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Der grosse Stadtplatz im Zentrum von Novi Sad. Die Stadt, welche neu erst im 2022 «Kulturhauptstadt Europas» werden soll. Bild: Lazar Gugleta

Rijeka und Galway bleiben auch im 2021 Kulturhauptstädte Europas

Eigentlich hätten ab dem 1. Januar 2021 den Titel «Kulturhauptstadt Europas» Timișoara (Rumänien), Elefsina (Griechenland) und Novi Sad (Serbien) getragen. Doch wegen der Corona-Pandemie geschieht nun auch dies nicht so, wie geplant.

Normalerweise erhalten jedes Jahr zwei europäische Städte den Titel «Europäische Kulturhauptstadt». Doch mit dem Beschluss im September 2017 des Europäischen Parlaments und des Rates, wurde das Verfahren angepasst. Städte in EU-Kandidatenländern, potenziellen Kandidatenländern oder EFTA-/EWR-Ländern können sich nun ebenfalls für die Jahre 2021, 2024, 2028, 2030 und 2033 um den Titel bewerben. So hat dies die Stadt Novi Sad in Serbien, welches ein Kandidatenland für den Beitritt zur EU ist, für das kommende Jahr 2021 genauso gemacht.

Aufgrund der Corona-Pandemie steht jetzt aber auch bei dem Titelverleih der Kulturhauptstädte Europas 2021 alles Kopf. Aktuell teilen sich Rijeka und Galway diesen Titel gleichermassen. Dies soll gemäss einem Schreiben der EU-Kommission auch bis zum 30. April 2021 so bleiben. Die beiden Städte sollen mehr Zeit erhalten, die geplanten Veranstaltungen doch noch nachzuholen und so, wie alle vorgängigen Städte, eine faire Chance haben.

Wenn also die beiden jetzigen Kulturhauptstädte auch im 2021 bleiben, was passiert dann mit den drei neu ernannten Städte? Auch diese sollen mehr Zeit für ihre Vorbereitungen erhalten, welche durch die Corona-Pandemie erschwert wurden. So soll Novi Sad den Titel nicht wie geplant im 2021 tragen, sondern gemäss der Europäischen Kommission auf das Jahr 2022 verschoben werden. Timisoara und Elefsina hingegen sollen dann den Titel statt im 2021 im Jahr 2023 tragen.

Ziele des Titels «Kulturhauptstädte Europas»

Sechs Jahre vor dem Titeljahr veröffentlichen die ausgewählten Aufnahmemitgliedstaaten eine Aufforderung zur Einreichung von Anträgen. Vier Jahre vor dem offiziellen Jahr, werden dann die Städte benannt. Diese lange Zeitspanne ist für die Planung und Vorbereitung gedacht und auch notwendig. Doch für die Europäische Kommission ist hiermit die Arbeit noch nicht getan. Denn das Gremium spielt in diesen vier Jahren weiterhin eine wichtige Rolle und steht den europäischen Kulturhauptstädte mit Rat zur Seite.

Wenn eine Stadt Europas als Kulturhauptstadt ernannt wird, dann aus bestimmten Gründen. Denn mit diesem wichtigen Titel sollen Reichtum und Vielfalt der Kultur Europas hervorgehoben und die Gemeinsamkeit gestärkt werden. Zudem soll der Titel helfen, das Zugehörigkeitsgefühls von Europäer/innen zu einem gemeinsamen Kulturraum voranzutreiben. Weiter soll die Kultur und die Stadtentwicklung unterstütz werden. Neben all diesen Zielen haben die vergangenen Jahre gezeigt, dass die Städte dank dieser Initiative wieder viel mehr belebt wurden, auch der Tourismus wurde dadurch wieder angekurbelt und das internationale Profil der Städte gestärkt. Auch das Image der Einwohne/innen hat sich verbessert.

(NIM)