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Freundliche Europapark-Mitarbeitende heissen Gäste willkommen - mit Mundschutz und Desinfektions-Fläschchen. Bild: SD

Die neue Normalität: Ein Tag im Europapark Rust

Wie gestaltet sich der Besuch des beliebten Themenparks in Süddeutschland in diesen Zeiten? Travelnews war letzte Woche vor Ort.

Seit bereits 45 Jahren gibt es den Europapark Rust - doch einen Saisonstart wie dieses Jahr gab es noch nie. Mit den schweren Auswirkungen der Corona-Pandemie hatte niemand gerechnet und natürlich wurde auch der beliebte Themenpark, rund 90 Kilometer nördlich von Basel im deutschen Bundesland Baden-Württemberg gelegen und daher auch bei Schweizern extrem beliebt, hart von den Grenzschliessungen und Betriebseinschränkungen getroffen.

Immerhin: Seit dem 29. Mai darf der meistbesuchte Park im deutschsprachigen Raum wieder Besucher empfangen, also mit gut 60 Tagen Verspätung gegenüber der ursprünglichen Planung. Was darf man aktuell von einem Besuch erwarten? Travelnews war jüngst vor Ort und hat sich die neue Normalität angeschaut.

Ticket buchen – nur online

Bereits im Vorfeld ist die grösste Änderung, dass Tickets aktuell nur online gelöst werden können. Die Kassen sind geschlossen, ein direkter Kartenverkauf vor Ort findet nicht statt. Das ist übrigens auch bei anderen deutschen Attraktionen der Fall (z.B. Insel Mainau). Da die Besucherzahl in diesem Jahr begrenzt ist – als wir den Park besuchten, galt eine Obergrenze von maximal 10'000 Besuchern, dies wurde inzwischen aber erhöht – ist auch eine frühzeitige Online-Reservierung zu empfehlen, denn die Online-Wartezeiten im Vorverkauf haben gezeigt, dass die Nachfrage gross ist.

Mit Maske in die Achterbahn: Geht das?

Viele «Corona-Vorschriften» gelten für Besucher innerhalb des Parks. Zum einen die inzwischen gewohnten Abstandsregeln, etwa in Warteschlangen, oder die omnipräsenten Möglichkeiten zur Handdesinfektion. Es gibt Selbstbedienungs-Desinfektions-Fläschchen, es sind aber auch überall Europapark-Mitarbeitende unterwegs, bei denen kostenfrei die Hände desinfiziert werden können.

Eine Vorschrift, die vor allem für Schweizer Besucher eher ungewohnt ist, ist die Maskenpflicht innerhalb des Parks. Diese gilt zumindest in den Warteschlangen und auch bei der Benutzung der Attraktionen.  Der Härtetest zeigt: Sogar in den schnellen Achterbahnen wie Silverstar, Bluefire und Wodan sind die Masken nicht verrutscht.

Erfreulich ist, dass ein Grossteil der Besucher dies eigenverantwortlich umsetzt, auch wenn die Nase bei vielen nicht unbedingt bedeckt war. Bei jeder Attraktion stehen jedoch auch Mitarbeiter, die die Umsetzung kontrollieren und einfordern. Für Kinder unter sechs Jahren gilt die Maskenpflicht nicht.

Weniger Besucher = weniger anstehen?

Trotz der reduzierten Besucherzahl kann man den Warteschlangen leider nicht entgehen. Dies hat mehrere Gründe: So sehen Warteschlangen zu Corona-Zeiten deutlich länger aus, da auch hier der Mindestabstand zwischen den einzelnen Wartenden eingehalten werden muss und im Unterschied zu den Vorjahren die Warteschlangen vor allem auf den Aussenbereich ausgedehnt werden, da dort das Infektionsrisiko geringer als innerhalb der Gebäude. So erklärte es jedenfalls ein Mitarbeiter auf unsere Nachfrage. Auch fahren die einzelnen Bahnen immer mit dem entsprechenden Mindestabstand zwischen den Besuchern, so dass jeder zweite Platz auf den Bahnen frei bleibt. (Anmerkung: Inzwischen ist diese Regel wieder gelockert, d.h. die Bahnen fahren wieder voll besetzt ohne Sicherheitsabstand.)

Die Wartezeiten sind nicht so extrem wie befürchtet, da ja die Besucherzahlen begrenzt sind. Insgesamt waren die Wartezeiten moderat und wenn man die App zu Rate zieht, konnte man Top-Attraktionen wie die Silver Star oder die Blue Fire auch mit «nur» 25 Minuten Wartezeit fahren. Doch werden sich diese Zeiten mit einer Steigerung der Besucherzahlen wohl noch deutlich erhöhen.

Zwar wurde im Vorfeld die App beworben, über die man sich bereits virtuell bei den grössten Attraktionen anstellen kann – leider hat dies bei uns nicht ein einziges Mal funktioniert, da das Kontingent für das virtuelle Anstehen bereits immer erschöpft war. So war nur das altmodische Schlangestehen machbar.

Warteschlange mit Sicherheitsabstand von 2 Metern... Bild: SD

Essen im Europapark

Eine gastronomische Weltreise durch den Park war auch in diesem Jahr möglich, wenige Imbissstände und Restaurants waren geschlossen, der Grossteil wie gewohnt geöffnet. Auch hier gilt Maskenpflicht bis zum Sitzplatz.

Was ist mit der Wasserwelt Rulantica?

Die im letzten Winter eröffnete Wasserwelt Rulantica hat seit dem 10. Juni mit ebenfalls entsprechenden Massnahmen wieder eröffnet. Auch hier gibt es nur den Online-Ticketverkauf. Und wir können beruhigen: In der eigentlichen Wasserwelt herrscht keine Maskenpflicht. Die Maske kann im Garderobenschrank verstaut werden.

Fazit

Ein Besuch im Europapark lohnt sich alleweil; an die neuen Hygienemassnahmen ist man ja bereits von andernorts auch einigermassen gewohnt. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, vor dem Besuch des Europapark sich auf dessen Website über den aktuellen Stand hinsichtlich Hygienemassnahmen und Sonderregelungen zu informieren.

(JCR/SD)