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Weltweit intensivieren Airlines ihre Gesundheitsmassnahmen. Bild: Adobe Stock

Swiss fragt nach KontaktdatenSRV-Aufruf für schweizweite Petition – Kein Flugticket unter 40 Euro

Die jüngsten Neuigkeiten zur Coronavirus-Krise: Diese Auswirkungen hat die Pandemie auf die Reisewelt.

Swiss fragt nach Kontaktdaten

Eine Swiss-Passagierin musste bei einem Flug von London nach Zürich ihre persönlichen Daten angeben – überraschend, denn bisher hatte die Swiss nicht darüber informiert. Über die neue Kontaktkarte sei noch nicht informiert worden, weil «diese Massnahme an der letzten Pressekonferenz vom 28. Mai noch nicht finalisiert war», sagt die Swiss zu «20 Minuten», «seit dem 2. Juni 2020 sollen alle in die Schweiz einreisenden Fluggäste eine sogenannte Kontaktkarte ausfüllen».

Dabei handle es sich um eine Auflage des BAG. Die Karten würden 14 Tage unter Verschluss gehalten und bei Bedarf dem BAG jederzeit zur Verfügung gestellt. Ein BAG-Sprecher sagt dazu, dass das Ausfüllen der Karte zwar nicht verpflichtend sei, es werde aber zum eigenen Schutz der Passagiere dringend empfohlen: «Die Kontaktkarten erlauben die Nachverfolgung von Mitpassagieren. Dies, falls nachträglich ein Covid-19 Fall bestätigt wurde, welcher im gleichen Flugzeug sass.»

SRV setzt sich für Verlängerung des Erwerbsersatzes für Selbstständige ein

Nachdem der Bundesrat die Erwerbsersatzentschädigung für Selbstständige per Ende Mai ersatzlos aufgehoben hat, intervenierte der Schweizer Reise-Verband (SRV) am 20. Mai 2020 bei Staatssekretärin Marielle Ineichen-Fleisch und forderte eine Verlängerung der Erwerbsersatzentschädigung. «Diese Forderung haben wir vergangene Woche zusammen mit den Branchenorganisationen STAR und TPA bei den laufenden Gesprächen mit dem SECO erneut deponiert», schreibt heute der SRV seinen Mitgliedern. «Natürlich sind auch andere Branchen von dieser Aufhebung betroffen und wir dürfen nicht davon ausgehen, dass in dieser Angelegenheit eine branchenspezifische Lösung bewilligt wird. Deshalb rufen wir Sie dazu auf, noch heute diese schweizweite Petition zu unterzeichnen, um damit an die Staatssekretärin zu gelangen.» Der Link soll auch an alle Mitarbeitenden weitergeleitet werden.

Cathay Pacific erhält Staatshilfe

Eine milliardenschwere staatliche Finanzhilfe soll Hongkong-Carrier Cathay Pacific retten. Die Airline soll insgesamt 39 Milliarden Hongkong-Dollar (4,8 Mrd Franken) erhalten. Mehr als die Hälfte des Geldes sollen neue Vorzugsaktien einbringen, die der Staat zeichnet. Weitere 11,7 Milliarden verspricht sich Cathay von der Ausgabe neuer Aktien an Altaktionäre. Der Staatskredit soll 7,8 Milliarden Hongkong-Dollar in die Kasse spülen.

Dem Plan zufolge wird die Regierung in Hongkong nach der Rettung über die Vorzugsaktien gut sechs Prozent an Cathay Pacific halten. Die bisherigen Aktionäre müssen dem Vorhaben noch zustimmen. Die Hauptversammlung ist um den 13. Juli geplant. Der weitgehende Stopp weltweiter Flüge im Zuge der Corona-Pandemie hat das Unternehmen wie andere Fluggesellschaften in schwere Turbulenzen gestürzt. Langfristig will Cathay Pacific deshalb das gesamte Geschäftsmodell überprüfen.

Österreich greift der AUA unter die Arme und verlangt Ticket-Mindestpreis

Österreich hat sich mit der Lufthansa Group über die Rettung von deren Tochtergesellschaft Austrian Airlines (AUA) geeinigt. Demnach werden Österreich und die Lufthansa die Airline mit 600 Millionen Euro am Leben erhalten - im Gegensatz zu Deutschland gibt es allerdings keine staatliche Beteiligung an der Fluglinie. Ein Viertel des Hilfskredits (150 Mio. Euro) wird von der öffentlichen Hand beigesteuert, die Lufthansa zahlt ebenfalls 150 Millionen Euro ein. Die verbleibenden 300 Millionen Euro bestehen aus Krediten eines österreichischen Bankenkonsortiums, für welches staatliche Garantien bestehen. Die Lufthansa hat sich derweil verpflichtet, eine zehnjährige Standortgarantie für AUA abzugeben, was Arbeitsplätze in Österreich erhält. Darüber hinaus soll der Hub Wien gestärkt werden.

Die Hilfe ist in Österreich aber noch an weitere Bedingungen gebunden. So wurden Bedingungen für Klimaschutz vereinbart und es wird ein Mindestpreis für Flugtickets von 40 Euro eingeführt (in welchem alle Gebühren, Steuern und Abgaben künftig enthalten sein müssen). Für Kurzstrecken unter 350 Kilometer wird zusätzlich eine Abgabe von 30 Euro eingeführt. Damit will Österreich Preis-Exzessen und gewissen ökologischen Folgen vorbeugen.

Neuseeland ist offiziell coronafrei

Die letzte Corona-Patientin Neuseelands gilt als genesen und das Land hat seit 17 Tagen keine Neuinfektionen mehr registriert. Während Neuseeland die strikten Einreisebeschränkungen aufrecht erhält, hob die Regierung alle anderen Einschränkungen auf. Abstandsregeln oder die Begrenzung einer Personenzahl bei Treffen fallen weg. Daher dürfen am Wochenende, wenn die Rugby-Meisterschaft fortgesetzt wird, wieder unbeschränkt Fans in die Stadien. «Wir sind zuversichtlich, dass wir die Übertragung des Virus in Neuseeland vorerst unterbunden haben», sagte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern bei einer Pressekonferenz. In Neuseeland gab es gut 1500 bestätigte Fälle der Infektion mit dem Virus SARS-CoV-2. Insgesamt 22 Menschen starben an dem Virus.

Mallorca startet Testbetrieb

6000 Touristen aus Deutschland dürfen schon ab dem 15. Juni nach Mallorca und auf die anderen Balearen-Inseln fliegen – also zwei Wochen vor der offiziellen Öffnung der Grenzen. Die Zentralregierung in Madrid habe einem Antrag der Inseln auf Durchführung eines Pilotprojekts nach langen Verhandlungen zugestimmt, berichtet «El País». Das Pilotprojekt soll dazu dienen, den Ernstfall – den erwarteten Touristenansturm nach Öffnung der Grenzen am 1. Juli – zu proben. Man wolle prüfen, ob die Sicherheitsprotokolle unter anderem an den Flughäfen und in den Hotels funktionieren. Von den 6000 deutschen Touristen können 4000 ihre Ferien auf Mallorca verbringen, 1000 auf Menorca und 1000 auf Ibiza und Formentera – ohne in Quarantäne zu müssen.

Women Travel setzt auf Schweiz-Ferien

«Diesen Sommer bleiben wir zu Hause und entdecken die unglaublich schöne Jungfrau/Aletsch-Gegend», steht in einer Mitteilung von Women Travel. Dazu hat der Frauenreiseveranstalter drei Reisen sowie einen Tagesausflug in der Schweiz zusammengestellt. Buchbar sind eine Wanderreise in der Jungfrauregion, eine E-Biketour Berner Oberland, ein Bergtrekking im Aletschgebiet sowie eine Tagestour nach Zug in Begleitung einer Sagenerzählerin und Hexenkennerin. «Was wir sonst im Ausland anbieten – entdecken, aktiv unterwegs sein, Frauenbegegnungen, Frauenaspekte, bestens organisierte und betreute Reisen – das offerieren wir jetzt auch in der Schweiz», steht in der Mitteilung weiter. Die Reisen beinhalten Hotelreservationen, Gepäcktransport, Info-Karten und E-Bikes bei der Biketour. Die Reisen können auf der Website von Women Travel gebucht werden.

Singapore Airlines verstärkt Gesundheitsmassnahmen

Singapore Airlines hat in den letzten Wochen eine umfassende Überprüfung ihrer Ablaufprozesse vorgenommen, bestehende Massnahmen verbessert und eine Reihe von zusätzlichen Gesundheits- und Sicherheitsinitiativen eingeführt. Die Reinigungsprozesse in allen Bereichen, einschliesslich der SilverKris Lounges, wurden intensiviert. Die Passagiere erhalten in den Lounges, in denen das SIA-Personal ständig Mundschutzmasken und bei Bedarf auch Handschuhe trägt, à-la-Carte-Mahlzeiten anstelle eines Buffet-Services. Jedes Flugzeug der SIA-Gruppe durchläuft vor einem Flug ein verbessertes Reinigungsverfahrens. Dazu gehören auch Tiefenreinigungsverfahren. Flächen und Bereiche wie Fenster, Ablagetische, Fernbedienungen, Bildschirme, Toiletten und Bordküchen werden mit speziellen Desinfektionsmittel gereinigt. Kopfhörer, Kopfstützenbezüge, Kissenbezüge, Bettlaken und Decken werden ebenfalls nach jedem Flug gewaschen und ausgetauscht. Die Luftzirkulation zwischen Decke und Boden innerhalb der Kabine trägt dazu bei, die Ausbreitung von Viren und Bakterien zu begrenzen.

An Bord sird Singapore Airlines ihren Passagieren ab dem 8. Juni ein Care-Kit mit einer chirugischen Maske, antibakteriellen Reinigungstüchern und einem Handdesinfektionsmittel zur Verfügung stellen. Das Flugpersonal wird während des Fluges bei der Interaktion mit Passagieren Gesichtsmasken, mit zusätzlichen Augenbrillen tragen sowie Handschuhe während des Mahlzeitenservices. Digitale Speisenbestelldienste in den Lounges und eine digitale Bordmenükarte während des Fluges werden in den kommenden Monaten eingeführt.

Ryanair streicht vorübergehend die Umbuchungsgebühr

Die Billig-Airline Ryanair erlässt allen Kunden, die für Juli und August eine Reise buchen, die Umbuchungsgebühr. Ryanair plant ab dem 1. Juli täglich über 1000 Flüge durchzuführen. Um den Kunden so viel Vertrauen und Flexibilität wie möglich zu geben, bietet Ryanair nun die folgende Option an:

  • Ab dem 10. Juni können Kunden, die Reisen für Juli und August buchen, ihre Flüge ohne Gebühr auf ein Reisedatum bis zum 31. Dezember 2020 umbuchen.
  • Die Änderung des Flugdatums gilt nur für die bereits gebuchte Strecke, und die Reisen müssen vor Ende des Jahres 2020 abgeschlossen sein.

(JCR/GWA/NWI)