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Gerritt Cooper und Marcia de Queiroz führen gemeinsam das Amaru Wellbeing Resort in Nicaragua. Bilder: Marcia und Gerritt

Von der Eventmanagerin in der Schweiz zur Gastgeberin in Nicaragua

Nadia Imbaumgarten

Er: Studierter Anthropologe aus den USA, Sie: Dipl. Tourismusfachfrau aus der Schweiz. Gemeinsam sind sie seit Herbst 2020 Gastgeber von «Amaru Wellbeing Resorts» in Nicaragua. Erfahren Sie, wie die beiden Weltenentdecker dazu kamen, wie es ihnen zurzeit geht und was Nicaragua so einzigartig macht.

Nicaragua führte Marcia und Gerritt aus ganz verschiedenen Ecken der Welt als Gastgeber in Mittelamerika zusammen. Bereits als Gastrokind geboren schloss Marcia die Tourismusfachschule in Samedan ab und arbeitete vor ihrem grossen Schritt, der Schweiz den Rücken zu kehren, als Eventmanagerin sowie teilweise im Bergrestaurant ihres Vaters. Gerritt hingegen ist auf den Sonneninseln Hawaii geboren und schloss in Santa Barbara sein Studium zum Anthropologen ab. Die Liebe zum Garten und der Permakultur entdeckte er für sich, als er auf Reisen war.

Eigentlich wollte Marcia bereits im Frühjahr 2020 ausreisen. Aus bekannten Gründen wurde es dann aber Herbst 2020. Bei Gerritt scheint es so, als wäre er fast per Zufall nach Nicaragua gekommen: «Ich wollte mit meiner Freundin zwei Wochen Ferien in Mexico machen. Schlussendlich wurden es neun Monate, in welchen wir Mexico gemeinsam bereisten. Da meine Partnerin nicht zurück in die Schweiz wollte, jedoch aber auch nicht mit mir in die USA kommen konnte, entschieden wir uns, als die Grenzen südlich von Mexico sich wieder öffneten, direkt nach Nicaragua zu fahren.»

In Nicaragua bilden Marica und Gerritt Gastgeber des «Amaru Wellbeing Resort». Sie haben sich mit Amaru der Nachhaltigkeit verschrieben. «Wir arbeiten stark mit den Einheimischen aus der Region zusammen. Denn sie sind unsere Arbeitskräfte aber auch unsere Gemüse- und Fisch Lieferanten.» Für ihre unzähligen Projekte im Garten und rund ums Haus, fahren die beiden zweimal wöchentlich in die nächstgelegene Stadt Chinandega, welche 40 Minuten entfernt liegt. Die Aufgaben im Amaru sind klar verteilt: Gerritt ist für die Instandhaltung des Geländes, die Gärten sowie für die Koordination der Aktivitäten verantwortlich. Marcia hingegen ist für die Logistik, die Kommunikation mit den Liefertanten, Arbeitnehmenden und Gästen zuständig. Sie betreibt die Sozialen Medien und gemeinsam bedienen sie die Gäste an der Bar sowie im Bistro. Teilweise findet man sie aber auch in der Küche oder im Yogastudio. Wenn immer möglich versuchen die beiden aber im Wasser am Surfen zu sein und sich viel Zeit zum Meditieren zu nehmen. «Wir sind unglaublich dankbar, dass wir die Vielfalt dieses Ortes genauso nutzen können wie unsere Gäste.»

Auch ausserhalb des Wassers sind die vielseitigen Aktivitäten vielversprechend: «Wir bieten nebst dem Surf- und Yogaunterricht auch zahlreiche aufregende Touren an. Bei uns kann man romantische Ausritte am Strand buchen, auf Vulkane Wandern, Fischen gehen oder historisch interessante Kolonial Städte besuchen.»

Unberührte Nordküste und liebenswerte Menschen

Das Amaru begrüsst hauptsächlich Personen aus aller Welt, teilweise kehren aber durchaus auch Einheimische Gäste ein. Auch zurzeit laufen die Geschäfte nicht schlecht, erzählen uns Marcia und Gerritt. «Wir haben am 31. Dezember mit einer Gruppe gestartet und dürfen seither immer wieder Gäste im Haus begrüssen. Die Gäste fühlen sich bei uns sehr wohl und betonen immer wieder, wie toll die Vielfalt dieses Ortes, sowie die Warmherzigkeit der Angestellten ist. Es fühlt sich so an, als ob wir unser Ziel schon erreicht hätten. Hier haben wir wieder einmal gemerkt, wie wichtig Qualität vor Quantität ist.»

Vorallem das Strandleben, der Tagesrhythmus sowie die Stimmung der Menschen und die entspannte Art sagen den beiden in Nicaragua sehr zu. «Wir haben festgestellt, dass die Vereinfachung des Alltages um uns herum, unserer Beziehungen zu den Mitmenschen, zur Arbeit und der täglichen Routine eine tiefere Wertschätzung fürs Leben gibt, welches wir hier leben dürfen. Wir sind daran die bestmögliche Balance zwischen gesunder Kapitalwirtschaft und den Gegebenheiten eines 3. Welt Landes zu schaffen. Dies ist sehr spannend, denn trotz der Armut und Einfachheit des Landes müssen und wollen wir im modernen Reise- und Freizeitbusiness des 21. Jahrhunderts navigieren und mithalten können.» Doch Geduld ist gefragt in Nicaragua. Einige Dinge passieren halt einfach in einem anderen Tempo als in der Schweiz, wie Marcia weiss. «Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und sind überzeugt, dass alles zu seiner Zeit und an seinem Ort geschieht und wir keinen unnötigen Stress erzeugen sollten.»

Doch wie kommt man den gerade nach Nicaragua, fragen wir uns. «Wir haben beide bereits in Nicaragua für ein namhaftes Surf Camp gearbeitet und uns dadurch in das Land verliebt.» Marcia erwähnt die liebenswerten Menschen, die unberührte Nordküste und den magischen Ort Punta Aposentillo, welchen Nicaragua so einzigartig macht. «Nach den politischen Unruhen im Jahr 2018 haben sich die Surfcamp-Betreiber aber entschieden, den Standort zu wechseln. Der Besitzer des Grundstücks ist dann 1.5 Jahre später mit mir in Verbindung getreten und so entstand die Idee «Amaru Wellbeing Resort», welches Gerritt und ich heute führe.»

Das Amaru Resort ist ein Ort der Ruhe, des positiven Einflusses und der gesunden Lebensart. Im Resort stehen den Gästen stets frische und lokale Produkte, sowie Aktivitäten für den Körper, die Seele und den Geist zur Verfügung. «Wir wollen einen Raum schaffen, in dem Wissen und Weisheiten zwischen Einheimischen und internationalen Gästen geteilt werden können. Es ist ein absoluter Traum, die Vielfalt und Magie dieses Ortes, mit der Welt teilen zu dürfen.» Doch damit nicht genug, in Zukunft möchten die beiden weltoffenen Menschen in Richtung «Yoga Retreat Center» gehen, wo sich dann Gruppen aus aller Welt mit ihren Gurus, Lehren und Coaches treffen können, um gemeinsam zu lernen und wachsen.

Neben Surf- und Yogaunterricht gibt es zahlreiche weitere Aktivitäten, welche im und ums Amaru erlebt werden können.

Das Amaru beschäftigt Personen aus der Umgebung

Marcia und Gerritt sind als ausländische Gastgeber gut von der umliegenden Gemeinschaft aufgenommen worden, wie sie uns berichten. «Wir kannten durch die frühere Arbeit im Surfcamp bereits viele Leute aus den umliegenden Dörfern und wurden sehr warmherzig empfangen. Alle die damals beim Surfcamp ihren Job verloren hatten, waren sehr dankbar, dass wir ihnen nun wieder Arbeit geben können.» Arbeit für die Einheimischen, glückliche Gastgeber und eine entspannte Bleibe für die Ferien - das klingt alles wunderbar. In Nicaragua wurde es nach den politischen Unruhen im Frühling 2018 ruhiger um den Tourismus. «Es ist sehr ruhig geworden und das macht uns sehr traurig. Wir hoffen, dass sich dies bald wieder ändert.»

Die beiden Auswanderer können in Nicaragua also nicht nur ihrem Ziel vom eigenen Resort nachgehen, sondern auch viel Neues dazulernen. So bleibt beispielsweise haufenweise Zeit um die Surf-Skills zu verbessern oder sich mit dem biodynamischen Gemüseanbau auseinanderzusetzen, welchen die beiden vertiefen möchten.

Viel Platz um gemütlich das lokale Essen zu geniessen.

Und zum Schluss noch dies: «Aus unserer Sicht ist Nicaragua zwar ärmer, aber nicht gefährlicher als Costa Rica und doch geht jeder nach Costa Rica. Das Land ist wahrhaftig ein Rohdiamant mit vielen erstaunlichen Schätzen. Es lohnt sich allemal, den langen Weg auf sich zu nehmen. Die Vielfalt des Landes und die Möglichkeiten sich zu erholen und die Batterien aufzutanken sind zahlreich.

Als Surf-Anfänger bieten unsere Strände beste Voraussetzungen und wenn ihr Lust auf Aktivferien habt, kombiniert mit gesunder Ernährung und bewusstem Umgang mit Körper, Seele und Geist, findet ihr im Amaru den idealen Platz dafür. Das Amaru Wellbeing Resort lädt zum Entspannen und Entdecken ein und wenn ihr vom Computer aus arbeiten könnt, oder eine Auszeit aus dem Corona Chaos in Europa nehmen möchtet, bieten wir auch Langzeit-Deals an. Wir freuen uns auf Gäste aus der Schweiz.»