Destinationen

Unbeschwerte Sommertage in Apulien geniessen. Alle Bilder: Cornel Küng

Italienische Gastfreundschaft wie wir sie kennen

Cornel Küng

Unterwegs zu Fuss in den verschlungenen Gassen oder mit dem Bike oder dem Auto im «Parco Naturale»: So sind die Ferien in der Region Apulien, im Südosten Italiens, coronafrei geniessbar. Die Sommertage in Italien machen trotz Hygienevorschriften glücklich, erzählt Travelnews-Co-Geschäftsführer Cornel Küng.

Die Vorfreude auf Apulien dominierte ganz klar! Nichtsdestotrotz spielte der eine oder andere Gedanke über Reise und Aufenthalt im Vorfeld mit. Wie sicher nehme ich das Umfeld wahr, und fühlt sich die Reise auch nach Ferien an?

Nebst drei anderen Regionen Italiens verlangt auch Apulien eine Selbstdeklarierung. Ein Online-Formular muss als PDF an eine Amtsstelle per E-Mail geschickt werden. Es sind lediglich zwei Seiten zum ausfüllen, welche in 5 Minuten schnell und unkompliziert ausgefüllt werden können. Dies dient wohl dem Tracing von Feriengästen im Bedarfsfall.

Der Flughafen Zürich zeigt sich zu Ferienbeginn noch entspannt

Das Flugerlebnis ist genau so, wie aus anderen Reiseberichten hervorgeht. Der Flughafen Zürich zeigte sich am ersten Sommerferien-Weekend der Schweiz noch entspannt. Es herrschen zum Glück angenehme Durchlaufzeiten beim Check-In und bei der Sicherheitskontrolle, ebenso verlief das Boarding ruhig.

Ein Grossteil der Passagiere bewegte sich allerdings ohne Maske und ohne Einhaltung des Mindestabstandes am Flughafen, was sich im Flugzeug dann schlagartig änderte. Denn in den Flügen gilt seit kurzem eine Maskenpflicht. Eine Maske auf einer Kurzstrecke tragen zu müssen empfanden wir höchstens als geringe Einschränkung.

Effizient war auch die Bodenleistung in Brindisi. Trotz Temperatur-Scanning aller Passagiere, sassen wir eine halbe Stunde nach der Landung schon in unserem Mietwagen Richtung Masseria San Giovanni. Soweit also eine Anreise in der Hochsaison ohne der sonst üblichen Volumeneffekte. Es fühlt sich fast schon an, als würden wir in der Zwischensaison reisen.

Trotz Umsetzung der Vorschriften, herzhafte Gastfreundschaft

Nach fünf Reisetagen ist nun die Nr. 1 der Bedenken im Vorfeld definitiv ausgeräumt: Sind wir ausländischen Touristen hier auch als Gäste willkommen? Glücklicherweise schlich sich in keiner Situation ein solcher Gedanke ein. Die liebenswerte und so oft gelobte Gastfreundschaft der Pugliesi war kein bisschen eingetrübt. Warmherzig, stimmiger Rhythmus und auch der Humor ist präsent.

Positiv überraschend war die sinnhafte Umsetzung der Vorschriften in den Unterkünften, Restaurants, Bars und in öffentlichen Gebäuden. Denn bei direktem Kundenkontakt trägt das Personal sowohl drinnen wie auch (allermeistens) draussen eine Maske. Während Randzeiten und bei Abwesenheit von Gästen werden die Masken von den Angestellten auch mal tief getragen. In einigen Hotels und Restaurants werden zusätzlich auch noch Handschuhe getragen.

Interessant ist, dass Gäste sowohl im Vorfeld per E-Mail wie auch bei Ankunft auf die Vorschriften hingewiesen werden, aber offenbar bei Nichtbefolgen nicht zum Tragen gezwungen werden, zumindest solange die Mindestabstände gewahrt bleiben.

Coronafreie Gedanken geniesst man in der schönen Natur Italiens

Am Strand war dann von Corona nichts mehr zu spüren, zumindest an den öffentlichen Abschnitten nicht. An hoteleigenen Strandabschnitten fällt dann auf den zweiten Blick auf, dass Liegestühle mit mehr Abstand voneinander hingestellt werden. Doch egal ob an öffentlichen oder Hotel privatisierten Stränden, die Masken fehlen praktisch gänzlich. Schön ist jedenfalls, dass die Dichte an Menschen am Strand allerdings geringer als sonst in der Hochsaison ist.

Coronafreie Stunden erlebt man dann unterwegs zu Fuss in den verschlungenen Gassen oder per Bike oder Auto im "Parco Naturale". Auch die bekannteren Ortschaften im hügeligen Itriatal lassen sich zumindest draussen maskenlos erkunden. Hier entflieht man dem Coronavirus und den Vorschriften etwas.

Italianità beim abendlichen promenieren auf der Piazza oder der Flaniermeile fühlt sich so schön an wie immer in Italien. Die Touristendichte ist ersichtlich und erfreulich tief, und Apulien im Hochsommer so zu erleben schlicht ein Geschenk. Sommertage im Süden Italiens lassen sich zurzeit wunderbar geniessen.

PS: Interessanterweise war im Rückblick aus der Gesundheitsperspektive das Boarding in Zürich wohl der unsicherste Moment.