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Fast 50'000 Tourismusbetriebe mussten in Brasilien aufgrund der Pandemie bereits schliessen. Bild: Nad Hemnani

Fast eine halbe Million verlorene Jobs im brasilianischen Tourismussektor

Innert sechs Monaten haben 481'300 Personen in Brasilien aufgrund der Pandemie ihre Arbeit im Tourismus verloren. Gleichzeitig mussten fast 50'000 Betriebe dicht machen. Erholung ist nicht in Sicht.

Über ein halbes Jahr hält uns das Coronavirus nun schon in Atem und wirft unsere Reisepläne über den Haufen. Immer wieder ist in Medienberichten zu lesen, dass die Pandemie enorme Auswirkungen auf die Tourismusindustrie hat. Wie hart die Krise auf der anderen Seite des Globus zuschlägt, machen die kürzlich publizierten Zahlen des Allgemeinen Einstellungs- und Entlassungsverzeichnis (Cadastro Geral de Empregados e Desempregados (CAGED) von Brasilien deutlich. Laut dem nationalen Verband für den Handel mit Waren, Dienstleistungen und Tourismus (CNC) gingen in den letzten sechs Monaten alleine im Tourismus-Sektor des Landes 481'300 Jobs verloren.

Doch damit nicht genug. Nicht nur wichtige Arbeitsplätze gingen dadurch verloren, sondern ganze Betriebe müssen teilweise für immer ihre Türen schliessen. Laut demselben Verband sind es 49'900 Firmen. Der grösste Anteil davon machen Mikrotourismusunternehmen 29'200, gefolgt von 19'100 Kleinunternehmen, wie das Online-Portal «Latina Press» berichtet. Die geschlossenen Betriebe machen 16,7 Prozent des gesamten Angebotes aus.

Der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig im südamerikanischen Land. Im Jahr 2018 machte er laut einer Statistik von «Statista» 8,1 Prozent des BIP aus. Im vergangenen Jahr generierte der Sektor in Brasilien umgerechnet insgesamt 44,51 Milliarden Schweizer Franken. In den Monaten März bis September 2020 gingen aufgrund der gegenwärtigen Krise rund 34 Milliarden Schweizer Franken verloren. Der Anblick dieser Zahlen stimmt nachdenklich. Immerhin ist Brasilien nur eines von vielen Entwicklungsländern, das von der Pandemie und den ausbleibenden Touristen in diesem Ausmass betroffen ist.

(NWI)