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Dank einem Impfpass bald ohne Hürden Richtung Mittelmeer? Die Diskussionen um Reiseerleichterungen nehmen Fahrt auf. Bild: TN

Mit dem Digitalen Grünen Impfpass in die Sommerferien

Jetzt soll es schnell gehen: ab dem 1. Juni 2021 könnte der neue EU-Impfpass das Reisen erheblich erleichtern. Die Schweiz könnte mit an Bord sein.

Bei den Covid19-Impfungen geht es in der EU und in der Schweiz nur schleppend voran. Ein ganz anderes Tempo schlägt die EU nun bei der Einführung eines «Digitalen Grünen Impfpasses» an. Denn das Zertifikat für Geimpfte, Getestete und Genesene soll schon am 1. Juni 2021 vorliegen – und für deutliche Reiseerleichtungen sorgen.

Der künftige EU-Impfpass soll für alle EU- und Schengen-Staaten gelten – damit auch für die Schweiz. Dies sagte EU-Justizkommissar Didier Reynders am Mittwoch bei der Präsentation des Vorschlages. Somit kann die Schweiz bei der Ausarbeitung der Details zu diesem Impfpass auf EU-Ebene mitarbeiten. Denn der Vorschlag der EU-Kommission wird als nächstes den EU- und Schengen-Staaten unterbreitet.

Aber ob sich die Schweiz an der EU-Lösung beteiligen will, lässt das BAG noch offen. Denn gleichzeitigig laufen auch Bemühungen der WHO mit dem Projekt «Smart Vaccination Certificate». Eine mögliche Umsetzung der WHO- wie der EU-Avancen werden jetzt auf nationaler Ebene geprüft. Was aber auch so viel heisst: gegessen ist noch nichts.

Gute Zeichen für das Sommergeschäft

FDP-Nationalrätin Regine Sauter wies während der gestrigen Parlamentsdebatte darauf hin, wie wichtig die neuen gesetzlichen Grundlagen sind, um nicht abseits zu stehen und zusehen zu müssen, wie Bürgerinnen und Bürger anderer Länder schon bald wieder frei reisen können. Die SVP hingegen lehnt mehrheitlich die Avancen ab, «weil wir nicht wollen, dass Personen, die sich nicht impfen lassen können oder wollen, diskrimniert werden», sagt SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi.

Die Diskussion über die Einführung eines Impfpasses wird in den nächsten Tagen noch weiter Fahrt aufnehmen. Ethiker melden sich etwa zu Wort. «Sobald eine wesentliche Zahl von Menschen geimpft ist und wissenschaftlich erwiesen ist, dass die Impfung auch vor der Übertragungdes Virus schützt, müssen Lockerungen an die Hand genommen werden», sagt Staatsrechtlerin Eva Maria Belser zum «Tages-Anzeiger». Aber auch Datenschützer monieren: Es stelle sich die Frage, ob der Nachweis aufs Smartphone kommt, wie er in der EU entwickelt wird. Wenn ja, stellen sich weitere Herausforderungen: Was machen Menschen, die kein Smartphone haben? Wie steht es um den Datenschutz? Noch sind diese Fragen ungeklärt.

Für die Reisebranche geht die Diskussion um die schnelle Einführung eines Impfpasses aber in die richtige Richtung. Das Sommergeschäft könnte deutlich an Fahrt aufnehmen.

(TN)