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Volle Strände wie hier an der spanischen Costa Brava sind zurzeit undenkbar und werden es wohl auch noch für längere Zeit bleiben. Bild: TN

Kommt jetzt der Sicherheitsabstand an der Playa?

Noch gibt es keine verlässliche Prognose, wann wieder ins Ausland gereist werden darf. Dennoch bereitet sich Spanien mit verschiedenen Überlegungen auf die Zeit nach der Pandemie vor.

Hunderte Touristen tummeln und sonnen sich eng aneinander in der Sonne an der Costa Brava. Ein Bild, dass man sich in Zeiten der Corona-Pandemie nicht mehr vorstellen kann. Mit Prognosen, wann wieder unbeschwert verreist werden darf, halten sich die Regierungen der Welt zurück und noch scheint das Erkunden fremder Länder weit weg. Dennoch erarbeiten einzelne Länder Pläne für die «Zeit danach». Spanien wagte zu Ostern einen Ausblick über die Rückkehr des Tourismus und stellte verschiedene mögliche Massnahmen vor, wie Touristen künftig geschützt werden können.

In einem Interview in der spanischen Tageszeitung «El País» gab Reyes Maroto, Tourismusministerin von Spanien, verschiedene Szenarien bekannt, wie der Tourismus im Land wieder zurückkehren könnte. Es wird damit gerechnet, dass zuerst der inländische Tourismus wieder an Fahrt aufnimmt. Deshalb wird das Ministerium eine Kampagne lancieren, um die eigene Bevölkerung zum Ferien machen im eigenen Land zu animieren, während sich die internationalen Märkte erholen. Im letzten Jahr hat Spanien 84 Millionen ausländische Touristen empfangen – das wird 2020 nicht möglich sein. Wie viele Reisende tatsächlich das Land besuchen können, hängt stark von der Entwicklung der Pandemie ab und wann die Grenzen wieder geöffnet werden können.

Bis dahin will sich Spanien international vor allem als sicheres Reiseziel in Bezug auf die Gesundheit positionieren und vermarkten. Gleichzeitig will Spanien sicherstellen, dass ankommende Gäste kein erhöhtes Infektionsrisiko darstellen. Um die Hürden zu meistern, zieht Reyes Maroto deshalb in Erwägung, Sicherheitsabstände an den Stränden einzuführen, um Infektionen zu verhindern. Menschenmengen müssten bis zur Einführung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus vermieden werden. Bis dahin sei nichts mehr wie vorher, gibt Maroto zu bedenken.

Mallorca rechnet ab August wieder mit Touristen

An Ostern wagte auch der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in einer Pressekonferenz eine vage Prognose über die Rückkehr der Reisenden auf die Inseln, wie die «Mallorca Zeitung» berichtet. «Wir werden wohl eine behutsame Rückkehr des Tourismus ab August erleben», sagte Negueruela demnach. In den Monaten danach sei mit einem weiteren Anstieg der Reisenden zu rechnen, bevor sie im Winter wieder sinken. Jedoch dürfe man die Zahlen keinesfalls mit jenen aus den Vorjahren vergleichen.

Der Reisestopp hat grosse Auswirkungen auf die Wirtschaft der Inseln. Insgesamt wird mit einem Rückgang des Bruttosozialprodukts von rund 31 Prozent gerechnet. Das bedeutet wiederum einen Verlust von 30 Prozent der Arbeitsplätze, also rund 147'700 Stellen. Dennoch betont Negueruela, dass es nun vorrangig sei, die Menschenleben zu retten.

(NWI)