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Beliebte thailändische Touristenorte versuchen eine sanfte Öffnung. Die Regeln dafür sind aber streng. Bild: Andrzej Suwara

Thailand plant den Relaunch mit «Travel Bubbles»

In Chiang Mai, Koh Samui, Krabi, Phuket und Pattaya sollen bald Touristen in limitierter Anzahl, dafür Quarantäne-befreit einreisen dürfen. Dass auch Reisende aus der Schweiz darunter sein werden, scheint angesichts der vorgeschlagenen Massnahmen aber unwahrscheinlich.

Thailand ist das wichtigste Reiseland in Asien - jedoch weiterhin für ausländische Touristen geschlossen. Nun haben die thailändischen Tourismus-Behörden einen Vorschlag ausgearbeitet, wie der Tourismus langsam wieder auf Touren kommen könnte.

Dabei geht es um die Schaffung von «Travel Bubbles». Konkret sollen fünf Regionen des Landes quasi als «Experimentierzonen» herhalten und Reisende in limitierter Anzahl und aus vorher definierten Ländern wieder empfangen dürfen. Sollten diese Tests erfolgreich verlaufen, werde eine generelle Öffnung des Landes für den Tourismus möglich. Die fünf Regionen sind gleich touristisch wichtige: Chiang Mai, Koh Samui, Krabi, Phuket und Pattaya. Bangkok zählt nicht dazu. Insgesamt sollen bis zu 1000 Touristen pro Tag im Land, dabei in diesen Regionen, ankommen dürfen, jeweils ohne eine 14-tägige Quarantäne durchlaufen zu müssen.

Das «Experiment» soll drei Phasen beinhalten. Laut der Tourism Authority of Thailand (TAT) würde Phase 1 im August 2020 beginnen; dann sind jeweils nur Gruppen aus bestimmten Ländern zur Einreise erlaubt, und nur in die genannten Gebiete. Phase 2 würde beginnen, wenn die Infektionsfälle innerhalb eines Monats nicht signifikant steigen, und würde beinhalten, dass mehr Touristen, dannzumal auch individuell, anreisen können und auch weitere Regionen geöffnet werden. Bleiben die Infektionsfälle weiterhin stabil tief, würde dann Phase 3 folgen, die komplette Öffnung des ganzen Landes für alle Gruppen- und Individualreisenden.

So sieht der Vorschlag der thailändischen Behörden aus. Bild: zugesandte Kopie aus der Bangkok Post, die sich auf die Chiang Mai

Schweizer wohl zunächst nicht dabei

Die Frage ist: Welche Länder dürfen für dieses «Experiment» - ähnlich wie es Mallorca mit deutschen Touristen durchführte - Reisende entsenden? Zunächst mal sollen nur Reisende aus Ländern einreisen dürfen, in denen seit 60 Tagen keine neue Coronavirus-Infektion registriert wurde. Damit wäre die Schweiz bis auf Weiteres mal aussen vor, wie zahlreiche andere Länder auch. Touristen aus China, Taiwan und Japan sollen dem Vernehmen nach aber dabei sein dürfen, wenngleich diese Kriterien dort auch nicht zutreffen. Thailand selber hat die Lage recht gut im Griff: Per 3. Juli 2020 gab es landesweit nur 3180 Infektionsfälle, wovon sich 3066 Personen bereits wieder erholt hatten. Nur eine Neuinfektion war gestern zu verzeichnen; die Anzahl Todesfälle ist mit 58 im internationalen Vergleich sehr gering. Doch das Land will keine Risiken mit einer vorschnellen touristischen Öffnung eingehen.

Der Vorschlag der TAT ist übrigens noch nicht Gesetz, sondern muss noch vom staatlichen Gesundheitsamt abgenickt werden. Derweilen wird die Infrastruktur in Thailand langsam hochgefahren. 127 der 155 Nationalparks sind bereits wieder geöffnet. Wer sie besuchen will, muss allerdings den Besuch vorher via App registrieren. Der Fokus der TAT liegt dabei aktuell auf einheimische Touristen, welche aber den internationalen Touristenverkehr nicht einmal annähernd kompensieren können.

(JCR)