Destinationen

Die einheitliche «Corona-Karte» der EU rückt in greifbare Nähe

Die EU kommt voran bei der dringlich nötigen europaweiten Koordination von Corona-Massnahmen.

Der Flickenteppich der unterschiedlichen Einreisebestimmungen weltweit und insbesondere in Europa sind aktuell der grösste Reisenachfrage-Hemmschuh und damit auch die grösste Geissel der Reise- und Luftfahrtbranchen. Das hat Travelnews an dieser Stelle schon mehrfach thematisiert. Während sich die Airlines vor allem auf Schnelltests konzentrieren, gibt es auf politischer Ebene im EU-Parlament die Bemühung, in Europa statt einem Flickenteppich wenigstens eine einheitliche Regelung zu haben hinsichtlich dem, was bei Einreisebestimmungen regulatorisch gelten soll. Auch darüber hat Travelnews bereits berichtet.

Nun ist man in Brüssel wieder einen Schritt weiter. Wie die SDA meldet, gibt es einen Kompromissvorschlag der deutschen EU-Ratspräsidentschaft, welcher gute Chancen auf Erfolg hat. Diesem zufolge könnten sich die Länder auf Kriterien für eine gemeinsame Karte einigen, auf welcher Regionen je nach Infektionsgeschehen farblich markiert sind. Für Gebiete mit wenigen Corona-Fällen sollen die Staaten keine Beschränkungen erlassen. Die Karte soll von der europäischen Gesundheitsagentur ECDC erstellt und jede Woche aktualisiert werden.

Auch für schwierige Themen wie einer gemeinsamen Datenanalyse und einem gemeinsamen Mapping konnten laut einem nicht namentlich genannten EU-Diplomaten gute Lösungen gefunden werden. Es gebe einen klaren Fokus auf einen regionalen Ansatz. Die nötige Mehrheit für die Vorschläge sei in Reichweite. Heute Mittwoch (7. Oktober) wollen sich die EU-Botschafter mit dem Papier befassen, welches danach bereits kommenden Dienstag vom Rat der Europaminister angenommen werden könnte.

Ob man das «Ampelsystem» mag oder nicht: Immerhin wäre hier mal für den Kurzstrecken-Reisebereich (aus Schweizer Sicht) etwas Verbindlichkeit. Obwohl natürlich die Möglichkeit, dass sich die Situation weiterhin wöchentlich ändern kann, kaum als grosser Nachfrage-Incentive wirken wird.

(JCR)