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Die Welt wird zunehmend eingeteilt in Gesundheitskriterien wie «sicher» und «riskant». Bild: Porapak Apichodilok

29 «Risikoländer» fallen als Reiseziele vorerst weg

Das Bundesamt für Gesundheit hat eine Liste mit 29 Risikoländern, für welche bei Heimkehr eine Quarantäne gilt, publiziert. Erste Veranstalter haben bereits reagiert. Andere sind erleichert.

Gebannt wartete die Schweizer Tourismusindustrie auf die «Risikoländer-»Liste des Bundesamts für Gesundheit - am späten gestrigen Nachmittag (2. Juli) wurde sie publiziert. Insgesamt 29 Länder umfasst sie, also doch mehr als ursprünglich angenommen, und darunter finden sich zwar einerseits zahlreiche Länder, für welche aktuell noch keine allgemeine Einreisegenehmigung vorliegt, aber auch Ziele, die man bereits hätte bereisen können, welche aber aufgrund der Quarantänepflicht nach der Heimkehr in die Schweiz wohl kaum mehr in Frage kommen.

Zur Erinnerung: Diese neue Regelung gilt ab dem kommenden Montag, 6. Juli. Personen, die aus den genannten Gebieten einreisen, müssen für zehn Tage in Quarantäne, d.h. ununterbrochen zuhause oder am selben Ort bleiben. Das BAG führt für diese Länder eine entsprechende Liste, die einmal monatlich angepasst wird. Auf der Liste sind Länder, wo die Zahl der Neuinfektionen pro 100'000 Personen in den letzten 14 Tagen mehr als 60 beträgt, oder wo die Datenlage so dünn ist, dass keine vernüftige Lageeinschätzung vorgenommen werden kann, oder auch wenn innerhalb des vergangenen Monats wiederholt infizierte Personen aus dem entsprechenden Land eingereist sind. Das sind demnach die 29 Risikoländer:

  1. Argentinien
  2. Armenien
  3. Aserbaidschan
  4. Bahrain
  5. Bolivien
  6. Brasilien
  7. Chile
  8. Dominikanische Republik
  9. Honduras
  10. Irak
  11. Israel
  12. Kapverden
  13. Katar
  14. Kolumbien
  15. Kosovo
  16. Kuwait
  17. Moldawien
  18. Nordmazedonien
  19. Oman
  20. Panama
  21. Peru
  22. Russland
  23. Saudi-Arabien
  24. Schweden
  25. Serbien
  26. Südafrika
  27. Turks & Caicos
  28. USA
  29. Weissrussland

Zwar figurieren normalerweise gewichtige touristische Länder auf der Liste, wie die USA, Südafrika, der Oman oder viele südamerikanische Länder - für diese ist aktuell die touristische Einreise aber ohnehin nicht möglich. Ärgerlicher ist es für die Dominikanische Republik, welche kürzlich wieder die Grenzen öffnete. In Europa sind vor allem osteuropäische Ländern betroffen, sowie Schweden, dessen eigenwilliger Kurs bei der Bewältigung der Corona-Pandemie nun zu einer internationalen Ausgrenzung geführt hat.

Umgekehrt fehlen einige Länder auf der Liste, die man ursprünglich als potenzielle Kandidaten betrachtet hatte, darunter Kroatien oder die Türkei. Darauf spezialisierte Reiseveranstalter zeigten sich in Sozialen Medien entsprechend erleichtert.

Die Grossveranstalter ermöglichen den Reiserücktritt

Schnell reagiert hat DER Touristik Suisse, mittels Pressemitteilung. Pauschalreisekunden, welche in einer der genannten Länder gereist wären, bieten Kuoni und die weiteren Marken von DER Touristik Suisse eine kostenlose Umbuchung oder Stornierung ihrer Reise an. «Diese Entscheidung haben wir vor dem Hintergrund getroffen, dass eine Quarantäne-Pflicht für betroffene Kundinnen und Kunden sowie ihre Arbeitgeber einen Hindernisgrund für eine Reise darstellen kann. Und wir unterstreichen damit, dass die Buchung einer Pauschalreise im Reisebüro – also eine Verbindung von mindestens zwei Leistungen zum Paketpreis – gerade in diesen dynamischen Zeiten den grössten Schutz bei unvorhergesehenen Ereignissen vor und während einer Reise bietet», begründet Annette Kreczy, die den Reisebüro-Vertrieb von Kuoni verantwortet, die Entscheidung.

Auf Anfrage von Travelnews bestätigen auch TUI Suisse sowie Hotelplan Suisse, dass eine solche Regelung gilt, sprich, dass Pauschalreisen im vorliegenden Fall kostenlos umgebucht oder storniert werden können. Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler erklärt, man werde betroffene Kunden proaktiv informieren; es liegt diesen jedoch frei, die Reise auf Wunsch anzutreten. Die angepassten Annullationsbedingungen gelten vorerst für Abreise bis 15. Juli 2020. Betroffen seien bislang vor allem die Reiseländer Schweden und Dominikanische Republik. TUI-Sprecherin Bianca Schmidt ergänzt: «Wer bei uns bucht, kann sowieso bis 14 Tage vor Abreise kostenlos stornieren oder umbuchen.»

(JCR)