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Ready für den Sprung in die Wintersaison 2020/2021? Die Skigebiete in und um die Schweiz sind seit einigen Wochen an den Vorbereitungen für die kommende Saison. Bild: jungfrau.ch/©David Birri

Skiferien: Wo welche Regeln gelten

Die Skigebiete in der Schweiz und den Nachbarländern bereiten sich alle ein wenig anders vor auf die kommende Wintersaison. Was bereits feststeht und wo es noch Unklarheiten gibt, erläutern wir hier.

Jetzt kommt der Winter! Diese Woche gibt es Schnee, runter bis auf 1000 Meter über Meer. Zeit, einen Blick auf die beliebtesten Skigebiete zu werfen und zu schauen, was uns wo an Richtlinien und Neuheiten erwartet. Maskenpflicht, Abstand und Desinfektion bestimmen fast überall die Vorsichtsmassnahmen. Auch Technologie wird in vielen Skigebieten klever genutzt, um die bevorstehende, spezielle Skisaison reibungslos über die Bühne zu bringen.

Im Osten der Schweiz bleiben Skigebiete hinsichtlich Winterferien trotz wieder steigender Coronavirus-Ansteckungszahlen optimistisch: «Wir planen wie immer mit viel Vorfreude einen Winter mit einigen Neuigkeiten», sagt Markus Meili, Geschäftsführer der Engadin St. Moritz Mountains AG in Graubünden zur Nachrichtenagentur SDA. «Bei der Ausübung des Schneesports gibt es bis auf den Mund-Nasen-Schutz in geschlossenen Transportmittel und den Distanz-Regeln im Anstehbereich keine Veränderungen zu sonstigen Wintern», erklärt Meili weiter. Auch Simona Altwegg von Zermatt Tourismus sagt: «Auf den Pisten ändert sich nichts, da man an der frischen Luft ist und der Mindestabstand beim Skifahren sowieso gegeben ist.» Erst vor einer Woche hat Zermatt bekannt gegeben, wie der Fahrplan für die kommende Wintersaison aussehen wird – Travelnews hat berichtet. Zudem wurde eine innovative Idee, anstelle der Mund-Nasen-Maske, in Zermatt ins Leben gerufen: Ein Schlauchschal für die Piste ist entwickelt worden, der über die Nase gezogen wird und so gut wie jede Schutzmaske vor Viren schützen soll. Die Schlauchschale wurden von einem Unternehmen Names hä? entworfen und werden jetzt nach und nach hergestellt. Im Internet ist es bereits möglich, die Schlauchschals vorzubestellen. Die innovative Erfindung erfüllt die Vorgaben der Empfehlungen der Swiss National COVID-19 Science Task Force des BAGs (Bundesamt für Gesundheit).

Auch bei den Jungfraubahnen im Berner Oberland mit den Skigebieten Grindelwald, Wengen und Mürren herrscht Maskenpflicht nur in den Zügen und Gondeln: «Für die Skilifte und Sesselbahnen wird keine Maskenpflicht herrschen», sagt Sprecherin Kathrin Naegeli, da seien die Gäste ja an der frischen Luft, und die Fahrzeit liege meist unter 15 Minuten. Noch unklar bleibt jedoch, ob beim Anstehen an den Skiliften Mund- und Nasenschutz nötig ist, wie SDA weiter berichtet.

Italien und Frankreich haben klare Pläne

Seit Wochen laufen auch in den beliebten italienischen Skigebieten die Vorbereitungen für die kommende Wintersaison. «Wir werden alle nötigen Vorkehrungen treffen, damit der Ski- und Wintertourismus in Südtirol auch in diesem Winter möglich ist», sagt der für Tourismus zuständige Landesrat in Südtirol, Arnold Schuler. Die Vorsichtsmassnahmen in der italienischen Provinz sind klar: Es gelte das verpflichtende Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes in Seilbahnen, genauso wie das Einhalten der Abstandsregeln. Überdies würden alle Gondeln regelmässig desinfiziert, Schutzabtrennungen installiert und Taktfrequenzen von Skibussen erhöht. Zudem wird in Italien stark auf die Technologie gesetzt. Besucher können Skipässe in vielen Gebieten vorab online kaufen und in einer Ticketbox vor Ort abholen.

Der Blick nach Frankreich zeigt, dass auch hier einiges für eine reibungslose Wintersaison angepasst wurde. Die französischen Wintersportgebiete haben etwa teils die Stornierungsbedingungen geändert. Die Besucher können so die Skitage auch kurzfristig absagen, wenn es die Corona-Situation bedingt – bis 48 Stunden vor dem ersten Gültigkeitstag. Im Skigebiet La Plagne wird betont, dass Hygienevorschriften und ein schöner Skiurlaub sich nicht beissen würden. Weiter bieten einige Unterkünfte auch ein Online-Check-In an, damit die Wartezeit in Gemeinschaftsräumen verkürzt werden kann. Im Gegensatz zur Schweiz soll in Frankreich in den meisten Skigebieten auch auf den Sesselliften eine Maskenpflicht gelten – so beispielsweise in Val Thorens in der Region Auvergne-Rhône-Alpes.

Deutschland spielt für Schweizerinnen und Schweizer zwar eine eher kleinere Rolle fürs Pistendüsen im Winter. Derzeit bestehen noch keine abgestimmten Hygienekonzepte. Die Rede ist davon, dass mehrere Skigebiete zur Lenkung der Besuchenden mehr Saisonkräfte einstellen wollen. Zudem soll zur Unterstützung des «Contact-Tracings» eine freiwillige «Gäste-Tracing»-App zum Einsatz kommen.

Österreich will nichts falsch machen

«Ski-Vergnügen ja, aber ohne Après-Ski», heisst es von der Regierung Österreichs. «Wintersportgebiete wie Ischgl sind im Zuge der Berichterstattung ein Synonym für die Pandemie geworden. Das entspricht natürlich nicht der Realität, aber trotzdem haben viele Menschen Vorbehalte, in diese Gebiete zu reisen. Das nehmen wir sehr ernst», sagt der Direktor des Tourismusverbands St. Anton am Arlberg, Martin Ebster.

Die Massnahmen, um die Skisaison ohne grosse Probleme zu meistern, ist in den Skigebieten vielseitig. Wie in Zermatt gibt es auch hier ein Multifunktionstuch als Mund-Nasen-Schutz in manchen Skiorten zu kaufen. In Ischgl gibt es diese beim Kauf eines Skipasses sogar gratis obendrauf. Weiter gelten, wie eigentlich überall, dass beim Anstehen für Skilifts Abstand gehalten werden muss. Zudem gäbe es Essen und Getränke nur im Sitzen und in Gondeln herrsche Maskenpflicht.

Und nun noch zu einem immer beliebteren Mitstreiter für Wintersportferien: Tschechien. Leider ist jedoch momentan nicht im Geringsten an Ferien in Tschechien zu denken. Denn das Land hat mit hohen Ansteckungszahlen zu kämpfen. Die tschechische Vereinigung der Skigebiete bereite für die Wintersaison einen Hygiene-Leitfaden vor. Dies geschehe in Konsultation mit Gesundheitsämtern und dem Gesundheitsministerium in Prag, teilt Verbandsleiter Libor Knot mit: «Sport und Bewegung an der freien Luft ist eine der sichersten Aktivitäten.»

Generell werde in allen Skigebieten ausreichend Desinfektionsmittel bereitgestellt und die Lifte und Gondeln regelmässig gereinigt. Zudem sollten Hotel- und auch Skigebietsmitarbeiter häufiger auf Corona getestet werden, und teilweise soll auch täglich vor Dienstantritt Fieber gemessen werden. Zu weiteren überschneidenden Massnahmen vieler Skigebiete zähle, dass beim Kauf der Saisonkarten Erstattungen garantiert seien, sollte es erneut zum Lockdown kommen.

(TN)