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Sonnenuntergang über Hurghada: Für die Reise an den ägyptischen Ferienort am Roten Meer braucht es bald auch das Vorweisen eines negativen PCR-Tests. Bild: milosbb

Strengere Einreise-Anforderungen für Ägypten

Ab dem 1. September muss für die Einreise im ganzen Land ein negativer PCR-Test vorgelegt werden - bisher waren wichtige touristische Regionen davon ausgeschlossen. Die Einreise ist aber für Schweizer weiterhin gut möglich.

Erst seit dem 15. August gilt, dass bei der Einreise nach Ägypten ein negativer PCR-Test vorgelegt werden muss. Von dieser Regelung ausgenommen waren bislang die Gouvernements Red Sea, Sinai und Matrouh, wo sich die wichtigen Ferienorte am Roten Meer befinden. Doch damit ist bald Schluss: Ab dem kommenden 1. September wird Ägypten von sämtlichen Einreisenden einen negativen PCR-Test verlangen, unabhängig des Einreiseorts. Dies hat Premierminister Mostafa Madbouli letzte Woche im Rahmen einer Pressekonferenz angekündigt. Grund für diese Verschärfung der Einreisekontrollen seien wachsende Infektionsraten in diversen Ländern - welche Länder das sind, wurde nicht präzisiert.

Fakt ist, dass Ägyptens Tourismus weiterhin langsam wächst. Seit der Wiedereröffnung des Landes am 1. Juli kamen bisher rund 100'000 Touristen ins Land; diese stammen laut übereinstimmenden ägyptischen Medienberichten überwiegend aus der Schweiz sowie aus der Ukraine, Weissrussland, Ungarn und Serbien. Diese Länder haben auch keine Vorbehalte gegenüber Reisen nach Ägypten, im Gegensatz zu vielen anderen wie zum Beispiel Deutschland, wo eine «Teilreisewarnung» für Ägypten gilt.

Michael Grütter, Geschäftsführer des Zürcher Ägypten-Spezialisten Express Travel International (ETI), möchte sich zur neuen Regelung noch nicht zu sehr äussern: «Wir klären mit den Leistungsträgern und den Behörden vor Ort, was genau Sache ist, und informieren erst dann, wenn wir alles schwarz auf weiss vorliegen haben.» Es sei nicht undenkbar, dass solche Ankündigungen auf Druck der Tourismusindustrie oder anderer Interessensgruppen noch vor Inkrafttreten rückgängig gemacht werden könnten.

In diesem Zusammenhang muss noch gesagt werden, dass ein Vorweisen eines PCR-Tests mittlerweile in vielen Ländern Standard ist und sicher nicht dieselbe «abschreckende Kraft» hat wie eine Quarantänepflicht. Von daher: Ägyptens Badestrände lassen sich für Schweizer auch nach dem 1. September bereisen. Die Gesundheitsversorgung in den Feriengebieten ist gut, die Prozesse vom Flughafen über den Transfer bis ins Hotel «Corona-tauglich» - zumindest da, wo die Resorts geöffnet sind. Aktuell haben rund 600 Resorts von der ägyptischen Regierung eine Lizenz zum Wiedereröffnen erhalten, allerdings mit lediglich 50 Prozent der Kapazität. Aber eben, das spricht dafür, dass die Gesundheitsmassnahmen vor Ort ernst genommen werden.

Grütter jedenfalls verzeichnete seit Juli «unter anderem dank dem Mut von Edelweiss, Ägypten wieder aufzubauen, ein befriedigendes Volumen nach Ägypten», welches aber im Vergleich zum Potenzial der Destination bescheiden sei. Nun hofft er, dass die Lage in Bezug auf Ägypten wie bisher ruhig bleibt und sich die Schweizer ihre Reisemöglichkeiten nicht vergeigen - weder von Behördenseite (Reisewarnungen oder Quarantänepflichten, wobei letzteres eher unwahrscheinlich ist, da die Fallzahlen in Ägypten aktuell tief sind und die Raten seit Wochen sinken) noch durch steigende Infektionszahlen bei Schweizern selber.

(JCR)