Destinationen

Abgelegene, spektakuläre Ausflugsorte wie das Faulhorn stehen in diesem Jahr hoch in der Gunst von Schweiz-Reisenden. Bild: Swiss Image / Sebastien Staub

«Jeder 4. Hotel- oder Gastrobetrieb wird die Krise nicht überleben»

Schweiz Tourismus zeichnet an der heutigen Medienkonferenz eine düstere Ausgangslage – und will retten, was zu retten ist.

Die Schweizer Tourismusbranche hat durch die Coronapandemie einen Nackenschlag erhalten. Die Marktingorganisation Schweiz Tourismus befürchtet für die Monate März bis Juni einen Umsatzverlust von 8,7 Milliarden Franken für die Branche.

«Es ist dramatisch wie kaum zuvor, da mache ich Ihnen gar nichts vor», sagt Schweiz Tourismus Martin Nydegger an der heutigen Onlinemedienkonferenz. «Wir erwarten Umsatzeinbussen von bis zu 35 Prozent für das laufende Jahr. Jeder 4. Hotel- oder Gastrobetrieb wird die Krise nicht überleben.»

Angesichts der Lage rührt Schweiz Tourismus nun die Werbetrommel für Ferien hierzulande. Unter dem Slogan «Ich brauch Schweiz» lanciert die Marktingorganisation eine der grössten globalen Werbeoffensiven der letzten Jahre. Nach Monaten des touristischen Stilstands gelte es jetzt umso mehr, die Nachfrage nach Ferien und Reisen in der Schweiz gezielt zu stimulieren.  Ab heute bespielt ST alle Kanäle emotional zu Sommerferien und Städtereisen in der Schweiz.

Zielpublikum sind zu Beginn die einheimischen Gäste sowie die Touristinnen und Touristen in Deutschland und Frankreich, gefolgt von weiteren europäischen Ländern. Nach und nach werden auch die weltweiten Werbemassnahmen wieder gestartet. Im Zentrum steht die Promotion der ganzen Vielfalt der touristischen Schweiz. Es handelt sich um eine der grössten globalen Werbeoffensiven, die ST in den letzten Jahren lanciert hat. Der neue Slogan «Ich brauch Schweiz.» ist dabei langfristig ausgelegt und wird auch in den kommenden Jahren eingesetzt werden.

Angesichts der grossen Schäden, welche die Pandemie im Schweizer Tourismus angerichtet hat und teilweise weiter anrichtet, hat das Parlament eine substanzielle Unterstützung der Branche gesprochen. Von den 40 Mio. CHF gehen 20 Mio. CHF zur Entlastung an die Tourismuspartner, verteilt nach einem pragmatischen Schlüssel: Die touristischen Partner von ST erhalten «Marketing-Guthaben».  Die andere Hälfte der zusätzlichen Gelder fliesst direkt in die erwähnten, ausserordentlichen Marketingaktivitäten von  ST. Dabei werden sie zu einem Drittel in diesem Jahr und zu zwei Dritteln im nächsten Jahr eingesetzt. 38 % der Mittel werden in der Schweiz investiert, 35 % in Europa und 20 % in den Überseemärkten. Die verbleibenden 8 % der Mittel fliessen in globale Sonderprojekte.

(GWA)