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Menschenleer: Die beliebte Playa Tamarindo in Costa Rica. Alle Bilder: Alessandra Rüfenacht

«Costa Rica zeigt sich wieder wie vor 30 Jahren»

Alessandra Rüfenacht

In ihrem Reisebericht erzählt Alessandra Rüfenacht, Verantwortliche für das Marketing & Social Media von Latin America Tours, von ihren Eindrücken während der Studienreise nach Costa Rica. Die ohnehin spektakuläre Natur blüht durch die ausbleibenden Touristen noch mehr auf.

Lange war nicht sicher, ob meine Studienreise nach Costa Rica im November definitiv durchgeführt wird und ob ich dann auch effektiv Einreisen kann. Bei der Anmeldung bin ich davon ausgegangen, dass ich für die Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen und anschliessend für zehn Tage in der Schweiz in die Quarantäne muss. Dass kurz vor Abreise beides gestrichen wurde, stimmte mich sehr positiv und doch konnte ich mein Glück erst am Tag vor Abflug wirklich glauben.

Nach jetzigem Stand brauchen Touristen für die Einreise nach Costa Rica einen Reisepass, der sechs Monate über das Rückreisedatum gültig ist sowie eine Reisekrankenversicherung, die eine Mindestdeckung von 50'000 USD für medizinische Kosten im Falle einer Erkrankung durch Covid-19, sowie eine Deckung von 2000 USD für allfällige Quarantänekosten deckt. Vor Abflug muss zudem online ein Gesundheitsformular ausgefüllt werden, welches erst nach dem Check-In gemacht werden kann, da die Sitzplatznummer angegeben sowie der Versicherungsnachweis hochladen werden muss.

Kaffee gefällig? Im Restaurant Rancho Los Coyotes wird dieser auf traditionelle Weise zubereitet.

Die Zeit im Flugzeug ging dieses Mal sehr schnell vorbei und das Tragen der Maske hat mich nicht weiter gestört. Mir ist besonders aufgefallen, dass an beiden Flughäfen (Amsterdam und Panama City), sehr auf die Hygieneprotokolle geachtet wird und es unzählige Möglichkeiten gibt, um die Hände zu desinfizieren. Trotzdem empfehlen wir, ein eigenes Desinfektionsmittel (100ml) mit auf den Flug zu nehmen, sowie zwei bis drei Ersatzmasken.

Am Flughafen in Costa Rica ist das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben und per Wärmebildkameras wird die Temperatur der Passagiere gemessen. Weiter wird der QR-Code kontrolliert und wenn etwas beim Hochladen der Dokumente nicht funktioniert hat, müssen diese noch von einer zusätzlichen Person kontrolliert werden, bevor man durch die Zollkontrolle gehen kann.

Vor Ort in Costa Rica gelten folgende Massnahmen:

  • Maskenpflicht an Flughäfen und während des gesamten Fluges
  • Maskenpflicht in Geschäften, Bushaltestellen, während Busfahrten, beim Betreten/Verlassen von Restaurants und bei allen Kontakten, wo der Mindestabstand von 1,8 m nicht eingehalten werden kann
  • KEINE Maskenpflicht in Nationalparks, Reservaten, Stränden und öffentlichem Raum unter Einhaltung des Mindestabstandes von 1,8 m
  • Einhaltung des Mindestabstandes von 1,8 m zu Menschen aus anderen Haushalten
  • Regelmässige Desinfizierung von Zimmern, Fahrzeugen, Gepäckstücken, Tischen und allen Flächen, die durch das Personal der Leistungsträger oft berührt wird
  • Überall Einrichtungen zum Händewaschen oder Desinfizieren
  • Ausgangssperre Montag bis Freitag von 22.00-5.00 Uhr Sowie Samstag und Sonntag von 21.00-5.00 Uhr
Hello my friend - mit etwas Glück sehen Touristen beim Überqueren des Tarcoles Flusses auf dem Sandbecken Krokodile.

Meine Studienreise hat mit der Besichtigung des wunderschönen Hotels Xandari, oberhalb von Alajuela begonnen. Eine kleine Oase, unweit vom Flughafen und perfekt geeignet für die ersten oder letzten Tage in Costa Rica. Anschliessend ging es Richtung Westen zum Carara Nationalpark. Bevor man den Nationalpark erreicht, überquert man den Tarcoles River und mit etwas Glück sieht man auf dem Sandbecken Krokodile. Der Carara Nationalpark ist ein weltbekanntes ornithologisches Ziel und ist für seine Vielfalt an Vögel bekannt. In diesem Nationalpark besteht eine grosse Chance, den vom Aussterben bedrohten Hellroten Ara zu sichten.

Vom Zentralpazifik ging es weiter nach Samara auf die Nicoya Halbinsel. Die Nicoya Halbinsel ist für ihre vielen, wunderschönen Sandstrände bekannt. Wir haben in der Nähe von Samara übernachtet und das Adults Only Hotel Azura besucht. Ein sehr schönes Alles-Inklusive-Hotel, direkt am Strand von Samara mit modernen Zimmer, sehr gutem Essen und ausgezeichnetem Service.

Es gibt schlimmere Orte zum Übernachten als das Adults Only Hotel Azura, oder?

Von Samara ging es weiter zur Playa Tamarindo, einer der beliebtesten Küstenorte der Nicoya Halbinsel. Die langgezogene Bucht von Tamarindo ist ideal zum Baden und für lange Spaziergänge am Meer geeignet und bietet ideale Voraussetzungen für Surf-Anfänger. Im Dorf gibt es viele kleine Restaurants, Bars, Surfshops und Souvenirläden. Wir haben im charmanten Boutique Hotel Capitan Suizo übernachtet. Direkt am Strand bietet das Hotel wunderschöne, teilrenovierte Zimmer eingebettet in die Natur Costa Ricas sowie eine erstklassige Küche.

Als nächster Stopp ging es zum 40-minütigen entfernen Ferienort Potrero. Am goldigen Sandstrand von Potrero liegt das 4* Hotel Bahia del Sol, wo wir 2 Nächte übernachtet haben. Von hier aus kann man als Tagesauflug die verschiedenen Stränden in der Umgebung sowie die Ortschaften Tamarindo, Playa del Coco, Playa Hermosa und Playa Conchal besuchen. Als weitere Aktivität kann ich den Park «The Congo Trail» empfehlen. Hier wurden wir eingeladen, das Canopy auszuprobieren und hatten unheimlich viel Spass, von einer Baumkrone zur nächsten zu fliegen. Wer im Bahia del Sol übernachtet, rate ich einen Abendessen im Hotelrestaurant einzuplanen, das Essen ist hervorragend. Eine weitere Empfehlung ist das Restaurant La Forketta. Ein einfaches, kleines italienisches Restaurant mit einer vorzüglichen Pizza.

Action und Spass ist beim Canopy auf dem Congo Trail garantiert.

Zum Schluss sind wir von der Nicoya Halbinsel richtig Norden zum Rincon de la Vieja Nationalpark gefahren. Auf dem Weg haben wir den Nationalpark Palo Verde besucht und an einer Bootstour auf den Fluss Tempisque teilgenommen. Durch den vielen Regen haben wir leider keine Krokodile gesehen, dafür viele verschiedene Vögel. Ein wunderbares Mittagessen haben wir im Rancho Los Coyotes genossen, bevor wir ins Hotel Hacienda Guachipelin weitergefahren sind. Zu diesem Hotel gehören 1000 Hektaren Land, sieben Wasserfälle, mehrere heisse Quellen sowie ein 30 KM Mountainbike-Trail. Das Hotel ist ein Aktivitätenparadies und bietet für die ganze Familie grossartige Abenteuer. Wir empfehlen mindestens zwei Nächte in dieser Region einzuplanen, so kann man an den vielen Aktivitäten teilnehmen, den atemberaubenden Nationalpark Rincon de la Vieja besuchen und in den heissen Quellen entspannen.

Im Hotel Hacienda Guachipelin laden heisse Quellen zwischen dem Urwald zum Entspannen ein.

Fazit: Costa Rica zeigt sich wieder wie vor 30 Jahren. Die Reisenden sehen viel mehr Tiere, die Nationalparks sind schwach besucht und die Strände oft menschenleer. Ich erlebte Costa Rica wieder als Pionier und kann jedem empfehlen, das Land zur Pandemiezeit zu bereisen. Es lohnt sich, denn durch die wenigen Touristen spürt man das persönliche Naturerlebnis viel Intensiver: «Pura Vida»!

Das Naturparadies Costa Rica zeigt sich aufgrund der wenigen Touristen von seiner schönsten Seite.