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In Coromandel lockt vor dem Campingplatz der endlose Strand. Bild: CAN

Am feinen Sandstrand von Coromandel

Corina Andrist

«Da wäre ich jetzt gerne» heisst die Travelnews-Serie über traumhafte Orte, an die man sich in diesen Wochen des Reisestillstands sehr gerne zurückerinnert. Heute: Corina Andrist begibt sich gedanklich auf eine nochmalige Neuseeland-Reise.

Es ist 5 Uhr morgens und bereits hell. Verschlafen klettere ich vom Alkovenbett runter aus dem kleinen Van heraus und direkt zum Strand. Diese Nacht haben wir mal wieder einen Stellplatz direkt am Strand gefunden. Obwohl es im Februar bereits in aller Frühe hell wird, lässt der Sonnenaufgang auf sich warten. Ich spaziere dem menschenleeren, kilometerlangen Strand entlang und geniesse das Konzert der vielen exotischen Vögel. Der Himmel, welcher immer kitschiger wird, kündet den Sonnenaufgang an. Ich liebe die Sommermorgen, wenn die Temperatur knapp über 20 Grad ist, die Vögel den neuen Tag einsingen und der Tag noch völlig frisch ist, das ist meine Lieblingstageszeit. In Neuseeland sind die Sonnenaufgänge noch magischer, denn dieser Breitengrad hier startet als erster in den neuen Tag.

Zusammen mit meinem Partner reise ich für fünf Wochen mit dem Campervan durch Neuseeland. Die Südinsel haben wir zuvor mit dem Rucksack erkundet. Umso mehr schätzen wir nun unser fahrendes Zuhause. Auch wenn der Van so ziemlich seine Probleme hat sobald er bergauf fahren muss, geniessen wir jede Sekunde in vollen Zügen. Denn wir haben jede Zeit der Welt. Wir sind mit einem Oneway-Ticket unterwegs und unser einziger Termin aktuell ist Ende Februar, wenn unser Flug nach Australien geht.

Konzert auf dem Weingut

Wir sind vor allem auf der Nordinsel unterwegs. In Napier besuchen wir ein Konzert der anderen Art. Michael Bublé tritt auf dem Weingut der Mission Estate Winery auf und wir geniessen das wunderbare Spektakel auf Gartenstühlen und trinken frischen Wein, der direkt aus den Reben hinter uns gewonnen wurde. Einige Tage später sind wir auf dem Weg nach Matamata zum bekannten Hobbiton Filmset. Wir haben uns für die letzte Tour des Tages entschieden und kommen in den Genuss der Golden Hour, welche das Auenland noch viel magischer erscheinen lässt. Zudem haben wir keine Gruppen mehr hinter uns und alle Zeit der Welt, die Hobbithäuschen zu bestaunen.

Den Waitangi-Day verbringen wir im Coromandel. Dort geniessen wir feinsten Sandstrand und türkisblaues, kristallklares Wasser direkt am Campingplatz und beobachten das rege Treiben der neuseeländischen Glamper. Ein weiteres Highlight ist das Cape Reinga, welches wir morgens um 8 Uhr aufsuchen. Wir werden für das frühe Aufstehen belohnt und haben den heiligen Ort der Maori für uns alleine.

Mit jedem Kilometer lassen wir unvergesslich tolle Erinnerungen hinter uns und haben die offene Welt vor uns. Wo sind wir wohl heute in einem Monat? Diese grenzenlose Freiheit fehlt heute ungemein. Doch bessere Zeiten werden kommen und bis dahin schwelgen wir in schönen Erinnerungen aus vergangenen Zeiten.