass an einer schrittweisen Öffnung für Touristen gearbeitet wird. Dies natürlich vor dem Hintergrund der kommenden Olympischen Winterspiele in Peking im Februar 2022. Es wird versucht, dort nicht den Weg von Tokio gehen zu müssen, wo die Sommerspiele dieses Jahr ohne ausländische Besucher durchgeführt werden.

Wichtig: Der Transit via Hong Kong ist für Touristen möglich. Der Aufenthalt darf 24 Stunden nicht überschreiten und die Zieldestination muss in derselben Buchung sein wie der Flug nach Hong Kong (Boarding Pass muss bereits vorliegen), ebenso muss das Gepäck durchgecheckt sein.

Japan

Aktuell dürfen Schweizer sowie Bürger der meisten anderen Länder dieser Welt nicht in Japan einreisen. Die Visumsbefreiung ist ebenfalls aufgehoben. Zur Einreise braucht es einen negativen PCR-Test und ein ausgefülltes «Quarantine Questionnaire», da eine Quarantäne obligatorisch ist. Bekanntlich werden die Olympischen Sommerspiele in Tokio dieses Jahr ohne ausländische Zuschauer durchgeführt. Eine Öffnung ist wohl frühestens ab Herbst realistisch.

Singapur

Singapur ist für herkömmliche Touristen geschlossen, jedoch offen für Geschäftsreisende bzw. Reisende im behördlichen Dienst und Reisende mit spezieller Erlaubnis (z.B. Inhaber eines «Long Term Visit Pass» oder eines «Work Pass»). Transits sind unter bestimmten Bedingungen ebenfalls möglich - wer mit Singapore Airlines fliegt, kann problemlos transitieren. Die Regeln für die kurzzeitige Einreise wie auch für das Transit sind unter diesem Link ersichtlich.

Ob die Durchführung des World Economic Forum 2021 in Singapur (statt in Davos) im August 2021 zu einer vorherigen weitergehenden Öffnung beiträgt, ist aktuell unbekannt.

Malaysia

Malaysia öffnet seine Grenzen aktuell wieder, jedoch nur innerhalb von «Travel Bubbles» - mit Indonesien besteht eine solche bereits, mit weiteren neun asiatischen Staaten ist sie in Ausarbeitung.

Die malaysische Regierung hat ein umfassendes Impfprogramm begonnen und hofft, durch die Impfung von 80 Prozent der Bevölkerung «Herdenimmunität» zwischen Dezember 2021 und Februar 2022 zu erreichen. Vermutlich ist erst ab jenem Zeitpunkt auch mit einer Öffnung für Touristen aus weiteren Ländern zu rechnen.

Philippinen

Aktuell ist die Einreise für herkömmliche Touristen noch untersagt. Immerhin öffnen die Philippinen einige ihrer beliebten Touristenziele wie Boracay, El Nido, Coron oder Siargao wieder für den Inland-Tourismus. Wann die Öffnung auch für ausländische Touristen erfolgt, steht noch in den Sternen - die aktuellsten Infos gibt es unter diesem Link.

Interessant: Auch im Inland Reisende müssen für den Besuch gewisser Destinationen negative PCR-Tests und Gesundheitsdeklarationen vorlegen. Gesichtsmasken sind im ganzen Land Pflicht, beim Fliegen zusätzlich auch Visiere.

Vietnam

Die Grenzen von Vietnam sind weiterhin geschlossen und dürfen von Ausländern nur mit Spezialbewilligungen (Diplomaten, Investoren etc.) passiert werden. Immerhin wurde ein Coronavirus-Ausbruch im Januar effektiv eingedämmt und inzwischen ist auch das Impfprogramm angelaufen. Vietnam soll eine graduelle Öffnung für geimpfte Reisende in Betracht ziehen, allerdings liegt hierfür noch kein Datum vor.

Kambodscha

Die Einreise ist herkömmlichen Touristen weiterhin untersagt. Wer einreisen darf, muss einen negativen PCR-Test sowie einen umfassenden Versicherungsnachweis vorlegen. Immerhin: Alle in Kambodscha wohnhaften Personen können sich kostenfrei impfen lassen. Nach dem Gesundheitspersonal und den Regierungsvertretern stehen im Tourismus tätige Personen an dritter Stelle der Prioritätsliste. Das lässt zumindest auf eine baldige Öffnung hoffen.

Laos

Laos ist für Touristen weiterhin komplett geschlossen und Einreiseberechtigte unterstehen einem strengen Regime hinsichtlich Testpflichten. Aber auch hier zeichnet sich der Öffnungsweg über die Impfungen ab: Über 40'000 Personen aus dem Gesundheitswesen sowie aus den Risikogruppen sind bereits geimpft.

Myanmar

Der frühere Shooting-Star unter den asiatischen Destination kämpft derzeit mit ganz anderen Problemen als Corona - nämlich mit einem Militär-Coup und der brutalen, blutigen Repression der eigenen Bevölkerung. Die Grenzen nach Myanmar sind aktuell komplett geschlossen, wobei das Land aktuell als Ferienziel ohnehin kaum in Frage kommen dürfte. Die weitere Lage ist dort völlig unklar und hängt auch von der internationalen Diplomatie ab.

Bhutan

Bhutan ist aktuell für Touristen geschlossen. Im Juni 2021 rollt jedoch eine Massenimpfung an und die Behörden haben bereits Regeln ausgearbeitet, mittels deren eine touristische Öffnung ab August 2021 in Betracht gezogen werden kann. Diese würde keine Quarantänepflicht vorsehen, sofern man eine Covid-Impfung nachweisen kann. Die Einreise soll auch lediglich mit einem maximal 72 Stunden alten PCR-Test möglich sein, doch dies würde eine Quarantäne von noch unbestimmter Dauer nach sich ziehen.

Fazit

Asien bleibt vorerst noch schwierig zu bereisen. Das ist jetzt im europäischen Sommer kein Riesending, aber spätestens zum Winter hin sollte es dann wirklich langsam klappen mit Öffnungen. Thailand, Bali, Sri Lanka oder auch Bhutan machen vor, wie bereits ab diesem Sommer zumindest wieder Möglichkeiten zur Einreise geschaffen werden. Man darf vielleicht von «vorsichtiger Zuversicht» im Asiengeschäft sprechen.  

(JCR)