Destinationen

Bis Ende November soll Griechenland sozusagen still stehen – ein zweiter Lockdown wurde verhängt, auf dem Festland wie auf allen Inseln. Bild: Stijn Te Strake

So sieht der zweite Lockdown Griechenlands aus

Aufgrund hoher Anstreckungszahlen begibt sich Griechenland ab Samstagmorgen in einen erneuten Lockdown. Nichtessentielle Geschäfte, sowie alle Freizeitaktivitäten werden geschlossen. Was bedeutet dies für Reisen nach Griechenland?

Viele Reisende, die diesen Sommer und Herbst eine Fernreise geplant hätten, mussten gezwungenermassen darauf verzichten, oder die Reise auf eine nähere Destination umbuchen. Zu den Favoriten dieser Umbuchungsdestinationen gehörte unter anderem auch Griechenland mit den vielen schönen Inseln, dem leckeren Tzatziki und dem glasklaren Wasser. Griechenland stellte sich somit auch als kleine Rettung der gebeutelten Reisebranche dar.

Während der gesamten Corona-Pandemie hatte Griechenland immer relativ niedrige Ansteckungszahlen verzeichnet und war deshalb auch nie auf der Risikoländerliste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) zu finden. Doch jetzt erwischt es auch den Staat in Südosteuropa schwer. Am Mittwoch (4. November) wurde mit 2646 gemeldeten Fällen ein neuer Rekord verzeichnet. Zudem wurden allein seit Anfang November fast so viele neue Coronavirus-Fälle gemeldet, wie im ganzen Oktober. Um die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen, hat die Griechische Regierung nun drastische Massnahmen ergriffen: Ab Samstagmorgen, 7. November 2020 um 06:00 Uhr gilt ein erneuter landesweiter Lockdown, wie der Premierminister Kyriakos Mitsotakis in einer Pressekonferenz am Donnerstag mitteilte. Was bedeutet das?

  • Der Lockdown gilt bis Ende November.
  • Nur Supermärkte, Bäckereien und Apotheken bleiben geöffnet.
  • Restaurants, Bars, Theater, Kinos, Museen, Freizeitparks und andere Freizeiteinrichtungen müssen schliessen.
  • Es gilt eine nächtliche Ausgangssperre von 21 Uhr bis 5 Uhr morgens.
  • Tagsüber darf man das Haus nur mit triftigem Grund verlassen. Die Menschen müssen dafür bei der Zivilschutzbehörde einen elektronischen Passierschein beantragen, der per SMS aufs Smartphone gesendet wird.
  • Im ganzen Land gilt eine strikte Maskenpflicht.

Hotels trotz Lockdown geöffnet

Hotels sollen, nicht wie beim ersten Lockdown im Frühjahr, geöffnet bleiben. Die getroffenen Massnahmen gelten allerdings ausnahmslos auch für alle sich in Griechenland aufhaltenden Touristen. «Wir haben vereinzelte Kunden die noch den Spätherbst in Griechenland geniessen – diese können aber bleiben und wie geplant zurückreisen», erklärt uns Bianca Schmidt, Director Marketing & Communications bei TUI Suisse. Auch die Flughäfen in Griechenland bleiben weiterhin geöffnet. Ausnahme bildet jedoch der Flughafen der Hafenstadt Thessaloniki, welcher am 3. November bereits geschlossen wurde. Für alle Einreisende gilt zudem ab Montag (9. November) das Vorweisen eines negativen Covid-19-Tests, der nicht älter als 48 Stunden sein darf.

Bedeutet diese Entscheidung also Saisonende für Griechenland, und was ist mit Reisen, die bis Ende November noch gebucht wurden? «Griechenland hat die Hochsaison und auch die Nebensaison beendet. Wir haben nur einzelne Buchungen für November, welche wir nun annulliert haben», erzählt uns Schmidt weiter. Auch mit Buchungen aus Deutschland dürfen die Griechischen Hotels nicht mehr gross rechnen. Denn seit dem 1. November stuft das deutsche Robert-Koch-Institut (RKI) die Region West-Makedonien an der Grenze zu Albanien und Nordmazedonien als Covid-19-Risikogebiet ein, was bedeutet, dass Rückreisende sich in Quarantäne begeben müssten.

(NIM)