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Seit heute ist die SwissCovid-App im Einsatz – mit dem Ziel, Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen. Bild: Free To Use Sounds

Wann kommt die Covid-App für Auslandferien?

Ab heute steht die SwissCovid-App bereit, die ein Contact-Tracing erlaubt. Noch ist ihr Einsatz bei einem Auslandaufenthalt nicht möglich.

Wer will, kann sich seit heute in der Schweiz tracken lassen, um herauszufinden, ob man in den letzten Tagen einer coronainfizierten Person näher als 1.50 Meter kam. Das Bundesamt für Gesundheit BAG empfiehlt den Download der App, um die weitere Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Die letzten Tage haben gezeigt, die Pandemie gehört noch nicht der Vergangenheit hat. Etwa in Deutschland kam es zu erneuten Ausbrüchen. Und seit diesen Tagen lassen sich auch wieder Auslandferien erleben. Die Strände füllen sich wieder. So sehr, dass in Andalusien am letzten Sonntag – obwohl noch kaum ausländische Touristen im Land sind – bei den ersten Stränden wegen zu grossem Andrang der Zugang geschlossen werden musste.

Und gemäss «Tages-Anzeiger» haben mehrere Reisende aus diversen Kantonen das Coronavirus aus dem Ausland in die Schweiz zurückgebracht. Die Reisenden seien zuvor in «europäischen Ländern mit hoher Virusaktivität» unterwegs gewesen, sagt Rudolf Hauri, Präsident der Vereinigung der Kantonsärzte, ohne einzelne Staaten zu nennen.

Politische Hürden

Leider kann die SwissCovid-App vorerst im Ausland nicht eingesetzt werden. Dies hat keine technologischen Gründe, sondern politische, weil auch das Thema Datenschutz reinspielt. Wobei anzumerken ist: Die Daten über «Begegnungen» mit anderen Nutzern werden anonym gespeichert; die Zufalls-IDs werden auch nur vom eigenen Telefon auf externe Server weitergegeben, wenn ein Nutzer positiv getestet wurde und dies in der App einträgt.

Es liegt im Interesse der Gesamtbevölkerung - und auch der Reisebranche im Besonderen - wenn neue Infektionsherde frühzeitig erkannt werden, Isolationen so lokal möglich sind und damit eine potenzielle, desaströse 2. Welle verhindert werden kann. Das Problem aus Sicht von Reisenden ist aber noch, dass die App nur im eigenen Land funktioniert.

Immerhin zeichnet sich da Besserung ab. Gestern meldete das deutsche Kanzleramt, die deutsche Corona-Warn-App solle noch vor der Hauptreisezeit auch in anderen Ländern nutzbar sein. «Wir denken, dass wir zum Beispiel Österreich, Schweiz, Italien noch vor der grossen Sommerhauptreisezeit anbinden können, weil die ein sehr ähnliches Konzept verfolgen wie wir», sagte Kanzleramtsminister Helge Braun.

Deutschland, Österreich, die Schweiz und Italien setzen bei ihren offiziellen Corona-Warn-Apps auf ein technisches Konzept von Apple und Google, das ein hohes Datenschutzniveau mit einer dezentralen Speicherung der Kontaktdaten vorsieht. In Frankreich indes werden die Daten an den Staat weitergegeben. Diese unterschiedliche Handhabe verhindert vorerst einen paneuropäischen Einsatz einer App.

(TN)