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Die Pariser Champs-Élysées sollen bald zur Stadt-Oase mutieren
Die «Avenue des Champs-Élysées» in Paris, von den Einheimischen einfach «Les Champs» genannt, ist die wohl berühmteste Strasse der französischen Hauptstadt. Sie ist fast zwei Kilometer lang und 70 Meter breit und führt von der Place de la Concorde nahe dem Louvre (wo der berühmte Obelisk steht) bis zur Place Charles-de-Gaulle, wo der Triumphbogen steht. Die Strasse ist klar als Prachtstrasse konzipiert und beherbergt wichtige Anlässe, etwa am Nationalfeiertag oder bei der Schlussetappe des Radrennens «Tour de France», und ist Versammlungsort der Pariser bei Feiern wie etwa dem Gewinn der Fussball-WM oder auch bei grossen Demonstrationen.
Allerdings leidet die Strasse, welche bereits zu Zeiten von Sonnenkönig Louis XIV. eingerichtet wurde, seit Jahrzehnten, primär am massiven Verkehr auf den insgesamt acht Fahrspuren. Wegen vieler Rotlichter (für Fussgänger-Übergänge) staut sich der Verkehr regelmässig und die Luftqualität ist so schlecht, dass bereits seit 2016 einmal im Monat autofreie Sonntage eingeführt wurden. Zwar sind die Champs-Élysées allein aufgrund ihrer Lage und weil sie namhafte Firmen (Louis Vuitton, Guerlain, Lacoste, Virgin etc.) beherbergen weiterhin ein Touristenmagnet. Doch die Trottoirs sind eng, waren vor Corona im Sog des «Overtourism» permanent überlaufen und nicht besonders attraktiv, zumal die Pflastersteine dringend neu gesetzt werden sollten.
Das soll nun ändern: Paris will die Champs-Élysées in eine städtische Oase verwandeln. Bürgermeisterin Anne Hidalgo enthüllte dazu kürzlich Pläne, wonach 250 Millionen Euro in die Strasse investiert werden, um diese wieder in einen Ort der Begegnung und Entspannung zu verwandeln. Fertiggestellt sein soll das Projekt kurz nach den in Paris stattfindenden Olympischen Spielen 2024; die Place de la Concorde selber soll schon auf diesen Grossanlass hin verschönert sein. Ein Video zeigt, wie die Prachtstrasse nach der Verwandlung aussehen soll:
Daraus wird auch klar, dass der Verkehr auf dieser wichtigen Pariser Achse nicht komplett eingestellt wird, jedoch massiv eingeschränkt wird. Einige Fahrbahnen weichen breiteren Fussgängerzonen, wo auch sehr viel Grün gepflanzt wird.
Damit erhält ein Herzensprojekt vieler Pariser endlich Leben eingehaucht. Bereits 2019 war das Projekt angestossen worden, wie Travelnews berichtete - wegen Corona dauert es nun etwas länger, aber Paris wird in 4-5 Jahren wieder eine für Fussgänger attraktive Prachtstrasse haben.