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Touristische Einreisen nach Dänemark sind vorerst kein Thema mehr. Bild: Mark König

Dänemark erklärt die Schweiz zum Risikogebiet

Dänen müssen bei Rückkehr einer Reise in die Schweiz in Quarantäne. Aber auch für Schweizer gibt es ab Sonntag neue Auflagen.

Die steigenden Corona-Infektionszahlen in der Schweiz gaben seit einiger Zeit Anlass zur Befürchtung, dass unser Land zum Risikogebiet erklärt werden könnte. So ist es nun auch geschehen: Dänemark - wieder einmal ein nordisches Land - hat die Schweiz genau dazu erklärt.

Konkret wird die Schweiz, welche bislang zu den «gelben» bzw. «offenen» Staaten im dänischen Corona-Ampelsystem zählte, ab morgen Samstag (19. September) zu einem «orangen» bzw. «gebannten» Staat. Dies geht aus Angaben der dänischen Polizei hervor. Mit auf der orangen Liste sind beispielsweise neu auch Österreich, die Niederlande und Portugal; bereits zuvor darauf waren etwa Frankreich, Spanien oder Belgien.

Zu touristischen Zwecken ist damit die Einreise nach Dänemark bis auf Weiteres verboten. Es gibt aber Ausnahmen: Die Einreise ist beispielsweise dann zulässig, wenn man einen Job in Dänemark hat oder geschäftlich dort unterwegs sein muss. Auch in Dänemark Studierende oder Au-Pairs dürfen einreisen. Ebenso sind Flug- und Schiffs-Crews sowie Diplomaten zugelassen. Allerdings wird bei all diesen Personen eine Gesundheitskontrolle bei der Einreise durchgeführt; wer Corona-Symptome zeigt, kann abgewiesen werden.

Umgekehrt empfiehlt Dänemark seinen Bürgern, von nicht notwendigen Reisen in diese orangen Länder abzusehen. Das betrifft alle Länder, deren Corona-Neuinfektionsrate 30 pro 100'000 Einwohner innert Wochenfrist übersteigt. Dänemark aktualisiert seine Reiserichtlinien jeden Donnerstag. Damit die Massnahme rückgängig gemacht wird, muss der Wert auf unter 20 fallen. Wer aus einem der betroffenen Länder nach Dänemark zurückkehrt, muss für 14 Tage in Quarantäne.

Fragwürdige Regionalisierung

Dänemark ist nicht allein. Bekanntlich haben Deutschland und Belgien einzelne Schweizer Kantone zu Risikogebieten erklärt - Genf,Waadt und Freiburg. Dort sind die Fallzahlen tatsächlich deutlich höher als in anderen Gebieten der Schweiz. Und ja, statt ganze Staaten zu Risikogebieten zu erklären, war stets darauf gepocht worden, doch bitte regionale Unterschiede zu berücksichtigen.

Nur lässt sich dies gerade bei einem kleinen Staat wie der Schweiz kaum sinnvoll umsetzen. Viele Deutsche reisen jetzt nicht mehr in diese Kantone. Aber wer es doch tut, kann völlig unbemerkt von dort auch wieder nach Deutschland reisen. Effektiven Schutz bietet die Massnahme also nicht, höchstens präventiven.  

(JCR)