Alle Flüge in den Kosovo temporär ausgesetzt

Das kosovarische Ministerium für Infrastruktur und Umwelt hat am Donnerstag (12. März 2020) beschlossen, alle Flug- und Landreisen (Ankünfte) aus der Schweiz, Italien, Deutschland und Frankreich nicht mehr zu erlauben. Dies ist auf der offiziellen Website des Ministeriums ersichtlich. Minister Lumir Abdixhiku weist zudem darauf hin, dass Bürgern des Kosovo empfohlen wird, ihre Auslandreisen auf ein absolutes Minimum zu beschränken.

In Kraft tritt diese neue Massnahme am heutigen 13. März ab 15.00 Uhr, und dies vorläufig auf noch unbestimmte Zeit. Ein kurzer Blick auf den heutigen Flugplan zeigt, dass die Morgenflüge von Edelweiss und Chair nach Prishtina am Flughafen Zürich plangemäss durchgeführt wurden. Was ist mit dem Abendflug um 18.00 Uhr von Chair Airlines? Dieser ist abgesagt, bestätigt Daniela Siebertz (Marketing & PR Manager, Chair Airlines), derweil die heute früh abgeflogene Maschine noch nach Zürich zurückkehren wird. Edelweiss hat laut Sprecher Andreas Meier heute morgen einen Airbus A340 nach Prishtina eingesetzt, um noch möglichst viel abdecken zu können; um 11.20 Uhr geht ein A320. Ab morgen sind die Prishtina-Flüge ausgesetzt.

Aktuell kann Chair ansonsten den Flugplan normal abfliegen, da keine anderen Ziele von Chair bislang in Ziele führen, in die Schweizer nicht mehr einreisen dürfen. Ob es dort zu Änderungen kommt, hängt einerseits von allfälligen neuen behördlichen Bestimmungen in den Zielländern oder auch in der Schweiz ab, anderseits aber auch von den Entscheidungen der Veranstalterpartner. «Chair beobachtet die Situation genau und wird allfällige Änderungen am Flugplan in Rücksprache mit den TO-Partnern und konform zu den jeweils gültigen Gesetzgebungen vornehmen», schliesst Siebertz.

Die Schliessung des Kosovo ist für die kosovarische Gemeinde in der Schweiz hart, zumal dies auf unbestimmte Zeit geschieht. Rund 112'000 Personen mit kosovarischer Staatsbürgerschaft leben aktuell in der Schweiz (Zahl von Ende 2018), die Zahl der Schweizer mit kosovarischem Hintergrund dürfte in etwa ebensogross sein.