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Der lange Weg zur Erholung der touristischen Nachfrage ist leider mit häufig wechselnden Einreisebestimmungen gepflastert - nun auch in Island. Bild: Rory Hennessey

Island auferlegt Einreisenden wieder eine Quarantänepflicht

Das Geschäft mit dem nordischen Inselstaat war wieder vielversprechend angelaufen. Doch die neue Einreisebestimmung macht viele Pläne zunichte.

Die stets wechselnden Einreisebestimmungen sind ein echter Pferdefuss für Reisende und die Reisebranche, wie wir bereits mehrfach argumentiert haben. Das neuste Beispiel stammt vom Freitag: Just an jenem Tag, an welchem Island-Anbieter ihre Herbstprogramme vorstellten und man einigermassen zuversichtlich von einer steigenden Nachfrage für die Insel aus Feuer und Eis im Nordatlantik ausgehen konnte, kam der Hammer: Ab dem kommenden Mittwoch (19. August) verlangt Island von jedem Einreisenden neben dem bereits bisher verlangten PCR-Test bei Ankunft neu auch 4-5 Tage Quarantäne sowie einen anschliessenden zweiten Test. Nur wenn beide Tests negativ zurückkommen, darf die Reise fortgesetzt werden. In den 4-5 Tagen bleibt man in Selbstisolation. Alternativ kann man auch einfach eine 14-tägige Quarantäne eingehen. Die Regel gilt übrigens auch für Einheimische, weshalb auch der Outgoing-Tourismus betroffen ist. Ausgenommen sind lediglich Kinder/Jugendliche ab Jahrgang 2005.

«De facto sind damit die Hürden zu gross, um die Insel ein- oder zwei Wochen lang komfortabel zu bereisen», schreibt Nordland-Spezialist Kontiki Reisen, für welchen dieser Entscheid ein herber Schlag ist. «Sobald die Schweiz ihre - und der Norden seine - Fallzahlen in den Griff bekommt, stehen wir am Start, um unseren Reisegästen eine breite Auswahl an authentischen Nordenerlebnissen zu bieten», schreibt Kontiki weiter. Am angekündigten Webinar vom 17. August um 09.00 Uhr werde festgehalten - auch, um über die neue Situation zu informieren.

Die neuen Restriktionen wurden implementiert, weil Island - welches sich erst vor rund zwei Monaten wieder für herkömmliche Touristen aus dem EU/EFTA-Raum sowie rund einem Dutzend weiterer Länder geöffnet hatte - in den vergangenen Wochen zwei Infektions-Cluster identifizierte. Die aktuelle Inzidenz im Kleinstaat liegt bei 21 pro 100'000 Einwohnern. Darüber hinaus wolle man damit auf die europaweit steigenden Fälle vorbereitet sein. Diese neue Einreisebestimmung mag verständlich sein, schürt aber die Unsicherheit bei Reisenden weiter.

(JCR)