Destinationen

Ab dem 24. September 2020 müssen sich Reisende aus der Schweiz auf Zypern zwei Wochen in Quarantäne begeben und einen negativen Corona-Test vorlegen. Bild: Krisztina Papp

«Wir sind daran, sämtliche Abreisen bis und mit 24. Oktober zu annullieren oder umzubuchen»

Die Mittelmeerinsel Zypern reagiert auf die steigenden Coronavirus-Fallzahlen hierzulande und verlangt von den Einreisenden ab dem 24. September einen negativen PCR-Test und eine zweiwöchige Isolation. Für den Zypern-Spezialisten Rolf Meier Reisen ist aktuell der ungünstigste Zeitpunkt für die neuen Restriktionen.

1095 positive Coronavirus-Fälle vermeldete das BAG über das Wochenende. Die Positivitätsrate beläuft sich hierzulande auf vier Prozent. Die EU-Kommission empfiehlt, jene Gebiete als Hochrisikozone zu definieren, in welchen die Positivitätsrate über drei Prozent liegt, die Zahl der Neuansteckungen in den vergangenen zwei Wochen mehr als 50 beträgt oder die Zahl aller innerhalb von 14 Tagen neu gemeldeten Covid-19-Fälle über 150 pro 100'000 Personen liegt. Die Mittelmeerinsel Zypern befolgt diese Empfehlungen und hat die Schweiz als Hochrisikogebiet eingestuft, wie aus einem Schreiben des zyprischen Innenministeriums hervorgeht.

Demnach müssen Reisende ab Donnerstag, 24. September 2020 bei der Einreise einen negativen Coronavirus-Test vorlegen oder alternativ vor Ort machen. Zusätzlich dazu ist eine zweiwöchige Isolation notwendig. Wohl kaum wird in nächster Zeit jemand die Insel bereisen. Dieser Entscheid dürfte einmal mehr verheerende Auswirkungen auf das Reisegeschäft mit sich ziehen. Anfang September hat Travelnews eine Umfrage zum Herbstgeschäft bei den fünf grössten Reiseveranstaltern in der Schweiz durchgeführt. Diese ergab, obschon die Buchungen auf tiefem Niveau lagen, dass Zypern für eine Auszeit zu dieser Jahreszeit hoch im Kurs liegt. Die neuen Restriktionen werden wohl die Mehrheit der Reisepläne wieder ruinieren und erneut ein Loch in die Kassen der Reiseunternehmen mit sich ziehen.

Dies bestätigt Walter Fink, Co-Geschäftsführer des auf Zypern spezialisierten Unternehmens Rolf Meier Reisen in Neuhausen gegenüber Travelnews: «Zypern war noch eines der wenigen Länder das gegenseitig bereisbar war. Deshalb hatten wir der Situation entsprechend eine gute Nachfrage, vor allem auch für die Herbstferien, wo Zypern ideal ist. Die Entscheidung aus Zypern kommt für die Reiseveranstalter daher wohl zum denkbar schlechtesten Moment und bedeutet, dass es Schweizer Kunden nicht zumutbar ist unter den geltenden Vorschriften der Selbstisolation nach Zypern zu reisen. Rolf Meier Reisen ist daran, sämtliche Abreisen bis und mit 24. Oktober – nach Rücksprache mit den Kunden – zu annullieren oder umzubuchen.»

Die neuen Reiserestriktionen bringen noch viel weitgehendere Auswirkungen mit sich. Fink gehe davon aus, dass auch wenn Zypern die Schweiz wieder auf Kategorie A oder B (Einreise mit negativem PCR-Test) zurückstuft, es eine Weile dauern werde, bis wieder eine Reise auf die Insel gebucht werde. Ausserdem sei es ohnehin schwierig einzuschätzen, wann dies der Fall sein wird. «Im Moment empfehlen wir gebuchten Kunden ab 25.Oktober zuzuwarten», führt der Mitinhaber aus.

(NWI)