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Diese 11 Präsidenten trafen sich mit dem Bundesrat, von links: Casimir Platzer (GastroSuisse), Janine Bunte (Parahotellerie Schweiz), Ueli Stückelberger (VöV), Damian Constantin (RDK), Nicolo Paganini (STV), Leonie Liesch (VSTM), Andreas Züllig (HotellerieSuisse), Stefan Schulthess (VSSU), Hans Wicki (Seilbahnen Schweiz), Stefan Müller-Altermatt (Netzwerk Schweizer Pärke), Jürg Friedli (Swiss Snowsports) und Brigitta Gadient (Schweiz Tourismus).

Bundesrat schürt Hoffnung für Sommerferien in der Schweiz

Die Tourismusschweiz dürfte in den nächsten Wochen zu neuem Leben erwachen. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga sagt nach dem gestrigen Tourismusgipfel: «Es ist wichtig, dass die Bevölkerung weiss, dass sie in der Schweiz Ferien machen kann».

Letzte Woche nach der bundesrätlichen Ankündigung erster Lockerungsmassnahmen war der Aufschrei von Touristikern und Gastronomen gross: Sind wir vergessen gegangen? Auf einen Offenen Brief einer Allianz von elf Tourismusverbänden von Mitte Woche folgte nun umgehend eine Einladung des Bundesrats an den Runden Tisch im Bernerhof. Nach dem gestrigen Meeting hellten sich die Gemüter auf.

Die Schweizer Tourismusbranche lebt vom Zusammenspiel unterschiedlicher Angebote und die touristische Wertschöpfung kann nur erbracht werden, wenn allen Teilbranchen die Öffnung wieder erlaubt ist. Diesen Sachverhalt und diese Message konnte gestern die Tourismus-Allianz (ohne Schweizer Reise-Verband) dem Bundesrat darlegen. Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Vizepräsident Guy Parmelin und Gesundheitsminister Alain Berset nahmen sich den Sorgen der Tourismusbranche an.

Wie die Bundespräsidentin nach dem Runden Tisch sagte, sei es wichtig, dass die Bevölkerung weiss, dass sie in der Schweiz Ferien machen kann, wenn auch nicht wie zu normalen Zeiten: «Wir haben in den letzten Wochen viel erreicht, das sollten wir jetzt nicht aufs Spiel setzen, das will die Tourismusbranche auch nicht.» Es sei nicht im Interesse der Tourismusbranche, dass es eine zweite Infektionswelle gibt.

Jetzt sind clevere Schutzkonzepte gefragt

Die Allianz hat dem Bundesrat am sonntäglichen Treffen versichert, dass sie im Hinblick auf eine zeitnahe Öffnung alles daran setzen wird, entsprechende Massnahmen zu erarbeiten, um sowohl Gäste als auch Mitarbeitende zu schützen. Diverse Schutzkonzepte – unter konsequenter Berücksichtigung der BAG-Kriterien – sind bereits erarbeitet, weitere werden folgen. Die Verbände sind bereit, ihre Mitverantwortung für eine Öffnung der gastgewerblichen und touristischen Betriebe zu übernehmen und versicherten dem Bundesrat, dafür zu sorgen, dass Betriebe nur unter Einhaltung der übergeordneten Vorschriften und Regelungen geöffnet werden.

Für Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus, ist klar: «Der Sommer findet statt, wenn auch anders. Gewisse Angebote werden nur beschränkt verfügbar sein». Weiter sagte er dem «Echo der Zeit» von SRF1: «Jeder Betrieb, jedes Restaurant, jede Touristenattraktion, jedes Schiff muss die Rechnung machen, ob es sich lohnt, zu öffnen.» Für die meisten werde dies der Fall sein.

Die Tourismusallianz hat nun vom Bundesrat den Auftrag erhalten, bis am 11. Mai zu prüfen, was im Bereich Gastronomie an Öffnung bereits möglich sei. Falls sich das Coronavirus nach diesem Datum nicht wieder verbreite, sei bei der dritten Lockerungsetappe am 8. Juni «einiges möglich», sagte Simonetta Sommaruga. Die Tourismusbranche müsse sich aber dazu gut koordinieren.

Nun wird es spannend sein zu sehen, mit welchen Schutzkonzepten die Touristiker aufwarten – zum Beispiel in einer Gondel oder in einem sonst prall gefüllten Restaurant. Vor allem wird dieser Sommer nun aber auch eine Chance für das Ferienland Schweiz sein, seine Schönheiten einem Publikum zu präsentieren, das sich ansonsten an den Stränden des Mittelmeers oder sonstwo im Ausland tummelt.

(GWA)