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Die Trauminseln der Malediven wollen wieder Touristen empfangen. Bei der Umsetzung gibt es jedoch einen Richtungsstreit. Bild: Asad Photo Maldives

Die Malediven überdenken ihre umstrittenen Vorschläge

Der Aufschrei angesichts der Vorschläge für die Wiedereröffnung des Tourismus war gross. Die Regierung wird nun keine horrenden Gebühren erheben und überarbeitet den Vorschlag.

Letzte Woche berichteten wir über den ersten Draft der maledivischen Regierung, wie die Wiedereröffnung des Tourismus vonstatten gehen sollte - und sprachen dabei von «Staatsbereicherung». Dies, weil sowohl von den Einreisenden (mittels hohen Visumsgebühren) wie auch von den Hoteliers (mittels teuren Corona-Zertifizierungen) und auch den Transporteuren (mittels hohen Landegebühren) sehr viel Geld abverlangt worden wäre. Der Aufschrei war von allen Seiten entsprechend gross.

Nun scheint es, als ob die Regierung der Malediven zur Einsicht gekommen ist, dass mit diesen im Richtlinienentwurf vorgeschlagenen Gebühren eben kein Staat zu machen ist, sondern man den wichtigen Tourismus langfristig schädigen würde. Will heissen: Die Gebühren werden nun aufgrund von Rückmeldungen von Interessensvertretern der Branche gestrichen. Die definitiven Richtlinien liegen noch nicht vor, werden aber überarbeitet und sollen bis zum 1. Juni vorliegen. Tourismusminister Ali Washeed hat sich diesbezüglich bereits mit Vertretern der Maldives Association of Tourism Industry (MATI), der Maldives Marketing and Public Relations Corporation (MMPRC) und des staatlichen Flughafenbetreibers Maldives Airport Company Limited (MALC) sowie mit dem Generaldirektor der UNO-Welttourismusorganisation (UNWTO), Zurab Pololikashvili, ausgetauscht.

Thomas Meier, General Manager des Schweizer Malediven-Spezialisten Manta Reisen, geht davon aus, dass der Tourismus wieder vernünftig hochgefahren wird: «Der Draft hätte so nicht in die breite Öffentlichkeit gelangen sollen, das war ungeschickt. Eine überarbeitete Version der Guidlines darf in den kommenden Tagen erwartet werden. Ich bin überzeugt, dass nach Einbindung diverser Stakeholder erhebliche Anpassungen einfliessen werden.»

Wann genau die Grenzen geöffnet werden, ist noch unklar. Die Regierung hat fünf Szenarien mit möglichen Fristen für die Wiedereröffnung der Grenzen und des Tourismussektors formuliert. Allgemein wird davon ausgegangen, dass der Tourismus ab Juli wieder hochgefahren wird.

(JCR)