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Vier Kanufahrtstunden von der Zivilisation entfernt verbrachte Tourismusstudentin Janine Thurnheer unvergessliche Tage im Dschungel von Ecuador. Bild: JTH

Fernab der Zivilisation im Cuyabeno Wildlife Reserve

Janine Thurnheer

«Da wäre ich jetzt gerne» heisst die Travelnews-Serie über traumhafte Orte, an die man sich in diesen Wochen des Reisestillstands sehr gerne zurückerinnert. Heute: Janine Thurnheer, Tourismusstudentin an der HFT Graubünden in Samedan, blickt auf die aufregenden Tage im ecuadorianischen Dschungel zurück.

Ende 2018 habe ich meinen Job gekündigt und flog mit einem One-Way-Ticket nach Südamerika. Mit zwei Freundinnen, die ich zuvor in Chile kennengelernt hatte, ging es im März nach Ecuador. Unser Ziel war der Dschungel – genauer gesagt die Nicky Amazon Lodge im Cuyabeno Wildlife Reserve. Die Lodge liegt ungefähr vier Kanufahrtstunden von der Zivilisation entfernt mitten im Regenwald.

Bereits die Kanufahrt zur Lodge war ein Highlight. Wir kamen in den vier Stunden nicht mehr aus dem Staunen heraus. Einen Kaiman, drei verschiedene süsse Affenarten, zwei Papageie, Schlangen, unzählige farbige Vögel und sogar ein Faultier haben wir (also die Guides) entdeckt. Der Amazonas-Regenwald gleicht einem Zoo – einfach mindestens 1000 Mal besser! Wir sind im Paradies gelandet. Und diese tiefe Ruhe, fernab der Zivilisation. Obwohl – Ruhe ist definitiv das falsche Wort, denn still war es eigentlich nie im Regenwald. Überall zirpte, quakte und knackte es. Wir waren uns jedoch alle einig, dass wir lieber zum «Lärm» der beheimateten Tiere im Wald als zu den Motorengeräuschen in der Stadt einschlafen.

Köstlichkeiten aus dem Dschungel

Die vier Tage vergingen wie im Flug. Frühmorgens schlürften wir den ersten Kaffee direkt im Kanu beim Beobachten der Tiere. Was gibt es Schöneres? Mir kommt nach wie vor fast nichts in den Sinn. Während den Nachtspaziergängen wurde es uns aber doch immer mal wieder mulmig zumute. Und spätestens als wir direkt hinter unserer Hütte – die offen ist – zwei Taranteln entdeckten, dauerte das Einschlafen ein wenig länger und wir waren einmal mehr froh um das Moskitonetz, welches unser Bett umgab.

An einem Vormittag, als wir durch den matschigen Regenwald wateten, kündete Jefferson, unser Guide, einen verfrühten Apéro an. Er hat einen Baumstamm voller Ameisen gefunden, die wir reihum probierten. Zu meinem Erstaunen schmecken sie nach Zitronen und deshalb eigentlich ganz lecker. Ein weiterer Höhepunkt ist der Besuch des Dorfes San Victoriano. Spannend, wie die Menschen dort leben! Wir durften allerdings nicht nur den Geschichten lauschen, nein, wir konnten gleich selbst Hand anlegen und aus der Yucca-Pflanze Fladenbrot herstellen. Daraus ergab sich dann unser Mittagessen, welches sehr lecker schmeckte.

Ja, da wäre ich jetzt gerne!