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Sri Lanka peilt eine baldige Wiedereröffnung an. Das würde ein weiteres fantastisches Reiseland zurück auf die Karte der bereisbaren Ziele bringen - wobei die Bedingungen möglicherweise abschreckend sind. Bild: Roxanne Desgagnes

Sri Lanka strebt eine baldige Wiedereröffnung an

Die srilankischen Behörden wollen die Grenzen bereits am 1. Januar 2021 wieder öffnen. Allerdings werden einige Bedingungen an Ferien im asiatischen Inselstaat geknüpft. Ob sich damit der Tourismus vernünftig hochfahren lässt?

Noch läuft in Sachen Tourismus in vielen asiatischen Ländern wenig. Doch ein weiteres - aus Schweizer Sicht - touristisches Schwergewicht schickt sich nun an, ähnlich Thailand eine an klare Bedingungen geknüpfte Grenzöffnung durchzuführen: Sri Lanka will dies bereits ab dem 1. Januar 2021 ermöglichen. Damit würde eine neunmonatige Grenzschliessung zu Ende kommen (die Einreise war nur für zurückgeflogene Bürger möglich); im August war zwar schon einmal eine Grenzöffnung angekündigt gewesen, wurde letztlich aber verworfen.

Die Grenzöffnung wurde von Kimarli Fernando, der Chairwoman der Sri Lanka Tourism Development Authority (SLTDA), angekündigt, wie mehrere asiatische Medien übereinstimmend berichten. Doch welches sind nun die Bedingungen für Reisende, an welche diese Grenzöffnung geknüpft wird?

Zum einen wird ein «Minimum Stay» von 14 Tagen verlangt. Die ersten 14 Tage gelten als Quarantäneperiode; Besucher dürfen sich lediglich in Hotels aufenthalten, welche als «Level 1» hinsichtlich Gesundheitsmassnahmen zertifiziert sind. Diese müssen im Voraus gebucht und bezahlt sein. Innerhalb dieser Level-1-Hotelanlagen darf man sich nur im eigenen Zimmer oder in isolierten, speziell für einen Gast bzw. dessen Familie/Gruppe reservierten Zonen bewegen.

Wer über diese 14 Tage hinaus vor Ort bleibt, darf auch in Unterkünften von Level 2 übernachten; dabei handelt es sich um «KPMG Certified Safe and Secure» Unterkünften. Darüber hinaus dürfen ausgewählte Sehenswürdigkeit in Begleitung eines lokalen, registrierten Guides besucht werden - Letzteres, weil die Sehenswürdigkeiten lediglich an fixen Tagen offen sind, dann aber ausschliesslich für internationale Touristen. Welche Hotels (Level 1 & 2) verfügbar sind und welche Sehenswürdigkeiten besucht werden dürfen, soll in Kürze auf der SLTDA-Website ersichtlich gemacht werden. Touristen, welche länger als 28 Tage bleiben, dürfen ab jenem Zeitpunkt jegliche Unterbringung buchen (sofern diese bei der SLTDA registriert ist) und sich frei bewegen.

Der Reiseverlauf muss aber in jedem Fall im Vornherein klar angegeben werden; dieser «confirmed itinerary» ist obligatorisch und in den Online-Prozess integriert, welcher für den Erhalt eines Reisevisums erforderlich ist.

Visum neu für sechs Monate

Fernando hält Einreisende an, die «Visit Sri Lanka App» zu downloaden, sobald diese vorhanden sein wird. Diese muss noch von Behördenseite gutgeheissen werden und wird den Online-ETA-Visumsantrag integriert haben. Eine Neuerung gibt es gleich obendrauf: Fernando habe beantragt, dass die Visumsdauer von aktuell 30 Tage auf sechs Monate verlängert werden soll (auch dies noch vorbehältlich der Zustimmung der Behörden). Demgegenüber bleibe das Visum «on arrival» weiterhin nicht möglich.

Zu den Einreisebedingungen gesellt sich übrigens noch die Vorgabe, dass man eine obligatorische «Covid-19-Versicherung» abschliessen muss. Auch dies soll in den Visumserteilungsprozess integriert werden. Die Versicherung sei bei einer lokalen Versicherungsgesellschaft für die Dauer von mindestens einem Monat abzuschliessen. Die Ausstellung der elektronischen Visa wird verteuert; dies ist bereits länger klar. Neu sollen statt 35 eben 100 Dollar verlangt werden, wobei bislang die Preiserhöhung damit gerechtfertigt wurde, dass damit das Erstellen neuer Gesundheitsprotokolle und PCR-Tests finanziert sein sollten. Hier erfährt Fernando allerdings auch Gegenwind, da viele Politiker in Sri Lanka der Meinung sind, das Visum müsse einen attraktiven Preis beibehalten. Dies wohl um nicht weitere Touristen abzuschrecken.

Denn mit den Bedingungen für die Wiederaufnahme des Tourismus ist es damit noch nicht getan. In einer ersten Phase werden an den beiden internationalen Flughäfen des Landes (in Colombo und Mattala) lediglich 300 Passagiere pro Tag ankommen dürfen. Diese müssen einen maximal 72 Stunden alten negativen PCR-Test vorweisen und am Flughafen wird nach Ankunft nochmals ein Antigen-Test durchgeführt.

Ob so der «Tourism Restart» zum Erfolg wird? Wir werten dies mal zumindest als positives Zeichen, denn dass überhaupt über eine Öffnung diskutiert wird, ist angesichts einer «zweiten Welle», die nun durch den Westen des Landes und die Hauptstadt Colombo zieht, eigentlich bemerkenswert. Allerdings muss man hier auch anfügen, dass im ganzen Land mit seinen rund 22 Millionen Einwohnern bislang gerade mal 23'000 Infektionen verzeichnet wurden.

(JCR)